Startbahn27 Podcast – Innovation aus Mainfranken

#096 mit Florian Janz: Ciao Industrie, Hi Alpakas – Der Weg zum Rhönmomente-Universum

Nico Hildmann Season 3 Episode 96

Unser heutiger Gast im Startbahn27 Podcast: Florian Janz

Flo gründete gemeinsam mit seinem Bruder Maggi Rhönmomente - die Idee dazu entstand durch ein Feierabendbier in ihrem Baumhaus. Ganz spontan kauften sie sich sieben Alpakas und beendeten ihre sicheren Jobs in der Industrie, um geführte Wanderungen in der Rhön anzubieten. Mittlerweile ist Röhnmomente aber noch viel mehr: verschiedenste Themenwanderungen, eigener Onlineshop, einzigartige Events und ein Laden in Bischofsheim.

Es ging um:

  • Wieso es überhaupt Alpakas wurden
  • Höhen, Tiefen und persönliche Grenzen
  • Finden von Strukturen
  • Sieg des Bayerischen Tourismuspreises

Erfahre, warum die Rhön der perfekte Ort zum Gründen ist und wann bei den Brüdern der Moment kam, in dem klar wurde: „Das funktioniert wirklich!“

Florians Podcast-Gast Empfehlung:

  1. Marc-André (Maggi) Janz von Rhönmomente
  2. Marco Wagner - Künstler
  3. Markus Büttner - Fotograf

Bildrechte:
Niklas Wagenbrenner

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Du interessierst dich für Startups, Unternehmertum und Innovation? Im Startbahn27 Podcast interviewt Nico Hildmann inspirierende Gründer:innen, Unternehmer:innen und Visionär:innen aus Mainfranken – mit Fokus auf Schweinfurt und der Region.

Ob Startup-Erfolg, persönliche Rückschläge oder frische Ideen – wir erzählen echte Geschichten aus der Gründerszene und liefern dir wertvolle Learnings und Insights für deinen eigenen Weg.

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Web: www.startbahn27.de
Mail: hallo@startbahn27.de
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Speaker:

Liebe Start-ups, herzlich willkommen. Wir freuen uns, dass ihr bei uns eingecheckt habt. Unser Team bereitet euch nun auf den perfekten Start vor. Bitte schnallt euch an. Wir heben in Kürze von der Startbahn ab. 

Nico Hildmann:

Ja, hallo und herzlich willkommen im Startbahn 27 Podcast. Mein Name ist Nico Hildmann und heute bei mir zu Gast auf der Startbahn ist Florian Janz. Florian ist Mitgründer von Rhön-Momente, einem Erlebnis-Startup inmitten der Rhön, das er damals mit seinem Bruder aufgebaut hat. 2018, ja, bei einem Feierabendbierchen im Baumhaus kam die spontane Idee, sich Alpakas zuzulegen. Mittlerweile sind 26 Stück geworden. Es gibt sogar einen eigenen Laden in Bischofsheim mit ganz vielen tollen Rhön-Momente-Produkten. Und dieses Jahr wurden sie ja auch mit dem Bayerischen Tourismuspreis ausgezeichnet. Also eine super tolle und erfolgreiche Reise und Entwicklung, die die Jungs so hingelegt haben. Richtig cool. Freue mich sehr jetzt mit dem Florian darüber zu sprechen und sage herzlich willkommen, Flo, schön, dass du da bist. Servus, grüß dich. Also wirklich, ich hab dir schon im Vorfeld gesagt, für mich ein I-Tüpfelchen heute nochmal ganz besonders jemand aus der Heimat vorm Mikro zu haben. Also echt schön, dass du da bist. Und wie jeder Gast aber darf sich natürlich auch nochmal in deinen eigenen Worten vorstellen. Wer bist du so privat? Was machst du gern? Wer ist Flo Jan?

Florian Janz:

Ja, ich bin in der Flo, hab mit meinem Bruder vor sieben Jahren sieben Alpakas gekauft. Wir waren beide in der Industrie bei Pre in Bad Neustadt, haben da eine Ausbildung gemacht zum Elektroniker Geräte Systeme. Da haben wir dann nach ein paar Jahren gearbeitet, haben dann relativ schnell gemerkt, dass das nicht das ist, was wir unser ganzes Leben lang machen möchten. Und haben dann versucht, ja, in der Heimat, in der Rhön eine Firma aufzubauen, mit Alpakas, mit geführten Wanderungen und haben seitdem, seit 2018, eigentlich jeden Tag Vollgas gegeben, um da unser Ding draus zu machen.

Nico Hildmann:

Genau. Ja, sehr cool. Also freue ich mich auch jetzt, da tiefer einzutauchen. Du hast schon ein bisschen vorweggenommen, wo ich auch gerne nochmal nachfragen wollen würde, wie so die Zeit vor Rhön-Momenten natürlich auch war. Und wir können da eigentlich direkt auch einsteigen, weil den Punkt, den Start unserer gemeinsamen Reise, den es in den Podcasts ja eigentlich auch immer gibt, den nehme ich mal vorweg, der startet eigentlich heute. Auch wenn wir nicht unweit voneinander wohnen, sag ich mal, in der Rhön, haben wir noch nie miteinander gesprochen. Ich habe euch zwei natürlich schon des Öfteren gesehen, aber das hat noch nicht funktioniert. Deswegen cool, dass wir die Podcast-Folie jetzt nutzen können, da einfach mal ein bisschen tiefer einzutauchen. Ja, gerne. Also richtig cool. Ich würde sagen, dann gehen wir auch mal direkt rein. Du hast gerade schon ein bisschen angeteasert, ne? Es gab ja auch die Zeit vor Röhen-Momente natürlich. Magst du uns da einfach nochmal ganz kurz ein bisschen mitnehmen, in welcher Situation ihr euch befunden habt und was dann dieser besagte Abend im Baumhaus, wie es dazu kam und was der danach ausgelöst hat? Magst du uns da einfach nochmal ein bisschen mitnehmen?

Florian Janz:

Ja, klar, also wenn man jetzt so auf dem Dorf wohnt und ja, da so aufwächst, klar, behutsame Kindheit, irgendwie die ganze Zeit draußen, Baumhaus gebaut, unsere Großeltern haben ein bisschen eine kleine Landwirtschaft gehabt, wir haben Heu gemacht schon mit unseren Großeltern, haben eine Ausbildung gemacht und ja, sind dann halt irgendwie darauf gekommen, dass wir die Ausbildung, die wir gemacht haben und die Art und Weise, wie man in der Industrie arbeitet, halt einfach, es hat uns nicht gefallen. Und was macht man dann? Man muss halt die Situation irgendwie ändern. Und wie kann man die ändern, indem man halt selber sich irgendwas überlegt. Genau, und dann haben wir, es war im Frühjahr 2018, saßen wir dann auf unserem Baumhaus, das haben wir als Kinder gebaut nach der Schule, haben da halt ein paar Bretter hochgeschleppt und so ein richtig cooles Baumhaus gebaut, richtig schöne Aussicht. Man schaut hier runter Richtung Schweinfurt, ist in Ginnolfs und da, ja, wenn die Sonne da früh aufgeht, ist es einfach herrlich. Also es ist genauso wie die Rhön ist, so eine Weitsicht hat man da eben. Und dann haben wir immer, nachdem wir was gearbeitet haben, dann da, also wir haben da die Hecke runtergemacht, so ein Bag, der war verbuscht und wir hatten da damals ein paar Pferde auf Pension vom Opa, also die waren gar nicht uns. Und diesen Hang, den wollten wir nichts mehr entbuschen quasi per Hand und haben gesagt, ja, wir müssen uns doch irgendwelche Tiere kaufen, die könnten das dann für uns übernehmen. Und dann sind wir irgendwie auf Alpakas gekommen, wir haben die noch nie vorher irgendwie live gesehen oder ja, haben die nur aus Bildern gekannt, fanden die halt ziemlich witzig, können das ganze Jahr draußen bleiben, die Tiere auch. Und haben dann gesagt, ja, hatten natürlich schon zwei, drei Bier drinnen und haben so ein bisschen über unser Leben philosophiert, wie soll es weitergehen, passt es hier überhaupt in die Rhön? Und haben gesagt, ja komm, wir müssen es einfach mal probieren, einfach mal machen. Und dann haben wir auf Ebay eingegeben, Alpakas kaufen und zufälligerweise aus dem Nachbardorf, aus Sondernau, waren sieben Alpacas zum Verkauf gestanden. Und dann sind wir am nächsten Tag da hingefahren, haben die uns angeschaut, haben gesagt, yo, das machen wir, wir kaufen die. Und dann haben wir angefangen.

