Startbahn27 Podcast – Innovation aus Mainfranken

#097 mit Anna Fleischer: Lokale Medikamentenfreisetzung mit ENDOLEASE - eine Idee, die vieles verändern kann

Nico Hildmann Season 3 Episode 97

Unser heutiger Gast im Startbahn27 Podcast: Anna Fleischer

Anna ist Ärztin und Wissenschaftlerin am Universitätsklinikum Würzburg – und Erfinderin der ENDOLEASE-Technologie, die Medikamente künftig genau dort wirken lassen soll, wo sie gebraucht werden. Ihr Herz schlägt für translationale Medizin: Forschung, die wirklich bei den Menschen ankommt.

Nebenbei macht sie noch eine Ausbildung zur Psychotherapeutin und es ist bewundernswert, wie sie das alles unter einen Hut bekommt. Ihre positive Art und Energie steckt wirklich an und sie schafft es, schwer verständliche Themen ganz easy zu erklären.

In der Folge geht es um:

  • Annas Weg in die Medizin – und warum sie fast Lehrerin geworden wäre
  • Die Geburtsstunde von ENDOLEASE – ausgelöst durch eine eigene medizinische Erfahrung
  • Wie die Technologie funktioniert – und warum sie einen riesigen Unterschied machen kann
  • Team, Vision & Unternehmerinnenrolle – vom Proof of Concept bis zum Pitch
  • Persönliche Learnings – Delegieren, Schlafmangel, Flow-Zustände und ein Leben voller Neugier

Annas Podcast-Gast Empfehlung:

  1. Johannes Braig von ENDOLEASE-Systems
  2. Michael Bartolf-Kopp von ENDOLEASE-Systems
  3. Ann-Kristin Reinhold von Universitätsklinikum Würzburg

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Speaker:

Liebe Startups, herzlich willkommen. Wir freuen uns, dass ihr bei uns eingecheckt habt. Unser Team bereitet euch nun auf den perfekten Start vor. Bitte schnallt euch an. Wir heben in Kürze von der Startbahn 27 ab.

Nico Hildmann:

Ja, hallo und herzlich willkommen im Startbahn 27 Podcast. Mein Name ist Nico Hildmann und heute bei mir zu Gast auf der Startbahn ist Dr. Anna Fleischer. Anna ist Ärztin, Wissenschaftlerin, Projektleiterin und Erfinderin, also das alles in einer Person mit einer ziemlich großen Vision. Sie leitet nämlich am Universitätsklinikum Würzburg das Projekt Endolis, das ist eine neue Technologie, die es ermöglicht, Medikamente genau dort freizusetzen, wo sie auch wirklich wirken sollen, nämlich direkt am erkrankten Gewebe. Und ja, mit der Art von Behandlung soll es daneben auch möglich gemacht werden, schwerste Erkrankungen wie Krebs, Herzinfarkt oder andere neurologische Leiden zu revolutionieren, hoffentlich. Und die Anna, die steht dafür, was das nennt sich translationale Medizin. Das bedeutet, dass die Forschung nicht einfach im Labor enden soll, sondern nämlich auch wirklich am Menschen ankommen soll. Und das finde ich super, super wichtig. Ich freue mich sehr, dass er heute da ist und mal auch ein bisschen über ihre Reise zu erfahren, wie der Status quo mit Endolis ist. Und sage herzlich willkommen, Anna, schön, dass du da bist.

Anna Fleischer:

Vielen Dank. Ich freue mich, dass ich da sein darf.

Nico Hildmann:

Ja, cool, dich ehrt zu haben. Und ich sag's direkt mal vorweg, eine Ehre, du kommst direkt eigentlich, ja, vor kurzem warst du noch in den USA, der Jetlag hast du schon noch gesagt, den spürst du schon noch, also bedeutet mir wahnsinnig viel, dass du hier gerade sitzt.

Anna Fleischer:

Danke, ja, ich freue mich auch sehr.

Nico Hildmann:

Ja, und wie jeder Gast darf sich natürlich super gerne zu Beginn der Podcast-Folge auch nochmal in deinen eigenen Worten vorstellen, wer bist denn nur so privat, was machst du gern? Wer ist Anna?

Anna Fleischer:

Ja, schön, also genau. Also ich bin Anna, ich bin privat einfach, ja, halt ganz normal. Also ich lese gerne, ich treffe mich gern mit meinen Freunden, habe einen total lieben Partner, mit dem ich gerne meine Zeit verbringe und spiele. Und ja, ich höre gern Musik, ich produziere gern Musik, aber nicht besonders talentiert. Und ja, ich mache gelegentlich leider im Moment viel zu wenig Sport, ja, aber auch so, ich sag mal, begrenzt. Also bis die Muskeln wehtun, dann hört es auch immer wieder auf. Und ja, ich mag Tiere sehr gern. Gerade wurde ich noch von der Nachbarskatze besucht, deswegen wäre ich fast zu spät gekommen, weil jemand die Tür klopft. Genau. Und ja, ich male auch ganz gerne. Also so, das bin ich so privat und im Moment ist aber schon recht viel Freizeit steckt in meinen Projekten.

Nico Hildmann:

Ja, das glaube ich dir. Also das wollte ich dich eigentlich später fragen, aber ich gehe gleich mal drauf ein, auf eine O-Tona-Aussage, die du mir zu Beginn eigentlich im Vorfeld genannt hattest. Hast du geschrieben, als ich noch Freizeit hatte, waren meine Hobbys das, was du gerade aufgezählt hast. Da einfach, da war mir die erste Frage, hast du keine mehr in dem Sinne oder wie sieht die aktuell aus?

Anna Fleischer:

Ja, ich liebe meine Hobbys immer noch und ich würde am liebsten einfach meinen Tag, ich würde einfach noch Stunden in dieses Kontingent mit aufnehmen, weil ich einfach, ich will sehr viel machen und ich hätte total Lust, auch weiterhin zu lesen und diesen ganzen Hobbys nachzugehen. Aber ich bin gerade einfach so eingenommen durch mein Projekt und ich muss sagen, ich liebe es auch. Also es ist nicht so, dass ich mich da irgendwie dazu zwingen muss, sondern es ist einfach so, ich habe total Bock, daran zu arbeiten, aber es frisst halt sehr viel Lebenszeit.

Nico Hildmann:

Ja, und auch, also du hast mir gerade im Vorfeld noch gesagt, viel unterwegs, ne? Auch viel, was in letzter Zeit, einfach in den letzten Monaten so passiert ist. Gehe mir jetzt natürlich alles gleich näher drauf ein. Ich, bevor wir eigentlich immer in deine persönliche oder berufliche Reise reingehen, frage ich immer nochmal so ein bisschen nach dem Start unserer gemeinsamen Reise. Den kann ich, ja wie jetzt schon tatsächlich in letzter Zeit des Öfteren vorgekommen, abkürzen. Wir lernen uns heute hier zum ersten Mal kennen. Ich hab dich natürlich schon vorher gesehen, auch live, beim Würzburger Startup-Preis. Den habt ihr auch gewonnen. Nochmal herzlichen Glückwunsch. Dankeschön. Und da vielleicht direkt schon mal vorab die Frage, wie hast du den Abend so erlebt? Weil aus meiner externen Sicht, davor hatte ich noch nichts von euch gehört. Und seitdem regelmäßig. Da ist schon, das hat schon was ausgelöst, glaube ich, gell?

Anna Fleischer:

Ja, also das waren wechselbarter Gefühle, kann ich nur sagen. Weil ich bin halt im Gegensatz zu dir, ich meine, du redest hier total entspannt und lässig und einfach so, er kann es total frei reden. Und bei mir ist es immer so, wenn ich auf der Bühne stehe, dann sterbe ich innerlich. Und da war ich irgendwie so, also ich hatte total Schiss. Also ich habe vor jedem Pitch unheimlich Angst, muss ich sagen. Es waren auch viele Leute, ne? Ja, es waren echt viele Leute einfach da und ich habe dann irgendwie die krassesten Fantasien davor, was alles schief gehen kann und wie ich dann irgendwie dahin stolpern kann und was da alles passiert. Also ich war einfach nur erstmal wahnsinnig froh, dass es dann, ja so, ich sag mal, reibungslos über die Bühne gegangen ist, dass die Leute uns sehr gnädig waren. Ich fand die Juryfragen einfach sehr gut. Ich fand, das Publikum war also so gut gelaunt und so wohlwollend. Und ich habe mich dann immer wohler gefühlt. Also als es dann rum war, der Pitch habe ich mich dann angefangen zu entspannen. Und ja, ich habe halt gemerkt, da waren halt so viele Menschen, die es gut mit uns meinen, die uns uns halt von Herzen gönnen, die an die Vision glauben. Und die Gespräche, die danach noch stattgefunden haben, waren für uns halt auch total inspirierend. Also da kommen halt Leute auf uns zu und bieten uns einfach ihre Unterstützung an, ohne da jetzt irgendwas dafür zu verlangen, sondern einfach, weil sie sagen, hey, ich finde es cool, was ihr macht und ich werde da gerne Teil davon. Und das hat mich total gerührt.

Nico Hildmann:

Es ist so toll, so Kettenreaktionen dann zu sehen. Und wie du schon sagst, weil das will ich auch nochmal unterstreichen, alle waren wohlwollend. Ihr macht es aber den Leuten auch überhaupt nicht schwer, dass es euch entgegengebracht wird. Also ich finde dich auch brutal sympathisch. Einfach von der Ausstrahlung auf der Bühne. Letzten Endes dachte ich, boah, was ist denn das für ein positiver Mensch? Das ist ja unglaublich erfrischend. Da fiebert man wirklich schon so mit, wo man sagt, boah, der gönn nicht alles. Oh, da werde ich ja ganz gut. Und das Team, was dabei war, wo ich sag, das ist einfach ein höchst sympathisches Team. Auf den ersten Blick so, kann ich aber auch noch weiter natürlich bestätigen. Aber selbst da hat man schon gesagt, Wahnsinn, geiler Pitch gewesen. Super verständlich, so ein komplexes Thema. Wir gehen ja auch ein bisschen drauf ein, natürlich, sehr klar. Aber ja, völlig verdient gewonnen, richtig cool. Hat mich auch sehr gefreut. Ja, dass es dann so positiv auch weitergeht, immer das so zu lesen, und vielleicht nochmal kurz darauf zurück zu kommen. It's always Übung. Das wirst du jetzt merken, du musst dir oft wahrscheinlich jetzt irgendwie was vorstellen. Jetzt kommt die Rolle Unternehmerin noch dazu, vermehrt. Das wird dann irgendwann, das geht dann einfach so. Also wirklich. Also es wird dann, klar ist mir immer noch so ein bisschen grundnervös, aber dieses selbst, ich wollte gerade, weil du gesagt hast, auf die Bühne stolmen ist mir auch schon passiert. Dann ist es halt passiert. Ja, Gott sei Dank. Geht mal auch mit um. Es ist nicht schlimm. Es will ja keiner was Böses, wie du schon hast.

