Startbahn27 Podcast – Innovation aus Mainfranken

#092 mit Peter Feldbauer: Erfolgsmodell Dorfladen – Ein Zukunftshändler als Vorbild für andere Regionen

Nico Hildmann Season 3 Episode 92

Unser heutiger Gast im Startbahn27 Podcast: Peter Feldbauer

Wenn aus einer verrückten Idee ein Erfolgsmodell wird. Peter ist Mitgründer und Geschäftsführer des Retschter Lädchens in Retzstadt – einem Dorfladen, der gezeigt hat, wie aus Mut und Gemeinschaft echte Regionalität entstehen kann.

Was 2019 mit einer Handvoll Engagierter begann, ist heute ein wirtschaftlich stabiles Unternehmen und Treffpunkt für über 1.600 Menschen im Ort.
Peter hat mit seiner Idee bewiesen: Nahversorgung ist weit mehr als Regale auffüllen. Es geht um echte Begegnung, regionale Wertschöpfung und ein neues Verständnis von Wirtschaft im ländlichen Raum.

Als Vorstand im Bundesverband der Bürger- und Dorfläden e.V. begleitet er heute Dorfläden in ganz Deutschland – von der ersten Idee über die Gründung bis hin zur schwarzen Null. Seine Mission: Dörfer lebendig halten, regionale Kreisläufe stärken und zeigen, dass Wirtschaft und Gemeinschaft perfekt zusammenpassen.

In dieser Folge erfährst du: 

  • wie durch eine Radiosendung die Idee zum Retschter Lädchen entstand
  • warum echte Regionalität und Gemeinschaft der Schlüssel zum Erfolg sind
  • wie das Lädchen den 3. Platz beim Wettbewerb "Zukunftshändler Mainfranken" gewonnen hat
  • und warum Dorfläden oft mit Vorurteilen wie „zu teuer“ oder „nicht rentabel“ zu kämpfen haben – und wie Peter genau das Gegenteil beweist

Peters Podcast-Gast Empfehlung:

  1. Stefan Hebig von Sparkasse Mainfranken Würzburg
  2. Anja Roggenbuck von Bela Süd Eibelstadt
  3. Markus Wegerich von Schaumstoffe Wegerich GmbH

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Nico Hildmann:

Ja, hallo und herzlich willkommen im Startbahn 27 Podcast. Mein Name ist Nico Hildmann, und heute bei mir zu Gast auf der Startbahn ist Peter Feldbauer. Mein Name ist Nico Hildmann, und heute bei mir zu Gast auf der Startbahn ist Peter Feldbauer. Peter ist Mitgründer und Geschäftsführer des Retschter Lädchens in Rettstadt, ein Dorfladen, der mit einer mutigen Idee begonnen hat und sich wirklich zu einem richtigen Erfolgsmodell entwickelt hat. Was genau dahinter steckt und warum sie so erfolgreich sind, da sprechen wir natürlich gleich drüber. Und neben seiner Rolle im Retschter Lädchen ist der Peter auch noch Vorstand im Bundesverband der Bürger und Dorfläden und begleitet da bundesweit Läden von der ersten Idee bis hoffentlich zur schwarzen Null. Und wie er das macht und wie seine Reise insgesamt bis hierhin so war, da sprechen wir, wie gesagt, jetzt drüber. Ich freue mich drauf und sage Peter herzlich willkommen, schön, dass du da bist.

Peter Feldbauer:

Hallo. Vielen Dank für die Einladung.

Nico Hildmann:

Ja, cool, dich hier auf unserer Podcast-Couch zu haben. Und ja, wie jeder Gast, zu Beginn darfst du direkt loslegen und dich mal in deinen eigenen Worten vorstellen wer bist du so privat? was machst du gern? wer ist Peter?

Peter Feldbauer:

Ja, mein Name ist Peter Feldbauer. Ich bin 47 Jahre alt, verheiratet, habe zwei Kinder, wohne eigentlich seit meiner Geburt bis auf eine Unterbrechung von sechs Jahren und zehn Jahren Außendienst in Retzstadt. Und ja, privat gehe ich gerne in Schützenvereinen zum Luftgewehrschießen und unterstütze Vereine etc.