Nico Hildmann:

Okay, also das sind ja echt viele Dinge so dabei, wo es dann einfach so sein sollte, dass es sich das so entwickelt. Aber ich meine, ich habe auch schon mal ein bisschen nachgelesen im Vorfeld, ihr habt ja schon einige Interviews oder so gegeben, ne? Dass es Alpakas geworden sind, war eigentlich Zufall. Es hätten ja auch scharf oder Ziegen werden können. Also ihr hattet im Vorfeld nichts mit Alpakas zu tun und wusstet im Endeffekt auch noch nicht, auf was ihr euch da einlasst, oder?

Florian Janz:

Genau, richtig. Ich habe mal vor davor schon, habe ich mal zu Weihnachten mal eine Alpaka-Wandlung geschenkt bekommen, die habe ich nie eingelöst. Den Gutschein habe ich noch. Und ja, das war der einzige Berührungspunkt. Und dann haben wir irgendwo mal gehört, dass die Tiere halt das ganze Jahr draußen bleiben können. Also die musst du nicht irgendwie im Winter in den Stall reintun. Und es gibt, den genug schon Ziegen, es gibt Schafe, es gibt Rinder, Pferde, hatten wir irgendwie keine Lust und wollten halt irgendein Tier auch haben, das diese Landschaft pflegt, also den Hang da, das sind drei Hektar.

Nico Hildmann:

Und dann war es Zufall. War es Zufall, ja. Und ihr hattet aber, also ihr habt die Tiere dann geholt und hattet ihr die Möglichkeiten überhaupt die unterzubringen oder sind die da erstmal geblieben? Also das war ja dann so eine Ad-Hoc-Entscheidung, die nehmen wir, aber wo kommen die hin?

Florian Janz:

Genau, nee, die sind da erstmal geblieben, wir haben auch unseren Eltern und so noch gar nichts gesagt, wir waren noch zwei Jungs und wir haben uns in der Ausbildung halt ein bisschen Geld zusammengespart, haben dann schon zu ihm, zu dem Verkäufer dann gesagt, ja, also wir kaufen die, du kannst die Rechnung fertig machen, das Geld bekommst du. Und dann haben wir erstmal überlegt, wie macht man das jetzt. Also das Grundstück von unseren Großeltern, das war da, der Opa war schon ein bisschen älter, der lebt noch, macht aber jetzt nichts mehr so viel. Und dann war schon ein Stall vorhanden, den wir nutzen konnten, aber Zaun und alles Mögliche mussten wir dann schon selber alles dann bauen. Und dann haben wir halt, wir haben einen eigenen Wald, dann haben wir Stickel drunter gemacht, haben die alles mit Hand quasi Motorsäge, haben die angespitzt und haben dann so einen kleinen Bereich eingezäunt. Das ist bei Alpacas so, dass es nicht so ein Schafszaun ist, sondern so ein 1,50 Meter hoher Wildzaun musste es sein. Ja, und dann haben wir eigentlich seit Anfang 2018, jeden Tag nach der Arbeit da oben dann umgebaut, überlegt, wie könnten wir es machen, dass die Tiere dann möglichst schnell hier hinkommen und haben dann da einfach die Koppel schon mal angefangen zu bauen. Ja geil, du hast das gerade schon vorweggenommen. Also hier war das so ja wahrscheinlich Anfang 20, ne? In dem Dreh? Nein, noch jünger, glaube ich. Also der Maggi war, doch, der Maggi war 17. Ja. Genau, und ich war dann Anfang 20.

Nico Hildmann:

Ja, okay, genau. Also Jungunternehmer, auf jeden Fall, richtig cool, was sich dann ja wirklich jetzt bis heute auch entwickelt hat. Die, ja, du hast ja nur schon gesagt, nach der Arbeit, wie lange lief denn das so parallel?

Florian Janz:

Ja, also wir haben uns natürlich auch gedacht, wenn wir die Tiere haben, wir wollen damit auch eine Firma gründen. Also wir hatten so am Baumhaus dann schon die Idee, okay, wir wollen die Tiere jetzt nicht nur holen, damit die den Hang abfressen, sondern haben auch im Kopf gehabt, dass wir damit geführte Wanderungen anbieten, weil das haben wir schon überall mal gesehen. Aber in der Rhön gab es es halt noch, es gab es schon hier bei uns in der Umgebung, aber noch nicht so, wie wir es uns vorgestellt hatten, im Pool halt. Und ja, was war deine Frage noch?

Nico Hildmann:

Also, du hast es ja parallel oder ihr habt das parallel neben der Arbeit gemacht. Für mich die verbundene Frage, erstmal so auch, wie lang so ungefähr? Und wann weißt du noch, wann das Gefühl für dich kam, ja, jetzt spalt ich den einen Teil ab und mach vollen Fokus auf Rönmomente dann letzten Endes.

Florian Janz:

Ja, genau, also das ging bestimmt zwei bis drei Jahre nebenbei. Also es hat wirklich lange gedauert. Das erste, wo ich es wirklich gut angefühlt habe, das war am 1. Oktober 2018, da war die erste Wanderung mit einer Firma von 25 Personen da. Die haben dann da mit den Alpakas eine Wanderung gemacht und da gab es danach noch ein paar Getränke und die fanden das so cool, dass das zwei Jungs machen und irgendwie, das war so dieses Feedback, das erste, ehrliche Feedback von den Leuten und die Arbeit davor halt ein halbes Dreivierteljahr die Arbeit davor. Das hat mir gezeigt, okay, das funktioniert wirklich und dieser Röntmoment, den wir ja rüberbringen wollen, der funktioniert. Und da haben wir gesagt, okay, wir müssen das noch besser machen, noch cooler machen, dass dann wirklich auch viele Leute kommen. Bei uns war es so. Alle Alpaka-Wanderungsanbieter in Deutschland, wir haben natürlich auch viel geguckt, was machen die anderen, wie machen es die anderen und da musste man anrufen, musste man E-Mails schreiben. Die Webseiten waren Katastrophe, kein Instagram und so. Und dann haben wir gesagt, ja, wir sind jung, wir haben Bock darauf, wir zeigen alles auf den sozialen Medien, egal ob es gut läuft, schlecht läuft. Wenn wir Fehler machen, dieses ehrliche Aufbauen und nicht nur, ja, bei uns ist alles super cool, sondern es ist viel Arbeit auch damit verbunden. Und das kam bei den Leuten dann ganz gut an. Und dann nach so zwei Jahren, erst am Anfang sind drei Leute mitgelaufen, dann irgendwann waren mal ein paar mehr und dann hat sich das alles so rumgesprochen. Dann hat der Bayerische Rundfunk mal bei uns, hat einen Fernsehbeitrag über uns gemacht und so hat es langsam zur Fahrt aufgenommen. Und ja, 2020, 2021 war es dann so viel, weil es ist ja dann, du arbeitest ja dann nur noch auf der Arbeit, normal, bist du angestellt und dann nach der Arbeit bis spätabends Website umgebaut, Stall, Alpakas. Und dann haben wir gesagt, okay, einer von uns darf jetzt versucht, jetzt das wirklich hauptberuflich zu machen, erstmal, nicht beide gleichzeitig. Und zwar dann der Magi, der war jünger, der musste in Schicht arbeiten. Und da haben wir gesagt, ja, okay, du darfst jetzt kündigen, du bist jetzt daheim in deinem Kinderzimmer, machst da ein bisschen Büroarbeiten. Wir haben dann auch so das erste Produkt entwickelt, das war Alpaka-Dünger. Ja, genau, richtig. Scheiße zu Gold. Genauso richtig ist ein guter Dünger. Und da hatten wir dann im Kinderzimmer daheim so ein kleines Versandlager aufgebaut, hat leicht nach Alpaka-Kacke gerochen. Die Mama war nicht so erfreut darüber. Ja, und dann hat er Magi gekündigt. Und dann war aber gleich nächste Herausforderung, dann war gleich Corona da.

Nico Hildmann:

Und das war dann schon mal eine klasse Herausforderung für uns. Definitiv. Aber finde ich cool. Hört sich sehr geplant an, so einfach so, okay, wir machen das jetzt step by step, wir gehen jetzt nicht Harakiri irgendwie rein. Über die Jahre schon einige Erfahrungen gesammelt. Ich finde, um das auch nochmal zu unterstreichen, so direkt so nach einem halben Jahr eine Führung zu haben, eine Alpaka-Wanderung, mit einem externen Unternehmen, nicht Friends and Families oder sowas, sondern wirklich, wie du schon gesagt hast, ehrliches Feedback. Sonst ist es ja immer, man will ja lieb zu euch sein und alles, ne? Wenn das Friends and Families machen. Also finde ich sehr, sehr cool. Und wie ihr das dann einfach so aufgebaut habt, ihr habt euch dann die Skills ja selber alle eingeeignet, gehe ich von aus erstmal.