Anna Fleischer:

Ich glaube, bei dem netten Publikum wäre es auch nicht schlimm gewesen.

Nico Hildmann:

Absolut, absolut. Also klasse, also so das war mein erster Berührungspunkt mit dir, sprichst du euch. Aber ich würde gerne so ein bisschen natürlich auch nochmal in die Vergangenheit gucken. Wie ich sehr in der Anmoderation gesagt habe, eine Allround-Arounderin, wenn man so will. Also wirklich ganz, ganz viele Rollen, die du, sag ich mal, so begleidest. Ich würde aber gerne nochmal so wissen, wie hat es denn mit dir eigentlich so angefangen? Also, was hat dich denn in die Medizin getrieben? War das irgendwie vielleicht schon elterlich vorgelegt oder wie bist du da hingekommen?

Anna Fleischer:

Ja, also elterlich vorgelebt in dem Sinne nicht. Also meine Eltern sind beide keine Ärzte. Da ist es eher so, ich meine, die wollen halt das Beste für uns. Und die dachten so, ach, macht doch nichts, was so anstrengend ist. Macht doch irgendwas, wo ihr viel Urlaub habt und nicht die ganze Zeit mit dem Blut und mit dem Leid und so. Also da war es eher so, also wir werden halt in dem unterstützt, was unser Traum ist, aber es ist jetzt nicht im Sinne von so als Prinzessin, dass man sagt, wir werden da irgendwie reingetrieben in diesen Beruf oder so. Was irgendwie lustig ist, weil meine Schwester ist auch Ärztin, aber man kann echt nicht sagen, dass unsere Eltern uns da irgendwie dazu getrieben haben, da Arzt zu werden. Das war eher so, also es gab verschiedene Faktoren, die da eine Rolle gespielt haben. Also erstens mal, also als ich jetzt noch ganz klein war, dann hatte ich unterschiedliche Erfahrungen, wenn ich mal wegen irgendwelchen kleinen Sachen im Krankenhaus war. Da habe ich zum Beispiel mal ein Mädchen kennengelernt mit einer sehr, sehr schweren Erkrankung, die immer noch unheilbar ist. Und habe mir damals gedacht, ja Mensch, dann muss man doch mal da was dagegen finden. Und ja, dann mache ich das halt. Also war es sehr, sehr naiv und hatte da irgendwie so die Vorstellung, gut, dann schaue ich halt mal zwei Tage durchs Mikroskop und dann wird die Erleuchtung schon über mich kommen. Und also so war es zwar nicht, aber da kam schon dieser Gedanke, hey, also irgendwie macht es doch Spaß in der Erforschung was zu machen, was irgendwie sinnerfüllt ist, wo man dann irgendwie Krankheiten sinnvoll bekämpfen kann. Und ja, dann war ich ja schon immer so ein bisschen so eklig als Kind, habe dann immer alles unter Mikroskop anschauen wollen, habe irgendwelche Haare gesammelt und mir da unter Mikroskop angeschaut oder wenn irgendeine Fliege auf unserem Fensterbrett lag, dann habe ich die auch unter das Mikroskop gesteckt. Also ich fand jetzt diese ganzen Themen schon immer sehr, sehr spannend, die jetzt um Biologie und so weiter sich da auch herum gedreht haben. Und dann war es aber auch so, dass ich zwischendrin auch mal immer unsicher war, werde ich jetzt Ärztin oder werde ich jetzt Lehrerin. Das wäre so die Alternative gewesen.

Nico Hildmann:

Bei mir auch übrigens. Ach, witzig.

Anna Fleischer:

Ja, und da würde ich jetzt auch gerne noch mit dir weiterquatschen. Würde mich auch interessieren, welche Fächer sind. Und genau dann, ja, und dann war es so, dass ich viele verschiedene Lebenserfahrungen gemacht habe. Ich habe dann eben angefangen mit dem Medizinstudium und das wird immer schöner. Also die Fächer, sage ich jetzt mal, am Anfang fängt es eben sehr grundlagenwissenschaftlich an und dann wird es halt super spannend. Dann habe ich neben Medizin, da gibt es noch, gab es so ein Begleitstudium, das war ja spannend, klinische Forschung, Epidemiologie, das ich belegt habe und dann eben ein Master Translational Medicine draufgelegt, weil ich gedacht habe, ja, also das ist ja auch das, was mich interessiert, dass man wirklich die Forschung patientener gestaltet, dass man schaut, was brauchen die Patienten, wo sind die Lücken, was sind die Probleme, wo drückt der Schuh und sich dann eben überlegt, wie kann man das in der Forschung möglichst gut beheben. Und deswegen bin ich halt voll froh, dass ich jetzt hier am Uniklinikum Würzburg, wo ich tätig bin, da werde ich gerade vom Else Kröner, Forschungskolleg, gefördert zum Glück für so eine Clinton-Scientist-Stelle. Das heißt, ich bin zur einen Hälfte Ärztin und zur anderen Hälfte darf ich Forschung machen. Und das ist für mich einfach das Ideale, weil dadurch ist es irgendwie so eine schöne Balance zwischen den beiden Punkten. Also es ist so, weil ich meine, die Arbeit am Patienten ist also extrem erfüllend. Und gleichzeitig kann das eins sehr, sehr schlauchen. Also ich habe viel in der Psychoonkologie gearbeitet mit schwer erkrankten Patienten. Und da ist es so, dass ich das Gefühl habe, wenn ich das zweieinhalb Tage die Woche mache, dann kann ich die anderen Tage das verarbeiten, was mir erzählt wird.

Nico Hildmann:

Ja, genau, ne? Das nimmt ja einen mit. Ist voll. Ja, genau.

Anna Fleischer:

Und gleichzeitig bekomme ich von den Patienten die ganze Inspiration für die Forschung. Also die sagen, ich habe folgende Nebenwirkung, die belastet mich und dann merke ich, und dann kann ich auch direkt fragen, hey, hat das, was ich mir jetzt ausgedacht habe, was helfen könnte, würde das euch wirklich helfen? Oder ist das.

Nico Hildmann:

Weißt du, weil es im Endeffekt hört sich so ein bisschen Macabre an, aber es ist eine Zielgruppenanalyse, ne? Letzten Endes, was dann halt da ist beim Patienten, aber unglaublich wichtig. Also der Austausch ist absolut relevant. Ja.

Anna Fleischer:

Die Patienten sind die ganze Inspiration und auch die schärfsten Kritiker. Also wenn wir da irgendwelchen Quatsch entwickeln, dann sagen die auch gleich, nee, sowas nicht gemeint. Also ist es total nützlich.

Nico Hildmann:

Finde ich schon mal spannend, auch Leute dann zu überzeugen, irgendwie, zu sagen, ey, das hilft dir aber oder so. Also das kann ich mir. Es ist wahnsinnig spannend einfach. Aber um es nochmal ganz kurz zusammenzufassen, der Weg in die Medizin ist von dir sozusagen wirklich eine selbst hervorgebrachte Leidenschaft, wenn man so will. Da gab es keinen Schlüsselmoment, weil du mal bei einem Doktor oder was weiß ich, keine Ahnung. Gab es irgendeinen Schlüsselmoment, wo du sagst, das hat mich in die Medizin gebracht oder in die Forschung jetzt dann auch?

Anna Fleischer:

Also ich würde sagen, es waren tatsächlich mehrere Schlüsselmomente. Also es waren so, ich sag mal, private Erfahrungen mit Erkrankungen, eigenen Erkrankungen aus dem Umfeld, wo man sich irgendwie dachte, hey, das wäre irgendwie gut, wenn man was machen könnte. Und ich sage jetzt mal, also ich nehme es nach wie vor, als extrem sinnerfüllt wahr. Es gab noch keinen Moment, wo ich den Weg als solchen, also wo ich gesagt habe, das bereue ich, dass ich den eingeschlagen habe. Es gab natürlich viele üble Momente, sage ich jetzt mal, wo man sich denkt, dass man so Teilabzweigungen bereut, die man genommen hat. Aber insgesamt sage ich jetzt mal, ich würde es wieder studieren.

Nico Hildmann:

Ja, das ist schlimmer. Klar, wenn man im Nachhinein ist mir immer schlauer. Wenn ich hätte so ein Phrasenschwein, müsste ich jetzt was reinschmeißen. Aber ist ja wirklich so. Also das hat dich da insgesamt da hingebracht, wo du halt nur mal gerade bist. Und das ist ein super erfolgreicher Weg. Und echt krass, was du auch alles machst. Du hast ja nebenbei, glaube ich, auch noch eine Ausbildung.

Anna Fleischer:

Ja, genau, so tiefen Psychologen, genau, am MIP-Württemberg, genau. Also so, ja, das ist ein bisschen. Du hast nicht genug zu sagen. Ja, ich bin ein bisschen gierig. Ich fresse mich voll am Buffet.

Nico Hildmann:

Weißt du, aber im Endeffekt ist es doch dann so, das alles kommt dir mit deiner Arbeit zugute. Das ist ja auch viel am Patienten und am Menschen dann sein.

Anna Fleischer:

Das ist total bereichern und vor allem ist es auch ganz unterschiedlich. Also ich habe das Gefühl, es sind ja alles ganz unterschiedliche wissenschaftliche Gebiete und ich sehe es als großes Privileg, dass ich die Möglichkeit habe, da eben überall mal zu kosten und zu schauen, was taugt und was bringt was. Und ich denke mal, für die Position als Ärztin, also psychologisches Wissen braucht man nicht nur als Ärztin, das brauche ich sogar im Alltag. Also ich finde, es ist eigentlich überall, was ich sehr als Gewinn bringt und nützlich wahrnehme. Und das Einzige, was mir fehlt, ist einfach Lebenszeit. Ich hätte gerne auch noch die Möglichkeit. Ich würde auch sehr gern mich in der Physik besser weiterbilden, damit ich da die Zusammenhänge besser verstehe. Aber irgendwo muss ich den Cut setzen.

Nico Hildmann:

Aber ich finde, du verkörperst dadurch einen super wichtigen Skill, auch für jeden eigentlich. Neugier. Also wirklich einfach zu sagen, ich probiere es aus. Du könntest ja immer noch sagen, taugt mir doch nicht. Aber das macht es ja aus. Klar muss man dann irgendwo so ein bisschen seine Regeln vielleicht finden, kommen wir vielleicht dann später nochmal, wenn wir vielleicht ein bisschen ins Private nochmal einen Blick werfen, ein, wie du das managst. Aber ich finde es klasse, einfach erstmal machen und dann gucken. Das ist erstmal das Wichtige. Und ja, bevor wir jetzt vielleicht auf Endolis dann direkt eingehen, ne, was hättest du denn als Lehrer gemacht? Das will ich jetzt dann wirklich doch noch wissen.