Nico Hildmann:

Ja sehr cool. Also da haben wir ja gleich das beste Beispiel mit dem Lädchen, wo wir dann jetzt tiefer darauf eingehen, was du alles schon gestartet hast. Und bevor wir ja eigentlich immer in die eigentlichen Inhalte der Podcast-Folge gehen, gucke ich ja nochmal zurück, wann unsere gemeinsame Reise begonnen hat. Ich nehme es mal vorweg die startet hier und heute Live, und in Farbe sehen wir uns heute zum allerersten Mal, nämlich Richtig genau Ein bisschen Mail-Verkehr, natürlich wie vor jeder Podcast-Folge auch, aber sonst eigentlich nicht.

Nico Hildmann:

Deswegen ich finde es dann immer für mich ganz, ganz spannend zu sehen, wie viel ich jetzt über dich kennenlerne oder herausfinde, weil ja alles neu ist. Dementsprechend, ich freue mich drauf. Ich hoffe, du hast auch Bock.

Peter Feldbauer:

Auf jeden.

Nico Hildmann:

Fall. Und dann starten wir doch direkt einfach rein in deine persönliche und berufliche Reise, und da kannst du uns einfach gerne mal mitnehmen auf deine Reise. Wie hat es bei dir so angefangen? Was waren vielleicht auch so prägende Stationen auf deinem Weg bis heute?

Peter Feldbauer:

Ja, prägende Stationen. Ich habe die Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann bei der Firma Wertkauf in Würzburg gemacht. Die gibt es leider nicht mehr, denn die wurde 1999 vom weltgrößten Einzelhändler, nämlich Walmart, aufgekauft. Dort war ich dann in Würzburg bis 2004. Dann hatte ich die Gelegenheit, nach Rauenheim zu wechseln. Das ist in der Nähe von Frankfurter Flughafen. war dort stellvertretender Geschäftsleiter zuständig für den Bereich Non-Food, und noch bevor Walmart in Deutschland verkauft wurde, bin ich zu Globus gewechselt, aber nicht Globus Baumarkt wie man es hier in der Gegend kennt sondern Globus SB-Warenhaus, also mit Lebensmitteln, und da war ich in Grünstadt, das ist zwischen Mannheim und Kaiserslautern.

Peter Feldbauer:

Danach hat es mich in den Außendienst gepackt, für zehn Jahre Nämlich. Ich habe jeden Einzelhandel, der von zum Beispiel Rewe, edeka Real, was es da alles gab, in Bayern besucht, viele Kilometer, viele Übernachtungen, aber so habe ich auch die Lieferantenseite kennengelernt, kennengelernt. Und dann war ich zwei Jahre noch bei einer Grillfirma im Außendienst, und dann kam das Rettstellädchen, ja, okay.

Nico Hildmann:

Wahnsinn, also sehr, sehr lebhafte, auf jeden Fall Coole Bereiche durchgegangen. Wie bist du denn eigentlich so in die Handelswelt gekommen? Wolltest du da schon immer hin, oder waren irgendwie Verwandtschaft davor gewesen? Wie kamst du da rein?

Peter Feldbauer:

Ich hatte in der Schule ein Praktikum gemacht als Elektroinstallateur im Februar im Rohbau Schlitzeklopfen, und ich wusste am ersten Tag, das ist nichts für mich.

Nico Hildmann:

Und dann, ich hatte mich damals für Computer sehr interessiert und Fotografie, und dann habe ich meine Ausbildung im Bereich Foto, computer, bei Wertkauf begonnen. Ja, okay, tatsächlich Aber mehr und mehr in das Daily Business eines Handels der Produkte eingetaucht, finde ich immer spannend, wieieso der Weg dann verlaufen ist bis eben zum Rettstellädchen auch. Ja, vielleicht magst du mal so ein bisschen erzählen aus deiner ich sag mal, du warst ja in Handelsketten tätig oder großen Bereichen jetzt so ein bisschen dieser wann kam dieser Switch dann zu? ich sag mal, wie soll ich das sagen? kleiner zu denken, aber größer zu wirken durch das Rettstellädchen.