Florian Janz:

Ja, genau. Also ich habe schon immer so eine Affinität dazu, gutes Marketing zu machen. Also es macht mir richtig viel Spaß. Bin auch etwas unstrukturiert. Der Maggi ist genau das Gegenteil, der ist sehr strukturiert, macht viel mit Zahlen, kennt sich da gut aus und kann den Bereich ganz gut übernehmen und so, hat es auch die ganze Zeit sehr gut harmoniert. Aber gerade die Anfangsphase, die war natürlich schon anstrengend. Das hört man zwar immer, dass es am Anfang alles anstrengend ist, aber es ist auch einfach so. Es hat uns jeder gesagt, es kommt doch keiner nach Genules, um mit den Alpakas zu laufen und dafür auch noch Geld zu bezahlen. Und haben uns halt ausgelacht da mit den Alpakas und so, ja, da kommt doch eh keiner hin, mal gucken, wie lange es hält und so. Diese ganzen, und das ist ja halt als junger Typ, wenn du dafür brennst für deine Sache, dann ist es schon irgendwie, du machst dir Gedanken, ja, ist es doch falsch, was wir machen, denn wir, klar, weil in der Industrie verdienst du auch gutes Geld und das war jetzt am Anfang natürlich nicht so viel, wie man in der Industrie verdient hat. Aber ja, da durchzuhalten, das ist schon anstrengend.

Nico Hildmann:

Passt gut dazu. Hattest du mal gezweifelt, auch irgendwie mal den leisen Gedanken, ich werfe hin, das ist mir zu viel Gegenwind teilweise oder es läuft irgendwie nett, also das hätte ja sein können. Gab's es mal?

Florian Janz:

Ja, es gibt immer Phasen. Bis heute, es ist wie eine Welle, manchmal ist es mal oben und alles ist geil und alles läuft, dann kommt ein Auftrag nach dem anderen rein und manchmal ist es auch eine lange Talfahrt, wo du denkst, ah, jetzt ist alles ein bisschen zäh, man sieht seine Kumpels, wie sie am Wochenende halt was machen, man hat halt selber keine Zeit, weil man am Wochenende mal seine Führungen macht und arbeitet und so. Klar kommen ab und zu mal Zweifel auf, aber so an dem Grundkonzept von Römmomende haben wir noch nie gezweifelt.

Nico Hildmann:

Ich denke also, das kommen wir auch später dazu, auch so Prämierungen, ne? Oder auch dieser einfach tolle Zuspruch, wie ihr euch entwickelt, was da alles so dazukommt, das pusht ja dann einfach noch. Also ihr wart ja, ich glaube, lang zu zweit und dann kamen ja auch die ersten Leute irgendwie mit ein. Magst du kurz erzählen? Also vielleicht auch direkt mal, ne? Vielleicht gibt es ja ein oder zwei Leute, die jetzt zuhören und euch nur nicht kennen. Was mich wundern würde, zwar, wenn man darüber noch nicht gestoßen wäre, aber vielleicht auch mal in den Worten des Gründers, was ist Rhön-Momente heute?

Florian Janz:

Ja, heute, ja, also wir sind ein Erlebnisanbieter für geführte Wanderungen und Events draußen, Outdoor. Wir machen Alpaka-Wanderungen, Bierwanderungen, Kräutertouren, Sternenwanderungen nachts, Grill-Events, Teambuildings, haben einen Onlineshop, wo wir regionale Produkte verkaufen. Und unser Konzept ist immer darauf beruht, dass irgendwo spürt man diesen Rönmoment, den wir damals am Baumhaus hatten. Und das ist eigentlich Rönmomente. Genau. Wir bringen Rönmomente zu den Menschen oder auch nach Hause mit dem Online-Shop dann.

Nico Hildmann:

Aber finde ich richtig cool, auch wie dieser Grundgedanke immer bestehen bleibt, dass das so durchgezogen wird über die Jahre. Und ganz ehrlich, also es gibt ja wirklich einige Pressartikel über euch, ne? Und da ein oder zweimal auf jeden Fall gelesen, Rön-Momente, das Alpaka-Startup, ne? Das ist ja nur die halbe Wahrheit letzten Endes. So hat es vielleicht mal angefangen oder das ist ja euer so, ich sage jetzt immer das Basistier, ne? Aber ihr seid ja eigentlich fast schon so ein Universum, das, was du alle schon aufgezählt hast, was dazukommt, ein eigener Laden. Wie war denn das für euch, so den Schlüssel von einem eigenen Laden in der Hand zu halten?

Florian Janz:

Das ist krass, es ist krass. Wir wussten niemals, hatten niemals gedacht, dass wir einen eigenen Laden haben, der hat fast 200 Quadratmeter, ist echt groß. Und alles, was dann auch für einen Aufwand damit verbunden ist, also alleine einen Laden zu bestücken mit Ware, wie viel das kostet und dann ist das erstmal da einfach im Laden drin. Das muss erstmal verkauft werden. Also es war ach verrückt. Aber es war so, dass halt ganz viele Menschen gefragt haben, ja, sie wollen so eine Socke holen oder wir haben so Hopfenkoffer, wo wir verschiedene Brauereien aus der Rhön reinpacken und den haben sie dann halt immer abgeholt. Und wir konnten dann kaum im Büro konzentriert arbeiten, weil jeder immer an der Tür geklingelt hat. Wir haben das Büro bei unserer Uroma im Haus gebaut, die ist schon längere Zeit gestorben, haben wir im Büro umgebaut und das hat uns dann irgendwann genervt, dass jeder klingelt und uns von der Arbeit abhält und haben gesagt, ja gut, dann müssen wir halt irgendwie eine Lösung finden. Und meine Frau, meine jetzige Frau, die hatte in Bischofsheim eben den Laden, das Geschäft und dann haben wir gesagt, okay, wir bündeln unsere Kräfte. Dann ist meine Frau auch noch in Römmoment eingestiegen, die hat vorher Kerzen gemacht und so hat es sich halt sehr gut ergeben. Das war auch wieder Zufall, aber wenn man die ganze Zeit an irgendwas dran arbeitet, dann kommen irgendwann solche Zufälle auf einen zu und habe gesagt, okay, wir probieren das jetzt, jetzt gibt es den seit über einem Jahr und wir sind mega happy damit und es funktioniert echt gut.

Nico Hildmann:

Also Glückwunsch, krasser Meilenstein, finde ich. Also habe ich mich sehr gefreut, wie ich das so gehört habe. So, boah geil, jetzt kommt auch noch das dazu, ist ja mega. Du hast schon gesagt, deine Frau ist auch mit rein. Wie viele Leute seiden ihr? Ihr seid ja komplett, irgendwie die komplette Familie ist doch mit drin. Auch von deinem Bruder, die Partnerin, glaube ich, oder? Oder irgendwie Eltern, Schwiegereltern?

Florian Janz:

Ja, Schwiegermutter, genau.

Nico Hildmann:

Genau, erzähl mal, wie viele Seiden ihr jetzt und wer ist so mit drin?

Florian Janz:

Ja, wir haben jetzt zusammen, bald haben wir Weihnachtsfeier, es sind 17 Leute eingeladen. Das ist schon krass, ja. Aber wir sind im Endeffekt so zwischen 11 und 15 Leute, aber nicht Haupt-, also nicht Vollzeitleute. Wir haben viele Minijobler, die dann am Wochenende die Alpaka-Wanderungen machen. Die Hauptsaison ist immer von April bis Oktober. Und wir sind, ich glaube, mit uns sind wir 5 Vollzeit-Leute und der Rest ist halt auf Minijob.

Nico Hildmann:

Ja. Aber Wahnsinn, das muss man auch erstmal bewerkstelligen, alles. Hast du eine Routine? Also bist du im Laden?

Florian Janz:

Ja, wir haben letztes Jahr viel zu viel gearbeitet. Und das war, also gerade kurz vorm Laden, vor der Ladeneröffnung ging es mir gar nicht gut, weil wir zu viel gemacht haben. Habe ich dann selber gemerkt, wir müssen jetzt erstmal ein bisschen runterfahren. Und hat auch jeder zu uns gesagt, macht mal langsam, wir haben immer sieben Tage die Woche durchgearbeitet und hatten nicht wirklich eine Routine. Und jetzt mittlerweile ist Montag unser freier Tag, da machen wir nichts, kümmern wir uns halt auch um Haushalt und so daheim. Und ansonsten, wir sind immer früh im Büro, ich stehe immer um halb sechs auf, freue mich dann früh, allein im Büro zu sein, Kaffee zu trinken und dann alles so ein bisschen zu planen, was steht am Tag an. Dann haben wir am Dienstag unser Wochenmeeting, der Maggi und ich, wo wir unsere Woche durchplanen, welche Events stehen am Wochenende an, was wollen wir diese Woche umsetzen. Dann habe ich mit der Leonie, die macht das Marketing bei uns, da einen Stadttermin quasi wie die Woche durchgeplant ist, was für Newsletter werden geschickt, was steht an, diese Woche an sonstigen Aktionen. Dann habe ich mit meiner Frau einen Termin, die macht den Laden, die ist quasi die Ladenschefin. Okay. Und im Laden als Arbeitskräfte, als Verkäuferin ist meine Schwiegermutter, meine Mutter. Zum einen cool, zum anderen auch schwierig. Da kann man dann, muss man dann immer Ja sagen. Aber das ist sehr gut, es läuft alles richtig gut. Und genau, da ist so der Wochenstadt und ansonsten sind von Freitag bis Sonntag meistens immer irgendwelche Events, wo wir draußen sind nach Grillen und die Leute quasi durch die Rollen führen und so.