Anna Fleischer:

Also da hätte ich Mathe, Englisch, Spanisch.

Nico Hildmann:

Ah, ja, okay. Ich hätte auch Mathe gemacht. Cool. Und Geografie, tatsächlich. Okay. Geografie. Ja, fand ich richtig geil. Ja, hammermäßig.

Anna Fleischer:

Ja, finde ich, ich finde es sehr, sehr spannend, aber ich bin schon froh, wenn ich den Weg zu meinem eigenen Mathe darum finde, dass ich völlig orientierungslos.

Nico Hildmann:

Aber Matte tatsächlich auch, weißt du, was ich daran einfach schon immer gemocht habe, es kommt ein Ergebnis raus.

Anna Fleischer:

Ja, ne?

Nico Hildmann:

Im Endeffekt kommt was raus. Und nett wie in Deutsch. Ich dachte, ich habe einen Hammeraufsatz geschrieben. Drei. Ich habe voll in die Scheiße gelangt. Drei. Warum? So falsch kann doch mein Gefühl gar nicht sein. Aber das fand ich überhaupt, das fand ich blöd.

Anna Fleischer:

Voll, voll. Ja, und auch als Lehrer das Ganze dann korrigieren zumindest.

Nico Hildmann:

Absolut, ne? Aber Mathe, da kam was raus. Das hat mich sehr gemocht.

Anna Fleischer:

Genau, das ist richtig oder falsch, dann hat mal Pech, ne? Ja, genau.

Nico Hildmann:

Ja, dann haben wir das auch noch untergebracht. Ich glaube, das hätten sich jetzt einige auch bestimmt gefragt. Was hätten wir denn so gemacht? Aber ja, dann lass uns gerne mal auf Endolis kommen. Und zwar, vielleicht so im Vorfeld, bevor du vielleicht noch so sagst, was es ist, würde mich eher nochmal interessieren, was so auf die Geburtsstunde von Endolis war, weil ich habe irgendwo nachgelesen, dass es ja nicht vom Himmel gefallen ist, sondern es hatte einen konkreten Fall in der Klinik. Magst du uns da nochmal mitnehmen, wie die Geburtsstunde sozusagen war?

Anna Fleischer:

Oh je. Ja, also ich kann gerne mitnehmen, es war ein bisschen eine blöde Geschichte. Und zwar ging es da, also ich war damals selbst noch als Ärztin in der Neurologie tätig, hatte dann ja so eine, also als ich am Arbeitsplatz war, an dem Sonntag, hatte ich eine Hirnblutung, das war auch eine Uidalblutung. Und dann habe ich eine Untersuchung bekommen, die heißt DSA. Also man hat eine Katheter-Angiografie durchgeführt, um zu schauen, wo kommt denn das Ganze Zeug her. Und während dieser Untersuchung hatte ich irgendwie so ziemlich muffensauce. Und habe dann währenddessen, also man spürt, wie das Kontrastmittel durch die Gehäuse gespritzt wird. Also es fühlt sich super strange an. Mir war das davor nicht bewusst, dass man das spürt. Irgendwie war das für mich irgendwie so okay. Und dann dachte ich mir, okay, das macht ja Sinn, dass man das lokal da reinspritzt, weil dann wird nicht der ganze Körper mit dem Kontrastmittel. Man braucht es ja auch nur lokal. Und dann dachte ich mir, hä, also es gibt ja ultra viele Krankheiten, bei denen das eigentlich auch lokal eine Wirkung gebraucht wird, aber eher über eine längere Zeit, also so eine prolongierte Freisetzung halt über eine bestimmte Dauer. Und dann dachte ich mir, macht ja Sinn, weil lokal muss man auch nur eine viel geringere Wirkstoffmenge freisetzen, um halt eine hohe Konzentration im Zielgewebe zu erhalten. Und ich hätte so krass Schisswertigserun und habe dann einfach mich in diese Gedanken reingesteigert, hatte dann kurz irgendwie so, ja, so ganz komisch auch dieses Gefühl, ich sehe so das Blutgefäß vor mir und ich sehe dieses Endolyssystem, wie es dann... Also es hieß damals noch gar nicht Endolis-Stat. Auf den Namen bin ich erst später irgendwie gekommen, aber ich sah eben so ein hohl-zylindrisches, also so ein Chlorollenförmige sozusagen, Konstrukt, welches eben nicht wie ein Stand nach außen an die Wand abgibt, sondern eben nach innen, um dann im Kavillarsystem des Zielgewebes eben Medikamente anzureichern. Und dann hatte ich irgendwie die krasse Migräne, aber war irgendwie auch, also zumindest froh, dass ich da irgendwas hatte, woran ich mich geistig irgendwie dahin entschwinden konnte in dem Moment. Und dann habe ich irgendwie in der Rea und so weiter, danach habe ich dann angefangen und hab mir gehört, also ja, vielleicht bin ich gerade einfach voll Hirnorganisch und check irgendwie gar nicht, warum haben das die Leute nicht längst erfunden, warum gibt es das denn nicht, wo ist der Hake?

Nico Hildmann:

Ich wollte dich das genau fragen, weil wenn du es jetzt nochmal so ein bisschen erklärst, ne, das ist doch nur logisch eigentlich. Oder? Aber red weiter, ich wollte dich da nicht unterbringen, aber es war genau meine Zeit.

Anna Fleischer:

Das war keine große Leistung von mir, ja. Also die Leistungen erbringen eigentlich eher die Wissenschaftler, die die Technologie dafür hier auf die Beine stellen. Also warum war das bislang nicht möglich, ja? Weil um so ein Konstrukt herzustellen, da braucht man ultra feinen Faserdruck. Und ich habe einfach das unglaubliche Glück, dass in Würzburg extrem schlaue Köpfe werken sind. Zum Beispiel der Junior-Professor Thomas Jüngst, der einfach seit Jahren dran arbeitet, solche chlorollenförmig, sag ich jetzt mal, aber auf Mini-Größe, also solche sozusagen Gefäße zu drucken. Also dem seiner Aufgabe war es, oder der ist es immer noch, also er versucht Blutgefäße herzustellen und dazu nutzt ein ganz cooles 3D-Druckverfahren, das heißt Melt Electrowriting. Und dafür ist er halt der absolute Champion. Und er kann Fasern, die weniger als ein Fünftel eines Haares fein sind, genau da ablegen, weil die ablegen will.

Nico Hildmann:

Okay.

Anna Fleischer:

Also der spinnt besser als alle.

Nico Hildmann:

Sorry. Also liebe Grüße, ne?

Anna Fleischer:

Das ist was zum Rauskarten manchmal.

Nico Hildmann:

Was bleibt denn? Nee, aber wirklich, also da habe ich mir gedacht, ja, es ist ja irgendwo logisch, dass es genau an der Stelle wirken soll, wo es halt auch wirken soll. So ist es. Deswegen, vielleicht nochmal ganz kurz, bevor wir da noch ein bisschen mehr reingehen, ich habe natürlich einige Fragen dazu. Aus deinen Worten vielleicht nochmal. Was genau ist Endolise und wie funktioniert es?

Anna Fleischer:

Oh ja, sorry, da habe ich jetzt gerade schon vorgaloppiert. Also genau, Endolise, die Abkürzung steht für endovascular release. Das heißt sozusagen Freisetzung ins Innere eines Blutgefäßes, in den Blutstrom einer Arterie. Und es ist praktisch so, also wir entwickeln das Endolys-System, dabei handelt es sich um ein Implantat. Und dieses Implantat wird wie ein Stent direkt in die Zielarterie eingebracht. Und die Zielarterie, die sollen einen Innendurchmesser haben von drei Millimeter. Und Gott sei Dank, jedes vitale, also jedes Organ, das wir zum Leben brauchen, hat so eine zuführende Arterie, also so ein Gefäß, welches das jeweilige Organ versorgt mit Sauerstoff und Nährstoffen und so weiter. Also jedes Organ braucht es, um zu überleben. Eben Sauerstoff und Nährstoffe und die kommen alle über eine Arterie. Und dann ist es so, dass sich eine Arterie wie so ein Baum aufzweigt in lauter kleine, feine, faserische Mini-Gefäßchen, die Kapillaren. Die Kapillaren sind so klein, die können wir mit unserem bloßen Auge gar nicht sehen. Und die sind ultra genial, weil die ganze Evolution hat die so gebaut, dass die ideal sind für den Stoffaustausch. Weil da das Blut ultra langsam durchfließt, die roten Blutkörperchen, die quetschen sich da gerade so durch. Und das ist ideal dafür, weil wir wollen, dass im Kapillarsystem unsere Wirkstoffe dann ins Zielgewebe übergehen. Das heißt, auch das ist nicht meine Leistung, sondern das ist eigentlich nur die Leistung der Natur, die uns über die ganze Evolution hinweg, diese tollen Kapillaren gebaut haben. Und wir nutzen das jetzt einfach aus, die Straßen, nämlich die Arterien, über die wir das Device einbringen und dann die Kapillaren, die von der Natur so gebaut werden, dass der Stoffaustausch stattfinden kann, ideal.

Nico Hildmann:

Okay, okay. Und ist es, ich glaube, euer Fall beim Würzburger Studterprise, habt ihr das Herz genommen? War das das Herz? Da war es das Herz. Genau, also jetzt, wenn ich mir das jetzt so vorstelle, ne?

Anna Fleischer:

Ja.

Nico Hildmann:

Die kleine Chlorrolle. Also sprich das kleine Gefäß, ne? Das wird gefüllt mit einer Dosis an Medikamenten.

Anna Fleischer:

So ist es.

Nico Hildmann:

Und dann wie eingesetzt? Brauche ich eine OP oder?

Anna Fleischer:

Das war die gute Frage. Wir brauchen, nee, also eine OP in dem Sinne nicht. Wir brauchen eine minimalinvasive Intervention. Und zwar, wenn man weiß, wie ein Stent eingesetzt wird, genauso wird ein Endolysystem eingesetzt. Und zwar ist es so. Das ist letzten Endes, also man kriegt entweder in der Leiste oder am Handgelenk, je nachdem, kriegt man einmal sozusagen eine, wird eine Schleuse eingebracht. Das heißt, man kriegt einen Peaks in eine Arterie und dann wird über so ein Katheter-System, also praktisch ein Draht und einen Schlauch, wird dann das System, das Endolysystem, genau wie ein Stand, einfach vorgeschoben. Das kennt man, wenn man in der Kardiologie schon mal so einen Stand gekriegt hat, dann ist es das Herz-Kranz-Gefäß, wo das rein implantiert wird. Das kann aber auch im Gehirn, das kann bei der Leber, Pankreas, das kann sämtliche Organe haben, eben so eine Arterie und da wird dann das Endolysystem abgelegt, wie ein Stand.