Peter Feldbauer:

Also ich war im Außendienst unterwegs mal wieder, und da gab es vom Bayern 2 das Tagesgespräch, das ist von 12 bis 1 so eine Telefonshow, wo Leute zu einem Thema anrufen können, und da war das Thema Dorfladen zum Gespräch, und da habe ich mir gesagt, aus meiner Perspektive kann nicht funktionieren, weil ich komme von einer Großfläche 9.000, 6.000 Quadratmeter, und die Vorstellung, dass jemand auf 100, 150 Quadratmeter einen kleinen Lebensmittelladen rentabel betreiben kann, war für mich unvorstellbar. Dennoch bin ich dann. Da war ein Geschäftsführer von einem anderen Dorfladen zu Gast zwei Wochen später, einfach mal zu dem in den.

Peter Feldbauer:

Dorfladen gegangen, habe mir das angeguckt, und der hat mich ein bisschen mit dem Dorfladenvirus infiziert. Und dann bin ich erstmal nach Hause gekommen, habe meiner Frau erzählt, die kommt auch aus dem Einzelhandel. Die war genauso wenig begeistert wie alle anderen, denen ich es danach erzählt habe, und das hat, wie gesagt, dann wirklich einige Zeit gedauert, bis wir da einen Schritt weiter gekommen sind mal ganz gespannt, wie sich das alles so entwickelt hat.

Nico Hildmann:

Mir kam aber jetzt gerade noch davor, weil du ja Dorfladen gesagt hast und andere Läden. Gibt es eine Definition für Dorfladen an sich hinsichtlich Größe oder Sortiment oder sowas?

Peter Feldbauer:

Also so eine richtige Definition in Quadratmeter gibt es nichts. Also es gibt einmal im Bürgerladen, wo man sagen würde, es ist ein Dorfladen, wo Bürger beteiligt sind. So wie es in Rettstadt ist, oder es gibt den Dorfladen. Das kann auch ein Privatgeführter sein. Wir von uns im Verband haben ich sage mal, die maximale Größe ist 400 Quadratmeter, was wir da als größten Dorfladen haben. Wichtig ist halt, dass es ein Nahversorger ist.

Nico Hildmann:

Ja, genau, aber das heißt jetzt nicht per se, es ist einfach nur ein Laden im Dorf und that's it sozusagen. Aber das ist mal so eine Basis, und dann das Drumherum bestimmt irgendwie, dass man sagt, eine gewisse Größe oder Fläche oder was auch immer.

Nico Hildmann:

Genau richtig. Ja, dann steigen wir doch direkt ein in das Rettstellädchen. Also, ich habe mich natürlich auch ein bisschen eingelesen, ist ja ganz klar, wie es sich so entwickelt hat. Aber da wir den Schöpfer ja hier haben, nehmen wir uns doch da auch gerne mal mit. Wie kam denn die Idee? Ihr habt ja mit einer kleineren Arbeitsgruppe gestartet, die dann immer größer wurde. Wie hat sich das entwickelt, und was ist es überhaupt das Rettstellädchen?

Peter Feldbauer:

Also es war so ich war damals zweiter Vorstand vom Kindergartenverein, und da war auch ein Vertreter der Gemeinde, und dann habe ich erstmalig von der Idee erzählt, und die hat es für gut befunden. Und dann habe ich meinem Bekanntenkreis erzählt, und da waren auch viele dafür, und dann haben wir uns als kleine Gruppe erst mal andere Dorfläden auch angeschaut. Gab es die denn so viele?

Nico Hildmann:

Ja, also in unserer Gegend gibt es einige.

Peter Feldbauer:

Und immer wieder kommt man auf Dorfläden, die seit zehn Jahren da sind, aber noch nicht schwarz waren. Aber dann kommt man auch genauso gut auf andere Dorfläden, auch genauso gut auf andere Dorfläden, die schon in kürzerer Zeit schwarz geworden sind, und das hat Mut gemacht. Und dann sind wir mal zum Bürgermeister herangetreten. Der hat das Thema auch für sich aufgenommen. Wir haben daraufhin eine Bürgerveranstaltung gemacht. Da war der Herr Gröll vom Dorfladennetzwerk, von unserem Verband, da und hat den Leuten das Thema mal vorgestellt. Auch da natürlich viel Skepsis Dorfladen ist teuer, dorfladen hat zu wenig Auswahl, dorfladen rentiert sich nur mit Ehrenamt die Vorurteile, die wir alle kennen. Aber wir haben das Projekt weitergesponnen, und dann gab es 2019 unseren Durchbruch. Das war der Dorfladentag. Wir hatten da in unserem Sportheim die ganze Halle gemietet, sozusagen, haben es aber kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen an dieser Stelle event, und wir haben einfach die Bürger eingeladen, und es waren dann am Ende zwischen 400 und 450 Bürger da, und wir haben unser Konzept erklärt. Es waren viele regionale Lieferanten da, und wir hatten gleich eine Möglichkeit, unverbindlich Anteile zu zeichnen.