Nico Hildmann:

Okay, also eine coole Struktur, die sich da entwickelt hat. Vielleicht nur wenn du drüber reden magst. Was war denn so der Moment, wo du gesagt hast, scheiße, es wird zu viel? Hast du es körperlich gemerkt? Hast du es, dein Kopf hat nicht mehr mitgemacht oder weißt du es noch ungefähr, wo du so, was war das Warnsignal?

Florian Janz:

Bei mir hat es sich gezeigt an Ausschlag. Ich habe an meinem Gesicht oder an meiner Hand hier im Ellebogenbereich, habe ich dann so leicht einen Ausschlag bekommen und konnten nichts mehr gut schlafen, die ganze Zeit Gedanken gemacht und es war halt einfach zu viel Arbeit. Wir sind um 5 Uhr aufgestanden und haben bis um 10 Uhr abends den Laden umgebaut. Zum Beispiel jetzt letztes Jahr, dann war gleichzeitig noch Black Friday-Aktion, wir machen so viel Online-Versand, da musste der Versand gemacht werden. Die Alpakas, da war gleichzeitig noch ein Alpaka so ein bisschen krank, da muss man sich drum kümmern. Und einfach so viel, es war einfach zu viel und wir haben zu wenig Prozesse gehabt. Also wir haben einfach so, ja, das machen wir noch und das machen wir noch und das machen wir noch. Und zu viel Verschiedenes. Und das war so der ausschlaggebende Punkt. Und jetzt dieses Jahr haben wir uns extrem verbessert und haben gesagt, wir sagen achmal was ab und sagen, wir nehmen keine Wanderung mehr an. Wir haben jetzt einen ganz klaren Wochenplan. Es findet erst ab Donnerstagnachmittag ein Event statt, also mit einer Gruppenführung zum Beispiel. Und dann haben wir Timeslots Donnerstagnachmittag, Freitag, Vormittag und Nachmittag und auch am Wochenende immer nur gewisse Timeslots. Also wenn jetzt ein Gast bei uns anfragt, dann sagen wir, okay, ihr könnt um 15 Uhr kommen oder um 10 Uhr. Ja. Und so ist es alles perfekt. Und vorher, ja, wann wollt ihr kommen? Genau, ne?

Nico Hildmann:

Einfach unstrukturierter, dementsprechend, aber auch einfach viel geteilter in dem Sinne. Macht ihr das alles mit euch selber aus? Oder gibt es jemanden, der euch so als Mentor vielleicht sogar dient oder irgendwie über euch über die Zeit hinweg begleitet hat oder begleitet?

Florian Janz:

Ja, wir hören uns schon auch viele Podcasts an und lesen nach ein paar Bücher so. Gerade am Anfang jetzt mittlerweile gar nichts mehr so viel, ehrlich gesagt. Und wir haben der Ingo, den haben wir mal kennengelernt über Social Media, der macht so Business Coach so ein bisschen und das ist ein guter Freund geworden. Und der hat uns am Anfang auch immer gesagt, ihr müsst ein bisschen alles klarer strukturieren und achtet auch auf euch selber, feiert auch mal Erfolge. Das hat uns wirklich viel geholfen, weil wir nie einen Erfolg gefeiert haben. Wir haben irgendwas Großes erreicht, aber am nächsten Tag haben wir wieder Vollgas gearbeitet. Und jetzt mittlerweile machen wir ziemlich viel selber und kommen damit gut klar. Aber gerade so die ersten zwei, drei Jahre, wo es dann wirklich in der Selbstständig war, wo es darum geht, sich zu ordnen, zu gucken, welche Aufgaben sind die wichtigsten, wie priorisiert mache ich Aufgaben richtig da, haben wir dann auch ab und zu mal mit dem Ingo gesprochen und der hat es gut weitergeholfen. Sehr gut.

Nico Hildmann:

Also ich finde, ein ganz, ganz wichtiger Punkt, mal inne zu halten und den Erfolg zu feiern. Das sind Meilensteine. Viele kommen ja gar nicht bis dahin, jemanden zu als Kunde zu gewinnen oder sowas. Und ihr seid ja auch in einer, ich sag mal, Führungsverantwortung, anderen zu zeigen, das war ja richtig geil, was wir jetzt gemacht haben, sich zu pushen. Klar hat man immer das Groß und Ganze im Blick oder die Aufgaben, aber das ist schon ganz, ganz wichtig und cool, wenn man dann diesen Punkt erreicht hat, wo man sagt, okay, jetzt weiß ich es, jetzt weiß ich es einfach besser zu handeln, sowas. Und dann führt es auch dazu, dass man mit dem Bayerischen Tourismuspreis ausgezeichnet wird. Auch richtig, richtig geil. Also auch für mich, ne, wie ich das gelesen habe, dachte ich mir, na geil, die Jungs sind schon einfach Vorbilder für Gründen im ländlichen Bereich, vor allem jetzt bei uns auch ihr seid schon das Startup in der Rhön. Also das ist so, ja, das ist das Erste, was kommt. Da vielleicht auch mal für dich so die Frage, ist Gründen aus deiner Sicht im Land oder auf dem Land eher Fluch oder Segen? Also wie hast du es so für euch so miterlebt? Ja.

Florian Janz:

Ja, also es gibt für und wieder, klar. Es kommt darauf an, was man, glaube ich, für eine Firma gründen möchte, was man für eine Idee hat. Jetzt mit Rhön-Momente ist auf dem Land besser als mitten in München in Innenstadt mit Alpacas rumzulaufen, glaube ich. Ihr lebt ja von der Regionalität. Ja, genau. Und wir haben das ja auch erkannt, dass die Rhön halt voll besonders ist. Und wir haben jetzt hier in der Rhön noch nicht so krassen Tourismus, klar, die Wasserkuppe, Kreuzberg, so die Sachen, die kennt man irgendwie, sind aber mittlerweile auch schon sehr überlaufen. Und wir wollen eigentlich quasi genau das, was die Rhön hat, die Identität, also die freie Sicht, die Ruhe, die Natur, dieses Gefühl, dieses Landeoffenen Ferne, das wollen wir halt mit unserem Startup vermarkten. Und deswegen, glaube ich, funktioniert es auch so gut, weil wir nicht nur auf uns irgendwie achten, auf unsere Ideen, sondern wir beziehen so viele Firmen aus der Rhön mit ein. Direktvermarkt, wir wollen niemandem was Böses, sondern wir wollen versuchen, alles zusammenzubündeln. Und deswegen funktioniert es, glaube ich, ganz gut. Und deswegen ist es, wenn man so denkt, ist Gründen auf dem Land sehr gut. Was halt, sag ich mal, nicht so gut ist, wir hatten jetzt, wir haben jetzt seit einem Jahr endlich mal Handyempfang so. Jeder Gast so kein Empfang, aber es war auch gut, weil dann hat man aufs Handy geguckt während der Wanderung. Und klar, Infrastruktur, also wenn man jetzt die Gäste, wenn sie irgendwo in einem Hotel schlafen wollen oder in einer Fanwohnung, dass sie zu uns kommen oder wieder zurückfahren, das ist schon nicht so toll.

Nico Hildmann:

Aber da, ich glaube auch, wie du schon sagst, euer Vorhaben ist da doch gut, weil ihr viele Kooperationen oder halt Möglichkeiten habt. Ihr rebt davon. Ich würde jetzt mal sagen, ein Software-Startup hätte da, wird es sich ein paar Mal überlegen, aufs Land zu ziehen mit der Firma, weil auch ein Netzwerk ist ja das A und O. Also da auch so ein vielleicht der Kontakt dann zu Experten in der Stadt oder was, ne? Aber ja, glaube ich, sein Führung wieder, wie war es? Und wo waren die Prämierungen? In München? In München, ja, genau. War cool vor, also wie habt ihr es so wahrgenommen für euch?