Nico Hildmann:

Und das bleibt da in der Position. Also sprich, ist es an der Arterie oder ist es da dran gemacht sozusagen? Genau, genau.

Anna Fleischer:

Das haftet an der Innenschicht der Arterie, das heißt Endothel, also das ist die innerste Schicht sozusagen, und da klebt es sich fest.

Nico Hildmann:

Okay. Und ich habe im Vorfeld natürlich mit ein paar gesprochen, wer heute kommt. Und da kamen direkt die Fragen, wo ich dann gesagt habe, ich nehme die mal so mit. Ich freue mich. Da ist jetzt eine Medikamentendosis drin, die ja vorab festgelegt wird, das ist notwendig. So ist es. Geht, ich sag mal so, ist das ein kontinuierlicher Medikamentenstoß oder kann ich das von außen aus lösen? Jetzt. Jetzt oder sowas? Das ist eine coole Frage. Wie funktioniert das?

Anna Fleischer:

Ja, also vollstau. Genau, also ich sage jetzt mal so, unsere ersten Endolysysteme der ersten Generation, die machen eine kontinuierliche Medikamentenfreisetzung. Weil für unsere Indikationen ist das genau das, was wir brauchen, die wir zuerst adressieren möchten. Prinzipiell gibt es aber auch schon, nicht von mir entwickelt, von anderen entwickelt. Das Prinzip des Triggered Release prinzipiell. Das heißt, dass man zum Beispiel durch Ultraschall oder durch andere pH-Schwankungen oder sonst was die Wirkstoffreisetzung auch noch modifizieren kann. Es ist aber nochmal eine Schippe komplizierter und wir, also ich bin ganz einfach, also ich will das erstmal so einfach irgendwie nicht mehr. Natürlich, step by step.

Nico Hildmann:

Aber okay, alles klar. Das heißt, ich könnte was in Zukunft wahrscheinlich so auslösen oder beeinflussen, jetzt ein bisschen stärker oder mehr oder was auch immer. Genau. Und dann war die Frage tatsächlich, fand ich auch sehr gut, habe ich gedacht, stimmt, ne? Was ist denn, wenn das leer ist?

Anna Fleischer:

Ja.

Nico Hildmann:

Löst es sich auf oder wird es wieder zurückgeholt?

Anna Fleischer:

Ersteres. Also es löst sich auf. Prinzipiell könnte es natürlich auch einfach wieder geborgen werden. Das Gute ist, dass das nicht in dem Sinne einschneide, dass es jetzt die Blutinnenschicht so verletzt, dass sich da eine Narbe bilden muss. Aber so wie wir das aktuell vom Konzept her entwickelt haben, löst sich das auf.

Nico Hildmann:

Ja, okay. Ja, super. Genau das ist ja absolut. Ist ja so, okay, ich muss mich da jetzt nicht mehr drum kümmern. Genau. Heißt aber nicht Ergo, nachdem das Ding leer ist, ist es geheilt. Oder kannst du vielleicht kurz erzählen, wie setzt sich? Ich habe ja Herzinfarkt genannt, ne? Wie setzt sich so ein Medikament vielleicht zusammen und sagt man, wir machen in der ersten Phase so oder kannst du es vielleicht kurz und skleibbar machen.

Anna Fleischer:

Selbstverständlich.

Nico Hildmann:

Ich weiß gar nicht genau, wie ich es fragen soll, aber ich glaube, du weißt, was ich meine.

Anna Fleischer:

Also ich glaube, ich meine jetzt verstehen, worauf du hinaus willst, nämlich einfach zum Beispiel, welche Wirkstofffreisetzungsdauer da relevant ist und so weiter. Und genau, also da, ich überlege gerade, wie weit ich aushole. Also Endolis ist ja eine Plattformtechnologie. Das heißt, es wird ja für verschiedene Indikationen gebraucht. Und jede Indikation hat so ihre eigenen Bedürfnisse, sage ich jetzt mal. Was zum Beispiel, also ein sehr leichter Fall, wo man es dran erklären kann, ist, es ist schon bekannt, dass nach einer Subarnoidalblutung, da wird Nemodipin gegeben, um Vassospasmen zu verhindern. Also man verhindert mit Hilfe eines Medikaments, dass sich ein arterielles Gefäß zu stark zusammenzieht und dann sekundär noch zusätzlich zu der Blutung einen ischämischen Schlaganfall macht. Also einen Schlaganfall, wo halt sozusagen.

Nico Hildmann:

Das ist ein klassischer Schlaganfall, oder? So ist es.

Anna Fleischer:

Genau, der klassische, dass der noch zusätzlich entsteht. Das will man verhindern. Jetzt hat man festgestellt, es gibt da so ein tolles Medikament, das macht es eigentlich schon. Das Problem ist aber, wenn wir das systemisch geben, dann werden alle Gefäße im Körper sehr, sehr weit. Und es hat einen Einfluss auf unseren Blutdruck. Und gerade das will man nicht bei dieser Erkrankung, dass überall der Blutdruck, dass das Blut versackt, wo man es gar nicht braucht. Das heißt, da haben Ärzte das aktuell schon so, dass sie die Patienten dann in dem Zeitraum, also man weiß, das ist besonders hoch, das Risiko, so von Tag 3 bis Tag 15, habe ich gelernt, als ich Physikum hatte. Ich hoffe, das ist noch aktuell, ansonsten, pardon. Genau. Also an diesen Tagen ist das Spasmusrisiko besonders hoch. Und an den Tagen bekommen die Patienten dann eben in diesem Interventionsraum jedes Mal diesen Katheter unter radiologischer Kontrolle geschoben und dann sozusagen als Bolus titriert dieses Nimodipin-Lokal, weil man da schon gemerkt hat, das macht doch irgendwie Sinn, wenn man das da lokal reinspritzt. Das Doofe dran ist aber, der Arzt kann ja nicht 24 Stunden am Tag da unter radiologischer Kontrolle mit offenem Gefäß zu gang, dem das da reinspritzt. Das heißt, wir haben letzten Endes von der Pharmakokinetik, also wir haben es so, oder es flutet halt letzten Endes an, eine Zeit lang ist man dann geschützt und 24 Stunden später hat sich das Medikament größtenteils halt einfach verflüchtigt. Da wäre es viel besser, wenn man halt einfach sagen könnte, direkt, wenn man noch auf der Suche ist, wo ist das Aneurisma, ups, da hat man es gefunden, setzt man einfach ein Endolysystem rein, ab Tag zweieinhalb fängt es an, Medikamente, also das Pneudipin freizusetzen, dann 16 Tage später hört es damit auf und ab Tag 20 fängt es an, sich aufzulösen.

Nico Hildmann:

Spontan hätte ich tatsächlich gesagt, so zwei Wochen und dann guckt man. So ist es. So ist es auch so. So ist es, genau.

Anna Fleischer:

Dann ist es in dem, also da ist es eben so, da weiß man, was das Zeitfenster ist, da weiß man, in welchem Raum man das freisetzen will. Und die Champions aus dem Labor, die schaffen das eben, die Kinetik super fein einzustellen. Über die Beschaffenheit der Hydrogele muss man auch dazu sagen. Also es geht nicht nur durch die innere Membran, also das muss ich noch vielleicht dazu sagen. Das Enulysystem besteht halt aus zwei Membranen, dazwischen sind Kästchen, die Kästchen werden gefüllt, also kann man sich vorstellen wie eine Einkaufstasche, die wird gefüllt mit einem Hydrogel. Das sieht von außen ein bisschen aus wie Wackelpudding.

Nico Hildmann:

Ich finde, ihr stellt es sehr gut auf der Webseite dar. Oh, da ist ja auch nicht. Wirklich. Also es wird, und in der Präsentation selbst, ich unterstreiche es nochmal, das war ganz eindeutig als Laie zu verstehen, wie das an sich so zu funktionieren hat im Grunde. Oder was es erreichen soll. Deswegen. Su dargestellt auch.

Anna Fleischer:

Vielen herzlichen Dank. Also unsere Website, kann ich gleich dazu sagen, die wird bald noch viel schöner. Die ist aktuell noch so eine Nacht- und Nebel-Aktion von uns, die wir auf dem Bootcamp dann geschrieben haben.

Nico Hildmann:

Mit Grundinformationen drin. Aber ich finde, Bilder sind einfach schon aussagekräftig.

Anna Fleischer:

Ja, danke. Vielleicht kann ich euch an der Stelle sogar bedanken bei WebFactor, die uns die Website folgt. Liebe Grüße waren beide schon da. Ah, sehr cool. Und der Damien, der uns noch mega die coolen Animationen erstellt, weil ich habe da so eine Vision, dass wir auch so einen ganz coolen Animationsfilm haben, weil dann wird einfach ein Bildsack mehr als tausend Worte und dann wird das ganz gut beschrieben.

Nico Hildmann:

Sag greifbarer für die komplette Masse, was das für eine tolle Technologie eigentlich ist oder was er da jetzt so macht. Da auch direkt die Frage, was ist denn so der aktuelle Stand? Ist das alles, worüber wir reden, gerade noch Theorie? Oder wie weit ist Endolise aktuell?

Anna Fleischer:

Genau, also angefangen hat es eben mit der Theorie, dann kam ein Prototyp und der Prototyp wird immer schöner. Vielleicht machen wir irgendwann die Evolution des Endolise-Systems, weil am Anfang war das halt eher so papiermäßig, hat es sich angefühlt und jetzt ist es halt auch haptisch, ein Traum. Und also ich muss halt sagen, das Team ist einfach der Knaller. Also die kommen so schnell voran. Und jetzt haben wir den Proof of Concept im Labor erbracht. Das heißt, die haben praktisch an ihren Schlauchmodellen, haben die das super toll entwickelt, dann haben die einen extra Drucker fürs Endolise-System gebaut, dieses schlauen Menschen, also so krass. Man muss jetzt nur noch eine Taste drücken, um das ganze Ding automatisiert zu erstellen. Weil ich habe immer gesagt, boah, ich will jetzt auch mal eins basteln. Ja, es will jetzt auch eins basteln. Und dann dachte ich am Anfang, da brauche ich ewig, bis ich das gelernt habe. Und dann gehe ich dahin, dann sagen die Kollegen, ja, ja, jetzt darfst du dein eigenes Endolys-System drucken. Ja, was soll ich machen? Ja, drück diese Taste. Und das war es dann schon.

Nico Hildmann:

Kann ich es nicht in Pink machen oder in den Kind?