Peter Feldbauer:

Und wir hatten an dem Tag über 50.000 Euro unverbindliche Anteilszeichnungen, die drei Wochen später das war dann im Mai in eine verbindliche Anteilszeichnung umgewandelt werden konnte, Und es war dann die Gründungsveranstaltung im Mai 2019. Und da hatten wir dann an dem Tag wirklich 50.000 Euro verbindliche Anteilszeichnungen. Nur ein Problem wir hatten keine Ahnung, wo der Dorfladen hinkommt. Wir hatten keinen Standort, wir hatten kein Gebäude, gar nichts. Und dann kam Corona, und wir konnten auch nicht mehr viel Aktionen machen. Ja, Mist ey, das stimmt, das ging ja dazwischen.

Peter Feldbauer:

Und dann hat sich aber die Gemeinde wirklich und das war wirklich super hat einen alten Bauernhof gekauft, hat den dann abgerissen mit Fördergelder und hat dieseswohnungen und vorne im ersten Gebäude an der Straße der Dorfladen mit Verkaufsfläche 156 Quadratmeter und 40 Quadratmeter Café. Und da war dann die Idee. Das war dann so 2021, wo der Spatenstich war, wo wir wirklich gesagt haben boah, cool, jetzt kommt's. Und das war wirklich ein Meilenstein bei uns. Ja.

Nico Hildmann:

Wahnsinn. Also, das heißt vielleicht kurz auf das Bauliche einzugehen. diese Möglichkeit gab es, und tatsächlich wurde dann das Lädchen oder eine Fläche für das Lädchen geplant, oder wäre das sowieso gekommen, So eine ich sag mal Kaffeefläche?

Peter Feldbauer:

Nein, ich sag mal so. Es gab zeitgleich noch die Arbeitsgruppe im Ort Altwerden in Rettstadt. Die hat sich mit. Seniorengerechten Wohnungen beschäftigt. Irgendwann haben wir uns dann während diesem Dorfladentag zusammengetan, und dann waren es halt gleich zwei Fliegen, die man mit einer Klappe schlagen könnte die allesgerechten Wohnungen plus die Nahversorgung, und so ist das entstanden.

Nico Hildmann:

Ja, also finde ich super. Da merkt man mal wieder, was Aktivität oder Zusammenschlüsse ausmacht. Ja, wie das wirkt zusammen, also wie ein Puzzlestück. Aber vielleicht, um nochmal ganz kurz darauf zurückzugehen du sagst mit Anteile, zeichnen und so weiter. Vielleicht haben einige der Zuhörer oder Zuhörerinnen sowas können es sich nicht vorstellen. Was bedeutet das denn genau? Also, ich würde mir jetzt mal salopp einfach sagen ihr habt den Bürgern gesagt ey, wollt ihr euch da irgendwie beteiligen? Einer hat gesagt ich gebe euch gern 100 Euro oder was auch immer, und dann haben sich so und so die Summe gesammelt, oder wie kann ich mir das vorstellen?

Peter Feldbauer:

Genau, also, wir haben. Die Mindestanteilzeichnung waren 300 Euro weil wir wussten, die Ladeneinrichtung mit Kühltechnik etc. wird viel Geld kosten, und dann haben wir für diese Anteile geworben, innerhalb des Dorfladentages, an der Gründungsveranstaltung, aber auch da drüber Darüber hinaus. wir haben uns mal an einem Bio-Erlebnistag im Ort beteiligt, und so haben wir jetzt insgesamt über 100.000 Euro gesammelt. und über 230 stille Gesellschafter nennt sich das bei uns.

Peter Feldbauer:

Wir sind also keine Genossenschaft. Wir sind aber von den vertraglichen Rahmen eigentlich eine Genossenschaft, nur verpackt in einer UG, in einer Mini-GmbH, weil es einfach den Vorteil hat, weil die günstiger zu gründen ist, schneller zu gründen ist und einfacher und günstiger zu betreiben ist.