Florian Janz:

Ja, es war cool. Also es war, ich lag daheim auf dem Sofa am Montag und dann wurde ich angerufen und dann, ja, also hier ist irgendjemand vom Ministerium, ich habe einen Namen jetzt nichts mehr im Kopf. Und dann, ja, ihr seid ausgezeichnet zum Bayerischen Tourismuspreis 2025 in der Kategorie Nachwuchs, gab drei Preise. Ja. Ich so, ja, also ich dachte eigentlich, es ist ein Fake-Anruf. So, ja, cool. Und dann doch, sie schickt noch eine Einladung dann jetzt per Mail. Und dann habe ich so die Einladung geguckt von der Michaela Kanniber. So, wow, geil. Also irgendwie so erstmal so, okay. Das stimmt ja. Ja. Und dann so mal gegoogelt, gab es letztes Jahr schon. Und dann dachte ich mir so, ja krass, wir sind in Bayern, ein großes Bundesland, gibt ja sehr viele Firmen auch und dann, dass wir zwei da ausgezeichnet wurden. War schon eine gute, also richtig geile Anerkennung und hat uns extrem gefreut. Und es war auch ein total cooles Erlebnis, dauer in München zu sein, in so einer großen Halle, haben wir auch ein Hotel gestellt bekommen, haben wir den Tag auch voll genossen. Und ja, war eine sehr coole Erfahrung.

Nico Hildmann:

Ja, sehr cool. Wie du schon sagst, man kommt ja, oder ihr kommt ja gar nicht so wirklich raus, ne? So viel wie ihr zu tun habt. Deswegen mal so, was außergewöhnlich ist, dann mal wieder mitzuerleben, dann noch prämiert zu werden, richtig cool. Wie würdest du denn einschätzen, ist denn so eure Wahrnehmung als Rhön-Momente in der Rhön? Das ist ja, für mich ist schon, ihr seid das Startup in der Rhön. Punkt. Und machen dann noch, tun solche Preise dann noch was, melden sich dann Leute bei euch, die ihr davor noch nicht kannet, also Presse oder was, ne? Wie nehmt ihr eure Situation in der Rhön wahr?

Florian Janz:

Ja, wir merken schon, dass wir das, was wir machen, dass das gut ist? Das merken wir schon. Und gerade, ja, wir, also ist ein gutes Zeichen, wir werden ganz oft kopiert. Also so, es kaut mittlerweile haben ganz viele Leute Alpakas. Es gab vor uns natürlich auch ganz viele schon, die Alpaka-Wanderung gemacht haben. Aber dieses Potenzial zu sehen, was die Rhön zu bieten hat, jetzt so hört man immer öfter so irgendwas mit Rön, irgendwas mit Rhön, ne, also eine Firma, irgendwas mit Rhön. Und das ist ja eine gute Bewegung von ganz vielen, dass die Bock haben, hier auch was aufzubauen, dass die merken, okay, hey, die Jungs haben das ach irgendwie geschafft, dann kann ich das doch ach machen. So, und das ist schon cool. Das schreiben uns auch ganz viele, können die uns da helfen und da helfen. Zum einen ist es voll cool, zum anderen manchmal ärgern wir uns auch ein bisschen, wenn wir sehen, da gibt es jetzt genau dasselbe Angebot, was wir machen, nur minimal abgeändert. Wir haben jetzt zwei Firmen gesehen, wo unser Impressum, unsere AGBs eins zu eins kopiert sind, sogar auch die Rechtschreibfehler, die wir reingemacht haben. Dann habe ich gesagt, ey, es kann eigentlich nicht sein. Ja, krass. Aber ein Kumpel von mir hat mal gesagt, in China oder in Japan ist es eine Anerkennung, wenn man quasi kopiert wird. Und da soll man sich nicht drüber ärgern, sondern soll es halt als Anerkennung wahrnehmen, so machen wir das auch. Und im Endeffekt kann jeder das machen, es ist auch cool, das muss man halt auch einfach mal so lang durchhalten. Das Durchhaltevermögen haben halt nicht viele.

Nico Hildmann:

Ja, absolut. Und das, was immer noch so dazu kommt bei euch, so diese Produktpalette, ihr habt ja ein eigenes Bier, glaube ich. Rönreis ist auch von euch, also so ein Brecher. Oder Mitarbeiter, ne? Also ihr habt halt ganz viele Produkte rausgeworfen, wo man gesagt, geil, das tragen wir jetzt nach draußen, die Rön auch, ne? Oder diese Momente selbst auch. Genau, das ist mir noch gekommen, was ich da fragen wollte vorhin. Jetzt sitzen wir hier, also liebe Zuhörerinnen und Zuhörerinnen, Ende November. Wie ist denn so die Planung von euch? Also ist 2026 schon geplant? Und damit gleich verbunden die Frage, wie spontan könnt ihr noch sein?

Florian Janz:

Ja, also mittlerweile nicht mehr zu spontan, weil wir natürlich unser ganzes Jahr durchgeplant haben mit Terminen und Events. Wir nehmen uns jetzt bewusster frei, also mal zwei Wochen Blogger frei und so. Aber wir sind schon sehr, sehr gut durchgeplant. Also es gibt kaum freie Wochen, also das gibt es eigentlich nicht bei uns.

Nico Hildmann:

Ist aber dann so, dass, sag ich mal, ist jetzt, würdest du sagen, das, was ihr gerade anbietet an Wanderungen, ne, oder halt, ich nenne es jetzt mal Produkte oder Dienstleistungen, ist jetzt erstmal okay und da kommt jetzt erstmal nichts Neues dazu oder ist das immer was, was Neues dazu kommt und hat das auch Platz?

Florian Janz:

Ja, ja, verstanden. Also die Wanderungen oder das Angebot, was wir jetzt gerade anbieten, das bleibt, weil wir haben auch selber die Erfahrung gemacht, wenn man immer wieder was Neues entwickelt oder muss es, braucht es erstmal eine gewisse Eingewöhnungsphase. Und unser Kern mit diesen Wanderungen, also Alpaka-Touren, Kräuter, Sterne, Bier, das bleibt. Und das ist unser Kernkonzept. Genau. Und das wird auch nicht mehr jetzt großartig verändert. Aber was wir schon immer machen, manchmal haben wir irgendwelche Ideen, die uns so spontan kommen und die wollen wir dann schon relativ zackig und spontan umsetzen. Das geht aber dann meistens eher um Produkte. Wie jetzt zum Beispiel, wir hatten vor zwei Jahren die Idee, mit zwei Kumpels einen Chin zu machen. Ja, genau. Wir wohnen ja in Ginnolfs, das Dorf heißt Ginolfs und wir haben schon lange die Idee gehabt, wir müssten einen Ginolfs machen, weil der Name und das Dorf ist halt geil, es passt halt voll gut zusammen. Schmeckt auch gut. Ja, hast du schon probiert? Ja, natürlich. Ja, und da war die Idee da und jeder, hat wahrscheinlich jeder schon mal die Idee gehabt, ne? So, aber das dann zu machen, das war dann so was richtig Cooles, haben wir überlegt, was kann man, wie kommen wir, wie kommen dann auch Ginolfs in den Chin rein? Haben wir kein Brennrecht und dann haben wir die Alpakas fressen, alles auf der Koppel außer Thymian, den enden wir, so ein Lila, der riecht sehr fruchtig, der wird geändert, getrocknet und wird dann quasi zugegeben. Ja, verbrannt oder gebrannt. Und dann haben wir da draußen einen Chin gemacht. Das sind solche spontanen Sachen, die wir mal zwischendurch sind. Oder auch der Laden, den gibt es seit 2024 und wir wussten aber im Februar 2024 noch nicht, dass wir einen Laden eröffnen. Genau. Und das haben wir so im Skiurlaub waren wir zu dritt oder mit der Familie waren wir und haben gesagt, auf der Heimfahrt, ja komm, wir machen jetzt den Laden. Okay, und dann haben wir schon so, wenn wir so eine Idee haben und wissen, die funktioniert oder wir glauben, dass die funktioniert, dann ordnen wir alles halt so, dass wir das dann auch mit reinbekommen.

Nico Hildmann:

Ja, finde ich super. Bleibt es auch immer spannend. Man weiß nie, was dann noch so kommt. Und um die Ecke. Also echt richtig cool. Und du hast ja auch schon ein paar Mal jetzt gesagt, ne, Familie ist ein großer Punkt. Ganz klar, du hast mir deinem Bruder, ist dein Geschäftspartner. Ich hatte schon einige Fälle tatsächlich, ne? Von Familiengründung, ob das in jeglicher Konstellation. Jetzt sind ja auch, du sagst schon, die Schwiegermutter ist dabei, die Mama ist dabei, ne? Man sagt dann schon brav ja. Aber ganz ehrlich auch mal gefragt, ist dir so ein bisschen das Risiko bewusst, wenn man sich da auch mal irgendwie verkracht? Du nimmst es ja privat mit und gleichzeitig habe ich mir dann direkt auch gefragt, oder ist immer eigentlich was dann so kommt, ihr sprecht doch nur noch darüber, auch im Privat. Wie ist das so bei euch?