Anna Fleischer:

Ja, genau. Doch, also die ersten Hydrogele, die wir reingetan haben, haben wir mit pinken Baum.

Nico Hildmann:

Wirklich, okay.

Anna Fleischer:

Ich darf doch noch meinen Stempel aufdrücken.

Nico Hildmann:

Also sehr, sehr cool. Also apropos Team, wie groß ist das Team? Wie lange arbeitet ihr auch schon insgesamt so daran?

Anna Fleischer:

Ja, genau, also die Idee kam im Juli 2019, aber dann war ich ja erstmal ein bisschen matschig, die Monate später und das Team zusammengefunden haben, also dann haben wir erstmal Erfindungsmeldungen, dass das mit der Patentanmeldung irgendwie gut über die Bühne geht und sonst was. Und vom Team her, also über Endolis finanziert, wir haben jetzt knapp eine Million Drittmittel eingeworfen. Darüber sind jetzt acht Leute sozusagen Vollzeit für uns tätig.

Nico Hildmann:

Cool, super. Danke und voll die tollen Leute. Tolle Meilensteine, ne?

Anna Fleischer:

Und er ist so ein Glück.

Nico Hildmann:

Auch gar nichts, also tolle Teamgröße, glaube ich, jetzt vor Achmanfang, ne? Aber man stellt sich mehr vor für das, was es eigentlich ist, den man braucht.

Anna Fleischer:

Ja, voll. Und also wir haben uns jetzt auch bei GoBio Next beworben. Oh Gott, hoffentlich wird das was, das wäre der Knaller. Und wenn das klappen würde, das wäre das der Hammer, ey, dann raste ich voll aus. Und dann könnten wir unser Team noch deutlich vergrößern, weil ich meine, wir würden auch, also wir kriegen ständig total tolle Initiativbewerbungen von superschlauen Köpfen, die da mitmachen wollen. Und ich würde die so gern einstellen. Aber ich meine, das Geld ist halt begrenzt. Das heißt, wir müssen schauen, wie wir es gut investieren. Und beim Team ist es jetzt so, also wir haben zum Beispiel sehr interdisziplinär, also jeder hat so seine eigene Nische, jeder kann was, was sonst keiner irgendwie kann in dem Sinne in diesem Team. Und das sind alles auch Leute, sag ich jetzt mal, mit denen ich mich auch privat treffe. Also das sind nette Menschen, mit denen mal irgendwie gern auch die Coaching-Sessions genießt, weil die irgendwie alle eine Vision teilen, an einem Strang ziehen, gut miteinander zusammenarbeiten. Also ich habe richtig Glück.

Nico Hildmann:

Wie fühlt ihr euch als Unternehmen?

Anna Fleischer:

Also wir haben noch nicht gegründet, also wir sind noch nicht ausgegründet. Das heißt, im Moment sind wir ja eigentlich noch gar kein Unternehmen. Aber ja, es macht uns natürlich immer voll happy, wenn wir daran denken, dass, also wir haben deswegen noch nicht ausgegründet, weil bei GauBio Next darf man noch nicht ausgegründet werden. Also ja, genau.

Nico Hildmann:

Das sind immer mal so die Vorgaben leider.

Anna Fleischer:

Das heißt, wenn da die Gelddusche über uns hereinregnen sollte, was uns unheimlich freuen würde, dann würden wir danach sofort ausgründen, wenn wir dürfen.

Nico Hildmann:

Ja, klasse. Und dann ist deine wahrscheinlich Aufgabe auch CEO, also sprich die Leitung oder wird es so kommen?

Anna Fleischer:

Ja, also es ist so, dass ich dann erstmal tatsächlich die Geschäftsführerin wäre, muss ich mal schauen, dass ich diese Position gut ausfülle. Also ich sag jetzt mal, das Projekt ist mir so wichtig, dass ich nicht will, dass es am Ende an irgendwelchen Skills scheitert, die mir fehlen. Also ich sag jetzt mal, es gibt noch einiges, was ich lernen muss, um in dieser Position ideal zu sein.

Nico Hildmann:

Lebenslang. Da kommen Dinge dazu, da denkst du, kannst du nicht dran denken. Und die kommen. Voll voll.

Anna Fleischer:

So ist es. Und ich meine, ich bin da reingestartet in dieses Projekt, völlig frei von wissenschaftlichen, Entschuldigung, von wirtschaftlichen Kenntnissen. Also ich habe irgendwie, keine Ahnung, ich konnte mir eine Million sammeln für mich ähnlich aus wie eine Milliarde. Also ich war einfach vollkommen ahnungsfrei. Und also jetzt habe ich versucht, mich da so ein bisschen weiterzubilden auf dem Gebiet, aber trotzdem fehlt mir einfach die Erfahrung. Und deswegen bin ich halt froh, dass in meinem Team Leute sind wie der Heinz Schwer oder Erik Witschow und so Leute, die sich einfach unheimlich gut auskennen mit so wirtschaftlichen Themen oder der Wolfgang Bayer, also einfach total nette und versierte Menschen, die jahrzehntelange Erfahrung haben und die sagen so, nee, mach das nicht. Anna, nimm nicht jeden Business Angel, nur.

Nico Hildmann:

Genau, also wirklich dafür ist halt das Netzwerk da von uns hier in Main-Franken vor allem sehr, sehr eng, wo man mit jedem sprechen kann und sich einfach mal Hinweise holen kann. Tipps sind Tipps, die man sich anhören kann, muss ja nicht genau das dann gemacht werden, aber absolut hilfreich, von den Erfahrungen von anderen natürlich zu profitieren. Aber ich habe mir schon gedacht, die Rolle Unternehmerin kommt ja immer mehr langsam jetzt dazu, auch bei dir noch da drauf. Wie ist es denn so, wenn du jetzt auch so ein bisschen zurückblickst, mehr Publicity und so weiter? Wie fühlst du dich so? Kannst du das so greifen, was gerade alles passiert?

Anna Fleischer:

Ja, also schwierig. Also ich habe ein wechselbar der Gefühle. Einerseits ist es eine extrem große Ehre. Es macht mich total glücklich, wie viel Zuspruch wir kriegen, wie viel Unterstützung wir kriegen. Also ich habe da so eine große Dankbarkeit. Ich habe das Gefühl, ich kriege teilweise so viel, dass ich gar nicht weiß, wie ich das zurückzahlen kann. Also aus allen Gebieten, also so von den ganzen Wissenschaftlern. Es haben so liebe Leute irgendwie für uns dann ganz tolle Projekte gemacht und dafür überhaupt noch kein Geld gesehen. Also irgendwie, danke Maria Dreis, danke Lars, danke alle, die ihr so unglaublich viel reingesteckt habt. Ja, Ulrich Hofmann, ja, ich kann hier gar nicht mal aufhören, die Leute zu erwähnen, die alle sich einfach so viel Zeit irgendwie investiert haben und Hirnschmalz. Und da ist es irgendwie so, ich bin irgendwie gleichzeitig total gerührt. Andererseits ist es ein unglaublicher Druck. Ich habe immer unglaublich viel Angst, dass ich irgendwelche Denkfehler noch habe, dass ich irgendwelche Sachen nicht berücksichtigt habe, dass irgendwas dann schief geht und dann so viele Leute sich da rein investiert haben. Also es ist so eine Mischung aus Versagensangst und Dankbarkeit.

Nico Hildmann:

Aber ganz normal tatsächlich, ne? Das kann ich nur unterstreichen. Ich finde es super, dass du das ganz offen so sagst, weil genauso ist es. Dieser Druck, der von, ja, der kommt ja an sich von außen nicht, aber den macht man sich einfach automatisch. Das ist ganz normal und ich finde auch ganz normal zu sagen, ich habe da Versagensängst, ich möchte da nicht, dass irgendwas scheitert, dass ich da was falsch mache. Aber auch das wäre menschlich, Versagen ist ja ein Riesenwort, ne? Aber dass man mal einfach mal eine Fehlentscheidung trifft oder so, das gehört dazu, da schleift dich ja auch. Aber ich habe mir so gedacht, wie wenn ich mir jetzt mal so die Interviews vorgelesen oder durchgelesen hatte, ne? Du bist jetzt hier bei uns im Podcast. Also ich nenne es jetzt mal in Anführungszeichen, viele, um es mal zu dramatisieren, zerren ja an dich und sagen, nimm mal da Stellung zu oder was sagst du dazu? Cool, ne? Also das kommt ja alles jetzt so noch so um top. Merkst du das für dich so? Ist es gerade noch so diese Phase, ey, voll cool, dass sich das alles so ermöglicht? Du bist ja auch hier Freudestrahlend reingelaufen, ne? Das freut mich ja total, ne? Oder sagst du, boah, es wird manchmal schon ein bisschen viel.

Anna Fleischer:

Ich glaube beides. Also ich glaube, eigentlich ist es so, dass ich eine extrem hohe Glücklichkeit gerade habe. Also ich habe das Gefühl, dass ich, wenn ich an Endolise arbeite, arbeite ich größtenteils, also so, dass ich fast denke, werde ich jetzt manisch? Also es fühlt sich an wie so ein Dauerflau, weil gerade auch die Türen so krass aufgerissen werden über alles. Ich habe so das Gefühl, also erstens mal, das ist so ein Gebiet, wo man wissenschaftlich in alle Richtungen denken darf. Also wenn ich jetzt mal Bock habe, eher das von der physikalischen Seite zu betrachten, dann öffnen sich da tausend Türen. Oder wenn ich das Gefühl habe, ich will aber jetzt die materialwissenschaftliche Seite noch mehr beleuchten. Und auch da, also erstens ist es so, das ist das, was ich eben so als Flow-Gefühl erlebe, dass ich so das Gefühl habe, boah, irgendwie alles ist so Sinn erfüllt und alles glitzert und es läuft gerade einfach. Es hat jetzt wirklich halt die Experimente so krass gut funktioniert, dass ich denke, wow, und gleichzeitig auch eine unheimliche Angst davor, dass wenn dann irgendwann mal was nicht funktioniert, dass dann irgendwie der Frust dann ganz groß wird. Und dann ist es natürlich so, dass es auch gerade ultra viel ist. Also ich habe gerade einen ganz chronischen Schlafmangel, was total ungesund ist. Und also mein lieber Partner, ja, der ist Psychotherapeut und der macht sich immer halt voll die Sorgen, wenn ich irgendwie, und auch, ja, also ich weiß es so zu schätzen, mir tut es so leid, dass der sich Sorgen machen muss, weil ich dann halt irgendwie noch bis in die Nacht irgendwelche Anträge schreibe oder die ganze Zeit an meinem Laptop klebe. Und das ist dann sozusagen das Acht dazu oder das, was irgendwie traurig macht oder mein einer Laptop ist irgendwie kaputt gegangen, weil ich versucht habe, in der Badewanne noch, also ich habe den Laptop außerhalb der Badewanne stehen lassen, aber ich bin mit dem Finger runter, habe rumgetippt und da ist ein Tropfen da in die Tastatur und lauter so.