Nico Hildmann:

Das bedeutet die stillen Beteiliger. die haben jetzt kein Entscheidungsbefugnis, aber die haben einfach gesagt komm, ich gebe dir 300 Euro, nehmen wir mal die Summe, und dann kriege ich dafür ein Danke.

Peter Feldbauer:

Genau, wir haben auch einmal im Jahr eine Versammlung der stillen. Gesellschafter. Da wird dann abgestimmt, beziehungsweise die Geschäftsführung und der Beirat entlastet, es wird auch neu gewählt, und von daher ist ja also so ganz nichts haben.

Nico Hildmann:

Sie nicht zu sagen Ja, klar, aber so richtig im operativen Geschäft, genau, ja, super. Also das ist natürlich auch klasse zu sehen, dass das so eine Bereitschaft ist. Wie groß ist denn Rettstadt?

Peter Feldbauer:

1.600 Einwohner, Tendenz steigend.

Nico Hildmann:

Ja, aber dann ist es ja echt ein super prozentualer Anteil, weil man muss ja immer gucken, kinder sind ja auch viele immer dabei, also haben sich schon wirklich viele gesammelt. Das dachte mir, als ich da das ganze Konzept mir mal durchgelesen habe, oder auch dem, was du jetzt so sagst, war so die Frage war Rettstadt von Anfang an Feuer und Flamme dafür, oder gab es auch Gegenwind?

Peter Feldbauer:

Natürlich gibt es Gegenwind. Also, es gibt heute noch Gegenwind. Aber ich glaube, wichtig ist, dass man sich auf die konzentriert, die die Idee gut finden und die dann mitzieht, und die ziehen dann noch meistens den anderen mit, und dann wird es wirklich zum Erfolg.

Nico Hildmann:

Was ist?

Peter Feldbauer:

so der typische Gegenwind, der kommt Am.

Nico Hildmann:

Anfang war es ganz klar zu teuer.

Peter Feldbauer:

Dorfläden sind immer zu teuer. Dorfläden funktionieren nur mit Ehrenamt. Und da sind wir jetzt wirklich der Beweis, dass wir weder zu teuer sind noch zu wenig Auswahl haben, weil wir haben 2200 Artikel, aldi gibt auf der Homepage an, 1750 Artikel zu haben, und wir haben kein Ehrenamt, außer den ehrenamtlichen Pfeffernüssebäcker. Aber wenn ich den abschaffen würde, ich bin mir sauer.

Nico Hildmann:

Verständlich. Aber ist es dann eher, dass die ich sag mal Bürger irgendwelche Kritiken oder Einwände haben, oder von offizieller Seite ich meine damit eine Stadt oder sowas wo gesagt wird, das rechnet sich nicht, weil da könnte ich mir vorstellen, dass die sagen vielleicht zu teuer, oder ich weiß, wissen wir nicht, wie wir das bezahlen sollen, oder sowas.

Peter Feldbauer:

Also vom Ort, vom Dorf war es wirklich Unterstützung, muss man ganz klar sagen Also von der Gemeinde, die auch dann wirklich das Projekt, das Bauprojekt vorangetrieben hat. Und die Bürger, die dann bei uns investiert haben, die haben einfach wirklich abgeholt An diesem Dorfladentag, aber auch mit Marketing, was wir alles vorhaben, mit Mittagessen und so weiter, und von da haben wir die, ich will nicht sagen überredet, aber einfach überzeugt von unserem Konzept.

Nico Hildmann:

Ja, okay, Also super zu sehen, wie sich das dann entwickelt hat ja doch auch auf echt einige Mitarbeiter. Also, wie sind so die Rahmenbedingungen? Ihr habt ja 15 oder 16.

Peter Feldbauer:

Stück gell. Also wir sind gestartet mit sechs Mitarbeitern und haben dann gesagt okay, ist alles nur Anfangseuphorie, wir stellen mal niemanden ein. Da haben wir dann auch noch Ehrenamt hinter der Theke gehabt und so, und da hätten wir die ersten Wochen auch nicht überlebt. Aber irgendwann haben wir gesagt okay, die Anfangseuphorie ist vorbei, die Umsätze sind nach wie vor sehr gut, dann stellen wir mal vorsichtig den einen oder anderen ein. Und mittlerweile ich habe es jetzt vorher- nochmal nachgeguckt es sind mal knapp 20 Mitarbeiter.