Florian Janz:

Ja, ist eine gute Frage, weil genau das ist wichtig, dass man da einen klaren Blick drauf hat. Gerade mein Bruder und ich, wir sind 24 Stunden zusammengefühlt und dadurch, dass wir so unterschiedlich sind, also ich sehr kreativ, der mag ich sehr strukturiert, gibt es immer Reibungspunkte. Das sind nicht bei den großen Entscheidungen, sondern eher bei den kleinen alltäglichen Sachen. So, ich sage, wir hauen da jetzt einen Nagel rein, der mag ich sagt, nee, wir nehmen nur ordentliche Schraube, machen es fest. Und da sind so Potenziale, die sich entwickeln, dass wir uns die Köpfe entschlagen. Das passiert auch heute noch ab und zu, dass wir uns mal irgendwie angiften und irgendwie mal uns, sag ich mal, streiten. Aber wir wissen, wie wir jetzt miteinander umgehen und das hat eigentlich gar keinen, also das ist schon durch das Thema. Also da sind wir drüber, aber das ist für alle wichtig, die Zusammengründen, gerade auch mit einem Kumpel, hört sich immer so cool an, ja, wir machen das jetzt mal zusammen, aber man muss wirklich das Ganze dann aus der Sicht von der Vogelperspektive sehen, dass man nicht nur auf der macht das jetzt nichts mehr oder der macht mehr als ich oder ich mache mehr als der so und dann verstreitet man sich. Man muss den großen Blick bewahren und immer wieder quasi rauszoomen und dann wieder einfach gemeinsam daran arbeiten.

Nico Hildmann:

Wirklich ganz wichtig, was du sagst, muss man wirklich unterstreichen auch. Aber jetzt zum Beispiel, wenn ich jetzt mal denke, in einem Monat ist Weihnachten, wird der Rhön, also kann man eigentlich das nicht ansprechen, das Thema Unternehmen jetzt in der Familie oder läuft es irgendwie immer dann da drauf wieder hinaus?

Florian Janz:

Ja, schon klar, wenn man jetzt irgendwie bei der zusammensitzt in der Familie, dann wird schon auch mal darüber gesprochen, aber wir machen das schon auch bewusst jetzt, ich und meine Frau oder meine Frau und ich, abends, wenn wir dann zu Hause sind, dann sage ich, okay, jetzt ist einmal gut.

Nico Hildmann:

Ja.

Florian Janz:

Klar gibt es Phasen wie jetzt, ach zu Zeit, jetzt ist Weihnachtssaison, Hochsaison, da gibt es so viel zu besprechen, man sieht sich fast den ganzen Tag nicht. Dann reden wir auch mal kurz, aber dann sagen wir, okay, jetzt ist Cut, jetzt wird nichts mehr über die Arbeit geredet. Und wenn wir uns dabei erwischen, dann sagen wir, ey, morgen.

Nico Hildmann:

Ja, okay. Also auch mal klare Regeln, wichtig. Vielleicht am Anfang etwas schwieriger, aber mit der Zeit kommt es dann, glaube ich. Wir lernen einfach. Genau. Und ja, jetzt ist eure Zeit, jetzt kommen die Weihnachtsgeschenke, ne? Also da ist ja euer Hochsaison im Endeffekt. Also echt spannend, euren Weg da so zu beobachten und richtig cool, wie sich das so entwickelt hat. Also echt mega. Ich hab, bevor ich die obligatorischen Fragen stelle, ich hab, du siehst schon die Tasse da, ne? Diesmal ist eine Tasse keine Schüssel, die habe ich vergessen. Es sind einige Fragen, so in der Random-Fragen-Section. Machen wir mal am Schluss so ein Quickfire, wenn man so will. Das sind wirklich einige geworden. Ich habe jetzt mal auf die Zeile geguckt, ich glaube, wir könnten alle durchbringen. Wollen wir es auch mal angehen? Von mir aus. Perfekt, super. Dann schauen wir mal, was die Tasse so bereithält. Und genau, fangen wir mal an. Und zwar: Du bekommst 100.000 Euro für ein neues Rhön-Moment-Format. Was wird's werden?

Florian Janz:

Alle coolen Arter der Rhön in einem so einer Art Videoformat zu zeigen.

Nico Hildmann:

Oh ja, cool. Okay. Ja, sehr schön. Also vielleicht auch mal so für dich, wo die Rhön hat ja mehrere Bundesländer. Siehst du die, also seid ihr die fränkische Rhön oder? Nee.

Florian Janz:

Also die Rhön mit allen drum und dran. Ja, okay, alles klar. Bayern, Thüringen und Hessen.

Nico Hildmann:

Aber das wird auch so wahrgenommen, oder? Auch in Hessen, die hessische Rhön, auch wunderschön. Das ist dann, das ist euer Gebiet sozusagen. Das finde ich geil. Einfach mal die, ja, das ganze Gebiet.

Florian Janz:

Ja, es gibt schon so ein paar Sachen, aber das ist alles noch nicht so geil umgesetzt. Und wir haben leider die Zeit dafür. Ich habe jetzt angefangen, vor einem Monat bin ich Montag mal, keine Ahnung, 30 Kilometer gewandert und hab meine GoPro mitgenommen und hab dann einfach mal so Heidelstein, Rotes Moor, Schwarzes Moor, Teufelsmühle, Kaskadenschlucht gezeigt. Und hab dann vier Reels daraus geschnitten und die haben über 100.000 Aufrufe bekommen. Und ganz viele Leute haben gesagt, ja geil, da war ich schon, war cool, zeig uns doch mal den Ort und mach das doch weiter. Zeit fehlt leider, aber das wäre was, wo wirklich so ein Herzensprojekt wäre. Und wenn ich 100.000 Euro bekommen würde, würde das auch sicher dafür aufgehen, denke ich, es ist viel zu viel. Aber das ganze Jahr wäre schon cool.

Nico Hildmann:

Ja, und du sagst gerade nochmal, und das will ich auch nochmal unterstreichen, das Social Media ist, glaube ich, auch ein Game Changer für euch, diese Reichweite zu bekommen einfach. Ihr kommt ja auch super sympathisch rüber, absolut, ne? Auch hier, ne, übrigens. Aber auch, ich finde, dieses hinter den Kulissen zu blicken, was war dem letzten, das ist, glaube ich, schon ein paar Wochen her, aber irgendwo, da war irgendwo ein Codhaufen, aber ein menschlicher wahrscheinlich, ne? Irgendwie in der Natur, ne? Damit wirst du dann halt konfrontiert.

Florian Janz:

Also sagt, hä Leute, also viele nutzen Social Media irgendwie nur, um Werbung zu machen. Und die schönen Seiten, zu zeigen. Ihre Sachen zu vermarkten. Das funktioniert aber nicht so in unserer Sicht. Und wenn man auch mal die Sachen zeigt, die halt einfach gar keinen Bock machen und die halt einfach passieren, die kommen dann meistens besser an.

Nico Hildmann:

Ja, und ist einfach authentisch, ne? Und das seid ihr ja auch. Also finde ich sehr, sehr cool. Cooles Format. Ich hoffe, dazu kommt es auch mal. Genau. Ah ja, okay, coole Frage. Welches eurer Alpakas hat den schrägsten Charakter? Und warum? Gute Frage, 26 Stück.

Florian Janz:

Ich nehme den Kenny, das ist der Graue.

Nico Hildmann:

Kenny der Graue.

Florian Janz:

Inherr der Ringe zu sehen. Nee, Kenny, der ist so total gemütlich. Also frühst, wir tun frühst die Alpakas raus und die rennen alle immer auf die Koppel, außer der Kenny, der bleibt da stehen. Dann kackt der nochmal, ganz in Ruhe, und dann drödelt er so hinterher und läuft dann raus und ist einfach total witzig.

Nico Hildmann:

Der gemächliche sozusagen. Aber finde ich echt gut. Man muss ja ehrlicherweise sagen, die sehen alle immer so flauschig aus, sind sie auch, aber in Thail sind die auch echt frech. Wir haben zwei in Wegfurt tatsächlich. Da muss man schon ein bisschen aufpassen, dass es nicht in die Hand gezwickt wird.

Florian Janz:

Ja, es sind ja, es sind ja keine Kuscheltiere, es sind ja Fluchtiere, muss man ja auch dazu sagen. Also die können wir jetzt nicht einfach so streicheln. Aber die sind schon sehr schlau, total witzig und ja, frech auch.

Nico Hildmann:

Ja, kann ich mir auch gut vorstellen, wenn dann leider dann mal eins verstirbt oder krank wird, dass das schon richtig nahe geht. Ja, ganz schlimm.

Florian Janz:

Also wir haben jetzt dieses Jahr Toy to Toy, nichts passiert, letztes Jahr, glaube ich, nee, letztes Jahr auch nicht. Vor zwei Jahren sind innerhalb von einem Jahr drei Alpakas gestorben. Es war ganz schlimm. Zwei an einer Krankheit und eins hat sich in einem Zaun erhangen, ganz, ganz schlimm. Und wir haben dann das eine Alpaka, der Manni, der war total unterkühlt, das war im Finder. Den haben wir dann, hat er irgendwie so eine Blutkrankheit oder zu wenig rote Blutkörperchen, haben wir dann bei uns in Heizungskellereien bei der Mama unten und haben dann quasi, der musste dann, ich weiß gar nichts mehr, ich glaube, wir mussten dem so auch Zucker ein bisschen zugeben, dass der wieder ein bisschen aufgeputscht wird. Und da haben wir die ganze Nacht Schichtwechsel gemacht, der Macki zwei Stunden, ich zwei Stunden, und um den dann am nächsten Tag in die Klinik zu fahren. Und dann in der Klinik konnten sie ihm leider nichts mehr helfen und das war schon, das war das erste Alpaka, wo bei uns gestorben ist. Das war ganz schlimm.