Nico Hildmann:

Alles ein Learning.

Anna Fleischer:

Ja, das ist halt einfach das liegt daran, dass ich zu viel gleichzeitig machen will. Und ich kann nicht Nein sagen. Und dann ist es so, dann kriege ich Anfragen und bin total geehrt und geschmeichelt und denke mir, oh mein Gott, da habe ich voll Bock drauf, aber dann sind es zu viele.

Nico Hildmann:

Okay, also wie gesagt, ich habe dir von vornherein gesagt, ich finde es super, dass du dir die Zeit nimmst, dir zu sein. Einfach, ich weiß ja, wie dein Terminkalender ist vor kurzem noch in den USA. Genau. Wie gesagt, der Chatlag ist noch nicht ganz überwunden, hast du ja gesagt.

Anna Fleischer:

Augenringer bist du.

Nico Hildmann:

Das kann ich nicht bestätigen. Ihr werdet es ja dann noch sehen in den Wils, ne? Aber nee, also wirklich, echt, echt super. Und schön, wie sich das entwickelt. Ich hoffe, dass diese positive Welle geht ganz lang natürlich weiter. Aber, und auch dann, wenn man sagt, der Test hat jetzt nicht so funktioniert, ja, dann muss man halt wieder gucken, letzten Endes. Und ich finde, das, was du so auch gerade gesagt hast, unterstreicht auch so, wie man dich wahrnimmt. Du hast mal irgendwo gesagt, irgendwo habe ich es gelesen, ich möchte Medizin anders denken. Ich möchte Innovationen hervorbringen, die auch einen Unterschied machen. Hast du in dem Moment schon das Gefühl, dass du, dass euer Team, Endolis an sich, schon einen Unterschied macht? Also sprich, gibt es vielleicht schon, wo sagen, wie sieht die Medizinwelt, das, was ihr gerade macht? Oder gibt es schon welche, die sagen, ey, da setze ich eine Forschung drauf oder sowas. Hast du schon dieses Gefühl?

Anna Fleischer:

Also wir haben noch nicht ein Produkt entwickelt, welches in einem Patienten ist. Das heißt, bis zu dem Zeitpunkt, ja, lehne ich mich nicht zurück und ruhe mich nicht auf irgendwelchen Lorbeeren aus, weil die Preisgelder, die wir haben, das ist einfach ein Investment da rein, mit der Hoffnung, dass wir ein Produkt entwickeln, was gut ist. Das heißt, ich kann jetzt noch nicht sagen, ich chill jetzt, nur weil wir einen Haufen Geld gekriegt haben und weil Leute jetzt mal an uns glauben. Das reicht nicht. Also ich sage jetzt mal, ich werde erst ruhen, wenn die Patienten besser behandelt werden durch Endolyssysteme. Und bis dahin ist mein Ziel absolut nicht erreicht und da will ich gar nicht so.

Nico Hildmann:

Gibt es da ein Datum im Kopf?

Anna Fleischer:

Um Gottes Willen. Schön wär's. Also das gibt es leider nicht. Aber ich kann dazu sagen, also am Anfang dachten wir, das dauert ewig und drei Tage. Und jetzt haben die ganzen Laborversuche schneller funktioniert, als wir dachten. Und das ist irgendwie was ganz Neues. Also normalerweise denkt man, okay, wie kann man sich rechtfertigen, wenn es länger dauert? Und jetzt haben wir Sachmittel in Personalmittel nochmal umgewidmet, weil wir gar nicht so viel Material gebraucht haben, weil es gleich von davon angeklappt hat, was zur Hölle. So soll es doch auch mal gehen. Also so krass einfach, wie, also es hat halt jetzt, aber ich kann nicht damit rechnen, dass dieser krasse Lauf, den wir jetzt haben, dass wir da ewig so weitersprinten können. Also irgendwann werden wir mal Frustration erleben müssen und damit klarkommen. Aber ich bin halt sicher, dass die Vision so stark ist und dass es Lösungen geben wird. Und dass wenn wir da irgendwo an ein Problem stoßen, merken wir halt, es gibt jemanden, der das Problem lösen kann. Und deswegen bin ich dann auch dankbar für eben diese Publicity, die wir gerade bekommen. Weil dadurch werden eben Wissenschaftler der ganzen Welt auf uns aufmerksam, die dann unsere Probleme lösen hoffentlich. Also dass man sagen kann, also zum Beispiel eine große Sorge von mir war Thrombogenität des Konstrukts. Das heißt, ich hatte die Sorge, dass sich so Blutgerinnselchen bilden könnte. Weil wenn wir Fremdmaterial in der Arterie tun, das ist.

Nico Hildmann:

Das könnt ihr da erstmal nicht hin. Voll.

Anna Fleischer:

Und dann denkt sich der Körper, was willst du? Also weg. Und dann haben wir halt da, also ich kenne mich ja nicht aus mit Thrombozyten, also habe einfach nur so viel, wie man halt so als Mediziner darüber weiß. Aber in Witzburg gibt es halt die ganzen Päpste der Thrombozytenforschung zum Glück und das Rudolf-Wichow-Zentrum und halt ultra die netten Leute und dann im Labor Schulze und vom Herrn Professor Niesmann unterstützt und von der Maria 3 durchgeführt, wurden dann eben super tolle Thrombozytenfunktionstestungen durchgeführt, die eben sehr vielversprechend waren. Und schon hat sich eine Sorgenfalte geglettert.

Nico Hildmann:

Ja, aber Wahnsinn, na guck mal, jetzt wenn ich mir das so vorstelle, du hast einen Gedanke und sagst, oh, das könnte ein Thema werden. Dann diese Maschinerie anzufangen, wir müssen das jetzt testen, bis man aber auch wirklich eine Aussage treffen kann, passiert nicht. Das dauert ja. Voll. Also das ist ja auch dieser Moment und dann in der Zwischenzeit kommen wahrscheinlich noch andere Dinge auf, wo man sagt, scheiße, daran müssten wir auch denken wahrscheinlich. Also nächster Experte.

Anna Fleischer:

Ja, ja, genau so ist es.

Nico Hildmann:

Du sagst schon, also du warst ja auch irgendwie in Boston auf so einem Fachkongress oder sowas, oder?

Anna Fleischer:

So was ähnliches, nee, also ich war beim Herrn Professor Edelmann, den bewundere ich sehr. Also der ist so ein ganz, ganz toller, also der ist irgendwie so ein Dreifach-Wopper. Der ist irgendwie Mediziner, also ein ganz hoch Anerkannter mit über 600 Publikationen. Also ich weiß auch nicht, wie man das irgendwie, also es ist unfassbar, wie man das allein die Zahl und die Qualität von der wissenschaftlichen Arbeit, die der einfach geleistet hat. Und der hat eben praktisch die, ist einer der Pioniere der Drug-Eluting-Stands, die heutzutage auf dem Markt sind, hat mit zusammen mit anderen ultraschlauen Menschen dort irgendwie so ein CRO auch gegründet, also so eine Contract Research Organization, die praktisch gute Versuche durchführen, die dann von der FDA, also von der Zulassungsbehörde sozusagen dann auch anerkannt werden in einem sehr guten Labor. Entschuldigung. Und genau, und bei dem ist es einfach so, der ist eben an Harvard und MIT tätig und er hat sich jetzt eben unser Unterstützung eben da auch angeboten, was ich unfassbar finde. Und hat sich die, also ich habe jetzt versucht, ein, also ja, sozusagen so ein physikalisches Modell für diese Wirkshoffreisetzung zu entwickeln und so, der hat sich ernsthaft damit abgegeben und hat es sich durchgelesen und hat also hat es sogar so gemacht.

Nico Hildmann:

Also ich spüre direkt, ich spüre da die Riesenähre direkt auch bei mir, wenn du davon erzählst.

Anna Fleischer:

Ich kann es ja nicht fassen, ich bin ein Jemand, ja, also ich bin so ein ganz kleiner Assistenzarztpupsi mit einer Idee und dann kommt so ein Mr.

Nico Hildmann:

Superschlau und ja, und genau du merkst, das war so, darauf hat es aber abgezielt, die Frage, jetzt, ihr seid mehr Publikum nun. Wie die Ärzteschaft, die Medizin jetzt da gerade auf euch guckt, ist ja sehr positiv, gehe ich von aus. Oder gibt es auch Kritiken?

Anna Fleischer:

Vielleicht unter der Hand und ich höre nur nicht davon, oh Gott. Also das sagen wir, wenn dir Kritik, also ich bin auch, ich sag mal so, an Kritik wachsen wir. Und also ich möchte gerade auch skeptische Stimmen hören, weil die sagen uns, wo wir mehr Energie reinstecken müssen. Und ich, ganz ehrlich, dass wir, wir entwickeln ja hier jetzt ein Konstrukt, das jetzt nicht irgendwie Lifestyle ist, jetzt irgendwie ein Pulli und wo man einfach nur Leute überzeugen will, dass sie jetzt einen neonfarbenen Pulli tragen sollen oder so, sondern es geht ja darum, das soll einem Patienten implantiert werden. Das heißt, wenn wir am Ende irgendwelchen Mist bauen, ja, dann sind wir diejenigen, die am meisten drunter leiden. Das heißt, die Skeptiker sind unsere Freunde. Also wir wollen wissen, was schief geht, bevor das Ganze im Patienten landet. Und wir wollen, möglichst freuen wir uns natürlich über konstruktive Kritik. Also am coolsten ist es, wenn jemand sagt, ich sehe da ein Problem und so könnt ihr es lösen, dann küssen wir dem die Füße. Aber auch destruktive Kritik, also solange es jetzt nicht persönliche Schmähkritik ist, so, boah, Anna, ich mag deine Nase nichts. Ja, nee, klar, nicht.

Nico Hildmann:

Aber jetzt einmal, das wird nichts oder keine Ahnung, es gibt ja die Pessimisten überall. Aber es ist schön, dass es euch noch nicht entgegengebracht wird. Ich finde die Aussage, Skeptiker sind unsere Freunde richtig, richtig cool. Das finde ich, die nehme ich mit. Auf jeden Fall sehr, sehr gut. Aber nee, freut mich. Also dementsprechend reite weiter auf dieser positiven Welle, die dich so ereignet oder ereilt. Vor allem jetzt ja dieses Jahr, das hat ja nochmal richtig Schwung gegeben. Mal gucken, we are Ende November auf, ne? Also, was 26 so alles bereithält. Eine Frage before ich jetzt zu der random Fragen Section kommen. Du siehst schon die Tasse mit ein paar Frage. Ich habe fünf Fragen, glaube ich, wollte ich aber trotzdem nochmal fragen: Mit all dem, was du tust, ne? Und auch nochmal so ein bisschen dieses Thema, ey, Freizeit ist gerade da gesät, ne? Hast du für dich Regeln? Gibt es einen Sonntag ist frei oder gibt's irgendwas, wo du sagst, ey, also wirklich die Freizeit, Freizeit, privat ist wichtig. Hast du da für dich eine Regel, genau, gefunden?