Nico Hildmann:

Ja, aber verständlich. Das würde man nicht miterleben, ist aber leider halt Natur und Lauf der Dinge. Ja, also deswegen, hoffentlich bleiben es ganz lang 26 und wären noch mehr. Genau. Aber random gezogen und tatsächlich, es passt dann irgendwo ein bisschen nach dazu. Wer von euch beiden Brüdern ist denn der bessere Tierarzt bei Alpaka-Problem?

Florian Janz:

Das gibt, glaube ich, keinen besseren. Wir gehen dann immer zu zweit hoch. Wenn einem was auffällt, ist irgendein Tier was hat, dann gehen wir zu zweit hoch, weil alleine kann man dem Tier meistens keine Medizin geben. Und ja, wir beide gleich. Ja, okay. Wir machen einen super guten Tierarzt, der hilft uns immer, wir schreiben dann immer auf WhatsApp, bekommen gleich Rückmeldungen und das funktioniert gut.

Nico Hildmann:

Super, super, perfekt. Ja, Netzwerk. Auch Zaun Do. Ja, ganz leichte Frage, denke ich. Was macht denn für dich den perfekten Rhön-Moment aus? Ja, das ist eine leichte Frage.

Florian Janz:

Das ist am Feierabend oder ganz am Früh, ich muss überlegen, was ist besser. Nee, früh. Also wenn ich früh hochgehe im Sommer, 6 Uhr, Sonne geht auf, am Baumhaus, bevor die ganzen Menschen kommen, bevor der Arbeitsalltag losgeht. Der Moment ist für mich der schönstere Moment.

Nico Hildmann:

Ja, cool. Also Baumhaus gibt es auch noch. Gibt's noch und ist einer der schönsten Autos. Ist wahrscheinlich irgendwann ein Denkmal. Da hat es gestartet. Also richtig gut. Sehr schön. Cool. Auch wahrscheinlich ein Laden. Jawohl, ich euch stellt sie. Was ist dein Lieblingsprodukt im Laden?

Florian Janz:

Lieblingsprodukt im Laden ist Alpaka-Socken. Ja, okay. Ja, cool. Das sind so kuschelliche Alpaka-Socken, super warm, man hat keine Schwitzfüße drinnen, sehr angenehm zu tragen.

Nico Hildmann:

Ist das Fell da irgendwie?

Florian Janz:

Genau, Alpaka-Fell. Wir haben ja Mützenschals, Stimmende und die Socken, die sind mega. Könnt ihr das alles selber verarbeiten oder braucht ihr da jemanden? Nee, wir haben aus unseren Alpakas 26 Stück, machen wir immer so um die 20 Bettdecken, kommen da ungefähr raus. Okay, cool. Und alles andere kaufen wir direkt aus Peru zu. Gibt es ein paar Firmen, die wir da haben und die, ja, wir bräuchten da irgendwie 200, 300 Tiere. Okay, okay.

Nico Hildmann:

Deswegen geht es leider nicht. Verständlich, aber ich sag mal, thematisch passt es ja. Also super, also zu Weihnachten Alpaka socken. Genau. Super. Oh, vielleicht auch eine echt coole Frage. Was ist denn der unterschätzteste Job auf eurem Hof, den kaum jemand sieht, aber ohne den nichts läuft?

Florian Janz:

Das ist eine gute Frage.

Nico Hildmann:

Wer wird jetzt besonders gelobt?

Florian Janz:

Das Alpaka ausmisten. Das muss jeden Tag gemacht werden. Wenn man sie einmal nicht ausmistet, dann sieht es irgendwann nicht so schön aus. Es riecht dann auch am Stall nicht so gut. Und das ist eine super wichtige Aufgabe. Und das teilen wir uns auch, das machen die Alpaka-Mädels, die die Alpaka-Wanderung machen, der Maggi, ich und meine Mutter ist montags immer dran. Ja, ist der wichtige Frage.

Nico Hildmann:

Okay, es gibt auch so eine Art Schichtplan. Ja, okay, klar. Sonst wird es ja nicht laufen irgendwie. Das kann man ja nicht einfach mal so spontan machen bei 26 Stück, da fällt ja ein bisschen was an, gehe ich von.

Florian Janz:

Und Pfand sortieren. Wir machen ja so viele Bierwanderungen. Wir haben massenhaft an Bier und Kästen, die wir dann immer stapeln müssen. Und die eine Sache, die alle aufregt, ist, wenn die Flaschen falsch sortiert sind. Also diese dünnen Flaschen, wenn die Kästen von den dicken Flaschen gestellt werden. Furchtbares Kapselhof.

Nico Hildmann:

Verständlich. Kann ich mitfühlen auf jeden Fall. Oh ja, genau, da bin ich jetzt gespannt. Und zwar, was wäre denn ein Produkt, das du heimlich gerne in den Laden bringen würdest, du aber weißt, dass dein Bruder niemals sagen würde.

Florian Janz:

Es gibt so, oder so Schwimmreifen mit so einem riesigen Alpaka vorne drauf. Wie Einhorn habe ich direkt im Kopf sowas. Genau, so ein Schwimmring. Genau, ja. Aber er kommt halt dann aus China und er hat natürlich zu rönen. Ja, natürlich.

Nico Hildmann:

Das ist natürlich auch scheiße. Aber ich denke mal so, im Grundsatz, ihr trefft die Entscheidung ja gemeinsam. Also ist es auch so, wenn einer sagt, nee, dann wird es auch nicht gemacht. Also wenn einer nicht davon überzeugt ist.

Florian Janz:

Nee, oft ist es so, manchmal hat der Magi eine Idee oder ich eine Idee und dann schreiben wir die, wir haben so ein riesengroßes Whiteboard im Büro und dann schreibt man die auf und dann plus minus. Ah ja, okay.

Nico Hildmann:

Okay. Werden Gründe gesucht, ey, macht Sinn, macht nicht Sinn und dann.

Florian Janz:

Früher war es so, ja, wir machen es einfach, weil es geil ist. Und mittlerweile haben wir gemerkt, man kann es nicht immer einfach so machen, weil ja, es ist ja dann nach wirtschaftlich, er hat ja nach wirtschaftliche Gründe irgendwann hinten dran. So muss ja dann auch irgendwo ein bisschen was dran hängen bleiben. Manchmal machen wir auch irgendwas, was einfach nur cool ist. Aber oft überlegen wir ganz genau, macht das Sinn oder macht das keinen Sinn.

Nico Hildmann:

Ja, okay, finde ich super. Man muss irgendwo eine Regel haben, hört man nämlich öfters, ey, wer trifft denn die Entscheidung bei zwei Gründern? Meistens ist so, ja, jeder hat so seinen Bereich und da hat dann jemand das letzte Wort irgendwo auch, wenn man mal eine Heads-Up-Situation hat, aber so ist ja, finde ich, super gelöst und wahrscheinlich auch aus der Historie geboren, ey Leute, wir müssen das so machen, dass man da einfach zu einer Entscheidung kommt.

Florian Janz:

Klar, wir hatten sonst, ganz früher hatten wir die Alpaka-Pause immer in der Mitte der Wanderung. Da gab es dann Getränke und Kuchen. Und da war es dann so, als wir die Alpaka-Wanderung dann nichts mehr selber gemacht haben, sondern unser Team, mussten die Wanderführer halt immer den ganzen Rucksack mit ganz vielen Pionadeflaschen schleppen. Und dann haben wir aber gesagt, ja, wir wollen aber, dass die Pause genau dort ist, weil diese Aussicht halt wahrgenommen. Und das war dann der Röhrmoment. Und dann haben wir auch, der Maggi wollte, dass das so ist und ich wollte auch, dass das so ist. Dann haben wir aber Plus-Minus aufgeschrieben und haben gesagt, ja, Mist, was wir wollen, ist aber nicht so gut. Und dann haben wir uns aber dazu entschieden, quasi, das wird dann an der Koppel gemacht, weil dann muss man die Flaschen nicht durch die Röhren tragen, macht alles gar keinen Sinn. Und bei der Koppel ist das Baumhaus, haben wir die Pause ein bisschen anders verlagert und so haben wir dann die Entscheidung getroffen zum Beispiel. Das ist so eine ganz kleine Entscheidung, aber die Rohrzeitstation ist dann einfach am Stall.

Nico Hildmann:

Okay. Und so ist quasi viel mehr positive Effekte. Sehr cool, sehr cool. Ist jetzt zwar keine Frage aus der Tasse, aber kommt mir direkt, weil du gesagt hast, jetzt habt ihr es dann nicht mehr selber gemacht. Weißt du noch, wie der Moment so für dich war? Das ist ja eine Art Kontrollverlust. Du gibst jetzt einem anderen diese Hauptaufgabe in die Hand und sagst, du führst jetzt zurück und mal gucken, was du. Weißt du noch, wie das Gefühl so war?

Florian Janz:

Ja voll, klar, ganz schlimm. Oder? Ja, so, oh Gott, was sollen die Gäste jetzt denken? Weil ganz ab, wir haben unsere Marke ja auch so aufgebaut, dass der Maggi und ich so die Hauptgesichter davon sind. Hat sich aber alles jetzt in eine andere Richtung bewegt, zum Glück. Aber es ist natürlich so, dass man am Anfang so, ja, oh Gott, läuft das jetzt alles, Telly das Richtige, die Person, macht die das alles richtig, ist die auch nett zu den Gästen? Weil wir haben ja mit, wenn man mit Menschen zusammenarbeitet und auch mit Tieren, da gibt es ja immer wieder Herausforderungen. Also manche Gäste sind super nett und alles cool, manche sind auch echt ein bisschen schwierig, wo man sich überlegen muss, ja, oder wo man einfach mal, was man denkt, lässt man jetzt mal drauf, ne? Spricht man jetzt mal nicht aus. Und da kommt es aber auch einfach wieder drauf an, das haben wir am Anfang auch nicht gut gemacht, das ist so, haben wir auch viele Fehler gemacht. Aber einen klaren Leitfaden zu haben für das Team, da ist die Wanderung, das kannst du sagen auf solche Fragen, weil es kommen im Endeffekt immer dieselben Fragen, es sind immer dieselben Situationen. Wir haben sogar von jedem Alpaka so eine Art Infoblatt, wo man sagt, okay, das Alpaka muss man so und so behandeln, das Alpaka muss man so und so behandeln. Und so kann man jetzt, wenn man eine neue Person einlernt, geht es ein bisschen schneller und einfacher. Wobei mit Tieren hat man immer so ein bisschen Spielraum, man muss schon eine gewisse Affinität zu Tieren auch da sein. Aber das ist schon wichtig, dass dann quasi das so gut abgegeben wird, dass es dann so ist, wie man sich das vorstellt.

Nico Hildmann:

Ja, also spannend, ich glaube, auch dieser Moment, klar, mit der Zeit reift es oder du merkst auch selber, ich hab, das geht halt nicht, ne? Ich kann mich mir an nicht acht teilen, das muss jetzt so sein. Und ja, also ich habe ja auch mit unterschiedlichsten Persönlichkeiten zu tun. Ich nehme die so, wie sie sind. Und in Teilen hast du vielleicht zu einem mehr Sympathie, dem anderen kannst du so, ah, etwas schwierig, aber trotzdem, ne, respektvoll und einfach mal dann vielleicht einen Gedanken im Kopf lassen. Wie du schon gesagt hast, also wichtig, aber ja, glaube ich, auch war ein spannender Moment.

Florian Janz:

Ist halt, wenn man im Dienstleistungsgewerbe so ist oder auch in der Gastro, deswegen glaube ich auch, dass ganz viele Menschen halt, weil die Gastro ist ja gerade auch so ein bisschen zu schwierig, man findet keine Leute. Ist halt auch so, wenn man als Gast nicht cool ist und immer so jeder auf sein eigenes Recht so pocht oder so und gleich jeder kleinste Fehler wird angesprochen, das ist halt irgendwie halt nicht cool. Man kann ja einfach mal nett sein und auch mal, ist okay, wenn man einen Fehler passiert so. Deswegen muss man ja gleich so Terror schieben. Ja, genau. Und ja, das finde ich, ist schon manchmal schwierig mit den Menschen. Aber wenn man damit gut umgeht, dann passt das auch.

Nico Hildmann:

Absolut, absolut. Also jetzt waren jetzt viel, viele mehr Fragen, aber ich habe noch zwei, die ziehe ich jetzt noch durch in der Tasse. Und zwar ist, naja, finde ich, ist eigentlich eine Signature-Frage in der Random-Fragen-Section, aber für dich etwas umformuliert. Wenn du zurück in die Baumhauszeit reisen könntest, was würdest du dem Feierabend Bier Flo von damals heute sagen?

Florian Janz:

Mach's, aber mach's noch schneller und zweifel nicht so viel.

Nico Hildmann:

Okay, ja, cool. Finde ich super. Kurz und knapp, finde ich sehr, sehr gut. Ja, sehr schön. Und allerletzte Frage. Ja, vielleicht auch mal ein bisschen mit im Blick in die Zukunft, was vielleicht noch kommt. Welche verrückte Idee? Habt ihr mal verworfen, aber heimlich würdest du es doch gerne ausprobieren? Ist was in der Pipeline, wo du sagst, ey geil, da freue ich mich jetzt schon, wenn das rauskommt?

Florian Janz:

Oder was ist für eine gute Frage? Also ja klar, wir haben einiges noch in der Pipeline, aber also wir wollen irgendwas mit Übernachtungen machen. Das ist auf jeden Fall, das wollen wir noch machen. Aber so eine verrückte Idee, die wir wieder verworfen, habe ich überlegt gerade, wir haben schon so viele Ideen gehabt und haben die wieder verworfen. Nee, ich glaube, es ist das, was ich vorher nach gesagt habe, dieses Thema mit dem mit mehr YouTube-Videos zu machen über die Rhön. Das ist das, also jetzt keine verrückte Idee, aber das ist schon sowas, wo ich nicht so cool finde, dass wir es gerade nicht die Zeit dafür haben oder dass wir es gerade nicht umsetzen können. Ja, aber das würde ich schon sehr, sehr gerne machen.

Nico Hildmann:

Aber ich merke schon, das ist so ein Antrieb. Das werden wir auf jeden Fall irgendwann sehen. Da bin ich mir ziemlich sicher. Also wirklich, ich glaube, keine Ahnung, wie viele Fragen das jetzt waren, mindestens zehn. Super pariert auf jeden Fall. Klasse. Und dann kommen wir auch schon zu den obligatorischen letzten Fragen und die vorletzte Frage, die ich ja immer stelle, ist eine Podcast-Gast-Empfehlung. Wenn du uns jemanden oder drei, sag mal, fragen wir ja immer, vorstellen dürftest, wen sollten wir denn mal deiner Meinung nach einladen?

Florian Janz:

Also, Macki ist wahrscheinlich zu einfach, ja, aber gerne, Bruder. Dann haben wir jetzt in letzter Zeit sehr viel mit einem Künstler zusammengearbeitet. Fängt mir jetzt noch so an, der Marco Wagner, der macht so richtig geile Designs, der ist so ein kreativer Kopf, der inspiriert mich total. Richtig cooler Typ. Cool. Und Markus Büttner, guter Kumpel von mir, Fotograf. Ja, die drei fallen mir jetzt so.

Nico Hildmann:

Sehr schön ein. Geil. Geh mal alle an. Ich hoffe, sie haben Bock, auf jeden Fall. Verlinken wir. Vielen Dank dafür. Und allerletzte Frage ist immer die Frage nach einem Wunsch. Also wenn du dir irgendwas für unsere Region hier wünschen dürftest, was wäre das?

Florian Janz:

Dass mehr den Mut haben, was Eigenes hier aufzubauen und die das Potenzial der Rhön erkennen und da einfach Bock drauf haben auf ihre Heimat und nicht in die großen Städte zurückziehen, sondern die Heimat wertschätzen und versuchen hier ihre Idee zu integrieren, um gemeinsam die Region hier voranzubringen.

Nico Hildmann:

Finde ich sehr, sehr cool. Also kann ich auch nur unterstreichen, ich bin auch wiederher zurückgekommen. War irgendwo Fügung, aber wir haben brutale Netzwerke hier, ganz, ganz tolle Leute, was mich ja auch merkt insgesamt in dem Podcast. Finde ich sehr gut, unterstreiche ich. Lass mal genauso stehen. Vielen, vielen Dank, Flo, dass du da warst. Hat mich wirklich sehr, sehr gefreut, dass das jetzt endlich mal geklappt hat, zu uns kennenlernen. Und ich hoffe, du hast Spaß. Ja, hat Bock gemacht, auf jeden Fall. Sehr schön. So schnell geht ein Stündchen rum im Endeffekt. Dann ganz viel Erfolg weiterhin. Ich bin ganz gespannt, was ich jetzt noch so mitbekomme, alles dann von euch, was dann kommt, die YouTube-Serie oder was auch immer. Drücke ich die Daumen und nochmal schön, dass du da warst und ganz viel Erfolg weiterhin. Dankeschön und folgt auch gerne Rimmomende. Ganz genau.