Anna Fleischer:

Ich würde sagen, ich habe halt eine innere Prioritätenliste und das sind einfach halt Menschen. Also wo ich sage, meine Besties, ja, also dazu gehört mein Partner, meine Familie, meine besten Freunde. Wenn da Not am Mann ist oder Trouble oder wenn da einfach Bedürfnisse sehr, sehr hoch stehen, dann geht das für mich vor allem anderen. Also das ist einfach das, was wichtig ist. Und gleichzeitig weiß ich, dass das alles Menschen sind, die niemals, ich sag mal, die alle sagen, deine Vision ist meine Vision, deine Ziele sind meine Ziele. Das heißt, die sind jetzt keine, die mich fordern, sodass es Endolis im Weg steht in dem Sinne, sondern wenn da halt irgendwas Wichtiges ist, dann ist das wirklich wichtig und dann weiß ich einfach, dass ich da jetzt wirklich dringender gebraucht werde. Das ist so meine persönliche Regel. Und dann ist es so, dass ich, klar, ich sage jetzt mal auch die Gesundheit irgendwann die Grenze macht. Also ich, ja, ich sage jetzt mal, da muss ich tatsächlich ein bisschen so an mir arbeiten, dass ich rechtzeitig merke, wenn ich mich selbst überlasse, dass ich dann halt irgendwie, weil es ist dann immer noch so spannend und ich merke halt so, also ich sitze dann vor dem Computer und merke, dass ich anfange zu schielen, weil ich einfach, weil ich so müde bin, dass ich einfach so ein latentes Schiele komme und dann irgendwann merke ich, okay, also dann mache ich ein Auge zu und arbeite weiter. Ich merke einfach, okay, eigentlich ist es ein Zeichen, ich sollte jetzt mal schlafen gehen. Also das ist, was da bin ich noch nicht am Ziel angelangt.

Nico Hildmann:

Ich habe genau das Gleiche. Also dann mache ich ein Auge zu und dann geht es erstmal weiter. Das ist so das letzte Ding über Brücken, wenn es wirklich nicht mehr geht. Vielleicht machen es viele so tatsächlich.

Speaker 3:

Ja, ja.

Nico Hildmann:

Aber klar, das ist so ein Ding, das ist ja alles jetzt gerade Euphorie und wirklich, ne? Ja, das kommt mit der Zeit, dass du da noch mehr eine Regel findest. Wir hatten im letzten Gastrad gesagt, es wurde viel zu viel, Montag ist Freipunkt. Und es tut gut.

Anna Fleischer:

Ja, und mein Team hat auch zu mir gesagt, ey Anna, du darfst delegieren, weil ich fühle mich immer wie ein Arsch, wenn ich delegiere. Ich habe noch immer das Gefühl, ich bin so ein faules Schiff. Ich meine, am liebsten würde ich meinen gesamten Haushalt delegieren. Weil so an Ende dies habe ich ja Bock, da will ich ja dran arbeiten. Da ist es eher so, ich will das was hinaus. Okay, aber ich habe halt so fähige Leute in dem Team, ja. Also der Johannes, der einfach alles, was ich kann, kann der tausendmal besser. Insofern kann ich wirklich super gut delegieren in den. Und trotzdem fühle ich mich so wie so ein Ego, wenn ich das halt irgendwie, also das heißt, ich habe mir jetzt so einen Staubsauger-Roboter, damit ich die Hausarbeit delegieren kann an Elektronik sozusagen. Aber also das ist vielleicht auch noch eine Regel für mich, dass ich sage, delegiere das, was du nicht wirklich selbst machen musst und lerne auch mal. Du musst kein Micromanager werden. Genau.

Nico Hildmann:

Ganz, ganz wichtig, finde ich auch ein super inhaltlicher Schlusspunkt. Sozusagen wirklich, sag ganz wichtig, den Zuhörern und Zuhörerinnen das so zu sagen, muss man auch alles lernen. Das kann man einfach nicht so direkt, finde ich. Finde ich auch für mich jetzt in der neuen Rolle, ist auch erstmal schwierig, ich gebe das jetzt einfach ab. Das sind einfach verschiedene Fragen, die dann noch im Kopf kommen.

Speaker 3:

Ja, voll.

Nico Hildmann:

Genau. Nee, wunderbar. Also ich habe hier fünf Fragen, die kriegt man mit Sicherheit auch durch. Das ist so eine Art Quickfire letzten Endes. Ich bin mal gespannt. Also ich ziehe einfach mal raus und dann lege ich mal los.

Anna Fleischer:

Ich bin schon neugierig.

Nico Hildmann:

Oh ja, was hast du im letzten Jahr über dich selbst erfahren, was du vorher noch nicht wusstest?

Anna Fleischer:

Oh je Medi, über mich selbst erfahren.

Nico Hildmann:

Wahrscheinlich, dass du mehr delegieren. Oder kannst.

Anna Fleischer:

Ja, das war jetzt voll jetzt richtig gut. Genau. Also dass ich, dass ich delegieren kann und dass dann die Arbeit auch so erledigt wird, wie ich es mir wünsche.

Nico Hildmann:

Finde ich gut, oder?

Anna Fleischer:

Danke für die Brücke.

Nico Hildmann:

Random, gezogen tatsächlich, ne? Wunderbar. Ja, auch schön. Welcher Moment bei Endolis hat dich zuletzt richtig emotional gemacht? Vor Freude oder vor Frust?

Anna Fleischer:

Boah, da fällt mir voll viel ein.

Nico Hildmann:

Erzähl, Freude und Frust.

Anna Fleischer:

Also, mir fällt jetzt gerade erst, Freude fällt mir unglaublich viel ein. Also erstens mal, ich war ultra emotional, als der Anruf aus dem Labor kam, dass die Antikörper freisetzen können in definierter Kinetik. Da dachte ich, boah, ich könnte immer noch heulen, weil das einfach so eine krasse medizinische Bedeutung hat, wenn das klappt. Dann, als ich den letzten Zwischenbericht gelesen habe, dass sie, oh, wirklich alle, jetzt werde ich echt emotioniert, dass sie alle Meilensteine erreicht haben und dass die glücklich sind im Team. Und wir hatten ein Coaching mit der wundervollen Angela, die und dem Alex, also so nett, also wir kriegen ständig Coachings kostenlos, ja, einfach hardcore. Und dann haben die halt im Team, also wir haben dann so ein Schiff gebaut und da haben wirklich alle in die gleiche Richtung geschaut und hatten die gleiche Vision und jeder hat sich in seiner Position wohlgefühlt und gesagt, also es war halt irgendwie, weil ich habe immer auch Angst vor solchen Terminen und denke, oh Gott, was ist denn, wenn jetzt jemand sich außerhalb des Schiffes malt und das Gefühl hat, oh Gott, irgendwie, ich werde gar nicht gesehen und wahrgenommen in dem, was ich leiste und so. Und ich habe gemerkt, doch, also irgendwie, es war einfach ein total geeintes Team. Also bei den Coachings gibt es immer wieder Termine, wo ich irgendwie, Momente, wo ich dann irgendwie schlucken muss und denke, oh Gott, wie rührend. Also es gab echt viele, viele Momente und dann, also ich finde Lust, also ich finde es sogar cool, wenn die dann einfach irgendwie in ihrer Freizeit Merchandise produzieren. Das heißt, so kleine Sachen sind irgendwie für mich ein Lichtblick.

Nico Hildmann:

Ja, super. Es sind sehr schöne Momente. Gab es aber vielleicht, wo du sagst, puh, das hat mich gefrustet oder so, aber ist ja nicht schlimm, wenn nett es ja schon. Wenn es nicht so ist.

Anna Fleischer:

Also es gibt immer wieder voll die Frustsachen, aber jetzt gerade für Indolise fällt mir gerade so wenig ein, weil das ist gerade echt so voll die Happiness-Quelle. Also insgesamt, wenn man wem frustet mich ständig irgendwas, aber also ich meine, das sind halt eher so Sachen, wie wenn ich halt wieder einen Zug verpasse oder so.

Nico Hildmann:

Stau. Oder irgendwie sowas halt, ne, wenn man sowas hat. Ja, genau. Aber ne, klasse, dann lass uns das. Oder eine Sache kann ich vielleicht zeigen.

Anna Fleischer:

Da habe ich irgendwie beim Einreichen, ja. Also wir haben irgendwie so ein Tritt mit Landlage bis eingereicht. Und dann irgendwie war ich so, genau in dem Moment war irgendwie Software-Update meines PCs und ich mache das ja immer bis zur letzten Sekunde. Und dann sitzen die einfach immer zitternd und bleich, sitzt dann immer der ganze Haufen von uns vor dem PC und versucht es dann so auf die letzte Minute einzureichen. Und dann hatten wir erst den Eindruck, weil es lag halt an mir, ich musste halt die letzten Sachen einreichen und dann datet sich dieser PC ab. Und das war irgendwie so eine Mischung aus erst absoluter Frust auf meine eigene Person, weil ich dachte, was zur Hölle, warum habe ich das nicht gestern gemacht, warum habe ich es nicht vorgestern gemacht? Warum mache ich das auf den letzten Drücker? Und wenn es jetzt nicht rechtzeitig ist, bin ich völlig am Ende. Und dann hat es Gott sei Dank noch rechtzeitig geschafft, aber für mich war das so ein Aha-Erlebnis, dass der Rest des Teams, die einfach Monate an Arbeit da reingesteckt haben, dass die mir nicht den Hals umgedreht hätten, wenn es jetzt an mir gelegen hätte, dass es nicht klappt. Also war ich sehr gerührt.

Nico Hildmann:

Geile Erkenntnis auch, ne? Und es ist Achen-Learning, es wird dir nicht so nicht mehr passieren. Nee. Definitiv nicht. Sehr gut. Ja, finde ich klasse. Thema auch Team, ne? Welche Eigenschaft an dir liebt ein Team und welche nervt sie vielleicht auch ein bisschen?

Anna Fleischer:

Ach, Jemene. Okay, um Gottes Willen. Also ich muss mir überlegen, was vom letzten Coaching so gesagt wurde. Also ich glaube, ich werde als verlässlich und wohlwollend wahrgenommen, das ist das zum Lieben. Also ich glaube, das ist, also ich fühle mich sehr, wie soll ich sagen, aufgehoben mit dem Team. Ich habe das Gefühl, ich fühle mich wohl. Das ist irgendwie eine Erde, in der ich irgendwie wie eine Blume sprießen kann. Was an mir nervt. Also vieles, ja. Erstens war, dass ich mich so mit Aufgaben belade, es ist ultra schwierig, einen Termin mit mir zu finden. Also, weil ich halt einfach immer erst in meinen Kalender schauen muss, um rauszufinden, wann habe ich überhaupt noch Valenzen und dann irgendwie dann noch was reinstopfe und dann irgendwie von der A nach B hetze und so. Also das ist was, was ich mir vorstellen kann, was die wahrscheinlich ultra nervt. Dann ich rede total schnell, ich rede total undeutlich. Dann, wenn ich Drittmittelanträge schreibe, dann bin ich fürchterlich perfektionistisch. Also dann drehe ich jeden Satz dreimal um und komme irgendwie im Schneckentempo voran, weil ich dann irgendwie.

Nico Hildmann:

Ja, man will es halt perfekt machen, einfach. Also ich finde, das ist alles einfach menschlich, was du erzählst. Das ist einfach mit der Zeit. Es ist ja nicht schlecht, aber besser in dem Sinne, wo du sagst, das passt. Also das kommt dann irgendwann, weil du priorisierst dann anders. Aber ich finde genau das alles, was es heißt, super menschlich.

Anna Fleischer:

Ja, da fällt mir noch was, aber manchmal, ich lasse mir oft nicht genug Zeit, bevor ich irgendwie so im Gehirn so wirklich meinen Satz zu Ende ausgebrütet habe und der kommt so schnell aus mir raus. Und dann waren wir auf dem Weg in die USA bei diesem Zoll-Polizistmenschen und der hat halt so gefragt, ja, also ist privat oder geschäftlich, ja, halt beruflich geschäftlich. Und dann hieß es, ja, what's the reason for your stay? Also, warum seid ihr jetzt da? Und ich so, ja, Drug Delivery. Und dann so mein Kollege schaut so, was dieser Alter, nein, nein. Du musst den ganzen Endolise-Pitch halten, bis der verstanden hat, was ich hoffe, danach war der beeindruckt.

Nico Hildmann:

Das fände ich ihn nämlich dann gut, ne? Drug Delivery. Ja klar, komm rein.

Speaker 3:

Mal schauen.

Nico Hildmann:

Sehr gut, finde ich sehr, sehr cool. Perfekt. Ja, eine obligatorische Frage, die sich in die in der Random-Fragen-Section eingeschlossen hat. Eine Sprachnachricht an dein 20-jähriges Ich. Was würdest du dir heute sagen?

Anna Fleischer:

Geh gleich in die Uniklinik. Da bleiben viele Sachen erspart.

Nico Hildmann:

As simple as that, sozusagen.

Anna Fleischer:

Das war jetzt das Erste, was mir eingefallen ist. Und hab keine so große Angst und mach einfach. Ja, genau.

Nico Hildmann:

Also finde ich super. Du wärst ja nicht ohne Grund jetzt hier oder in der Situation, wo du auch bist, wenn das nicht so gelaufen wäre, wie es eben hätte laufen sollen. Aber finde ich klasse. Super. Und allerletzte Frage, dann hast du es in der D und ich bin mal gespannt, was du da sagst. Ich glaube gar nicht so einfach, aber fand ich irgendwie cool. Wenn dein Leben ein Medikament wäre, was steht in der Packungsbeilage und was wären vielleicht die häufigsten Nebenwirkungen?

Anna Fleischer:

Also ich würde sagen, im Moment, ja, seit Endolie ist ja da unendliche Flow. Mein Leben ist Ecstasy. Ich habe keine Erfahrung damit, was ich vielleicht dazu sagen habe. Nee, also ja, ich würde sagen, im Moment ist es ein euphorisierendes Präparat, was aber auch eine Dauereuphorie auslöst, aber trotzdem die Produktivität nicht einschränkt.

Nico Hildmann:

Also das wirklich, ich habe ihr das nicht vorab gesagt. Das fand ich eine unglaublich gute Antwort. Das ist ja mega. Ja, klasse. Dauerpositiver Zustand als Nebenwirkung, geil. Finde ich richtig, richtig cool. Sehr schön. Ja, top. Also perfekt die Quickfire-Fragen hier pariert. Und dann habe ich nur noch meine zwei obligatorischen letzten Fragen, wie an jedem Gast auch. Die erste ist die Podcast-Gast-Empfehlung. Wenn du ein paar Namen für uns hättest, drei, fragen wir ja immer, wen sollten wir denn mal deiner Meinung nach hier einladen?

Anna Fleischer:

Ja, also definitiv den Johannes Breik, der ist auch im Analys-Team, der ist einfach der Doppelwopper, der ist Ingenieur und Arzt, also der kann noch ganz anders die Fragen beantworten, die materialtechnisch eine Rolle spielen. Dann der June-Professor Thomas Jüngst, der einfach Mew-Technologie praktisch, also als Pionier für diese tubulären Konstrukte zur Blutgefäßherstellung mitentwickelt hat, der kann auch ultraschlaue Sachen sagen und gibt auch sein Wissen so bereitwillig her. Dann würde ich sagen, sämtliche Professoren, die uns auf unserem Weg toll beraten und unterstützt haben und einfach, ich sag mal, eigentlich unser gesamtes Team, auch der Michael Barthoff-Kop, der sich ultra gut auskennt mit dieser ganzen 3D-Druck-Geschichte, dann sämtliche Teammitglieder von uns, die Maurice, dann Lina, also ich würde sagen, unser ganzes Team kann so viel sagen. Dann habe ich einige Freundinnen, die auch ultra schlau sind und tolle Projekte machen, also da An-Christin Reinhold und Geraldine Engels zum Beispiel, die auch, deren Forschung ich sehr bewundere. Ja, Maria Dreis, die, die sich mit Thromboziden auskennt. Also sag einfach, welche Themen die Kind.

Nico Hildmann:

Also da ist ja eine Palette, ne? Also da komme ich, also mir verlinken natürlich gerne ein paar dann davon. Das ist super, aber klar, da lass uns nochmal gerne drüber reden, wer gut mal passen würde. Auch vielleicht thematisch, ne? Schon mal als kleiner Vorteaser, ab 2026 wird es eine kleine Änderung im Podcast geben. So viel sage ich erstmal nur dazu, aber finde ich cool. Das nehmen wir mal gern so mit auf. Da ist ja eine Palette an Potenzial noch da. Super, perfekt. Und ja, allerletzte Frage an dich, Anna. Die ist immer, die Frage: So nach dem Wunsch. Wenn du dir was für unsere Region hier wünschen dürftest, was wäre das?

Anna Fleischer:

Für unsere ganze Region.

Nico Hildmann:

Ja.

Anna Fleischer:

Und ich darf meinen eigenen Stiefel nochmal rein tun. Ja, natürlich. War cool. Okay, dann wünsche ich mir hier eine GMP GLP-Facility, also so ein richtig cooles Labor für die Produktion von Endolie-Systemen, die dann als Plattformtechnologie von hier aus in die ganze Welt weit geleitet werden können und dann später noch Filialen sonst wo. Und dann wünsche ich mir, dass wir dort sozusagen vom Bench to Badzeit die ganzen Versuche innerhalb eines Gebäudes durchführen können, dass da die Wissenschaftler zu uns kommen, also ich darf jetzt voll träumen, dass die dann zu uns kommen mit ihrem tollen Brain und uns sagen, so für das und das könntet ihr die Endolie-Systeme jetzt auch noch erweitern. Wir machen jetzt mRNA-Freisetzungen und ich habe hier das Know-how. Das heißt, wir wollen gut befensterte Labore, in denen die Leute wirklich tag und Nacht fröhlich arbeiten können, sich wohlfühlen, gemütliche Stühle, also ich sag mal, so eine Umgebung, wo man sagt, ich will da auch arbeiten, daneben der Whirlpool, wo sie sich erholen können.

Nico Hildmann:

Also da ist ja wirklich ein komplett gezeichnetes Bild schon. Das ist nicht nur ein Wunsch, das wird kommen, Anna. Das Arbeitsparas. Da drücke ich alle Daumen, dass das so wird. Aber so wie du es erzählst, das wird so kommen. Danke. Also es hat mir wahnsinnig viel Spaß gemacht. Es war ja deine erste Podcast-Aufnahme. Wie war es denn so für dich?

Anna Fleischer:

Also ich fand es jetzt so viel angenehmer, als ich Schiss hatte. Ich hatte gedacht, ich werde mich so verrennen und so einen Quatsch erzählen. Und ich werde sicher im Nachhinein denken, oh Gott, ich habe so viel vergessen zu erwähnen, was ich wollte. Also zum Beispiel, ich habe mich gerne behard Frank bedankt, beim IGZ, von dem wir wahnsinnig toll unterstützt werden und beim SFT von der Uni, der uns toll unterstützt. Also es gibt so viele Unterstützer oder bei der 360 Grad Face, die uns da toll unterstützt. Also im Nachhinein werde ich mir wahrscheinlich auf der ganzen Zugfahrt den Kopf zerbrechen, wen ich alles nicht erwähnt habe und wie ich das erklären soll, dass ich die alle vergessen habe gerade. Also zum Beispiel der Valentin Schwer, den sollte man auch noch befragen, weil der sich wirtschaftlich ultra gut auskennt und wissenschaftlich. Also der kennt sich in der Chemie aus und bei dem ganzen Science, also bei sämtlichen Themen. Also ich würde sagen, es war super angenehm, aber ich habe sicher ganz viel vergessen.

Nico Hildmann:

Aber genau an der Stelle, glaube ich, fühlt sich dann jeder angesprochen, der jetzt vielleicht nicht namentlich genannt wurde, dass du an sie gedacht hast.

Anna Fleischer:

Also sorry, Leute, die ich jetzt vergessen habe.

Nico Hildmann:

Ja, also wirklich, freut mich auch sehr. Immer cool, wenn jemand eine Podcast-Erfahrung mit uns so als erstes macht, freue ich mich sehr. War voll. Und da positiv rausgeht natürlich. Also ich bin ganz gespannt, wie es weiterhin wirklich werde natürlich verfolgen. Schön, dass du bei uns im Netzwerk bist. Also ich drück dir alle Daumen dein Team. Bleib so positivst, super erfrischend, richtig, richtig cool. Und vielen, vielen Dank, dass du da warst und ja, bis ganz bald hoffentlich.

Anna Fleischer:

Ganz herzlichen Dank. Es hat richtig Spaß gemacht mit dir, du bist so war.

Nico Hildmann:

Dankeschön.