Peter Feldbauer:

Echt Wow, cool. Wichtig dabei ist mir zu erwähnen, dass ein Großteil davon in sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnissen ist, auch vor die Rente wichtig. Und die, die in sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnissen sind, verdienen auch mehr als Mindestlohn, weil wir sagen, wir brauchen in den Dorfladen gute Mitarbeiter, und wir müssen die gut bezahlen. Nur dann wird es langfristig zum Erfolg.

Nico Hildmann:

Und ihr bildet ja jetzt auch aus, ne.

Peter Feldbauer:

Tatsächlich, ich habe letztes Jahr den Ausbilderschein gemacht. In der Tat hat leider noch kein Azubi sich gemeldet.

Nico Hildmann:

Okay, ich hoffe, das ändert sich nach dem Hören des Podcasts, und wir haben auch da noch ein bisschen was vor.

Peter Feldbauer:

Zu viel darf ich noch nicht verraten. Aber da wird es eine Aktion geben, dass der Dorfladen nicht Endstation der Ausbildung ist, sondern vielleicht darüber hinaus noch eine Perspektive da ist.

Nico Hildmann:

Ja sehr cool, Und ihr seid ja gerade in einer guten Zeit da nämlich. das will ich natürlich nicht unerwähnt lassen möchte auch nochmal herzlichen Glückwunsch sagen, nämlich ganz kürzlich, ich glaube jetzt am letzten Wochenende, dritter Platz beim Zukunftshändler Mainfrankens geworden. Richtig vielen Dank, Ja, Wahnsinn wie fühlt es sich an.

Peter Feldbauer:

Gut erstmal, dass man sich gegen vielleicht auch man weiß ja nicht wer, sie alles beworben hat, aber die die letzten Jahre einfach hatte und dann einfach sagt wir sind da prämiert worden.

Nico Hildmann:

Ja, auch klar. Wahrscheinlich so ein bisschen ärgert mich sich doch, dass es nicht zum Platz 1 gereicht hat. Aber Treppchen, also eine Auszeichnung ist natürlich Hammer oder Genau also das war schön.

Peter Feldbauer:

Es ist vor allem wieder das, was auch für viele Dörflin oder was viele Dörflin unterschätzen Marketing. Man ist mal wieder im Gespräch über dem eigenen Ort hinaus, und das von daher ist absolut super, und da freuen wir uns auch.

Nico Hildmann:

Ja, also wirklich da nochmal ein dickes Glückwunsch auf jeden Fall, Und jetzt fragen sich wahrscheinlich auch einige der Zuhörer und Zuhörerinnen was macht denn das Red-Style-Lädchen so besonders, sodass die dann auch prämiert werden? Also du sprichst auch von einem Modell. Was macht es denn aus und ist anders als andere, einfach ein Tante-Emma-Laden in einem Dorf?

Peter Feldbauer:

Vielleicht, was wir anders machen als früher, beziehungsweise andere aktuelle Läden, unsere Einrichtungen beziehungsweise die Farben an der Wand sind nicht weiß und kaltweiße Beleuchtung, sondern wir haben warmweiße Wände, wir haben warmweiße Beleuchtung, man kommt rein, man fühlt sich gleich wohl. Unsere Kunden bestimmen das Sortiment mit. Also, wenn ein Kunde einen Wunsch hat.

Peter Feldbauer:

Wir haben Zugriff auf über 35.000 Artikel über die Bela in Eiblstadt. Das ist unser Großhändler, Und da können wir fast alles besorgen. No-transcript engagieren wir uns im Ort. Wir spenden hin und wieder oder öfters einmal an Vereine, egal ob Faschingsverein, Kindergarten, Mittagsbetreuung. Wir beliefern die Schule mit Obst. Das ist das europäische Schulprogramm. Das wurde letztes Jahr leider von vier auf zwei Wochen im Monat gekürzt. Da haben wir gesagt, wir liefern trotzdem viermal, und die anderen zweimal machen wir auf eigene. Kasse.

Peter Feldbauer:

Und natürlich, was uns auch so. Wir haben ein super Team mit sehr freundlichen Mitarbeitern, die einfach die Wohlfühlatmosphäre wirklich vollenden in dem Laden.

Nico Hildmann:

Ja, also, das ist natürlich ein Ort, wo man einfach gern hingeht, auch mal für ein Gespräch, oder so Ist es jeden Tag auf, also irgendwie Montag bis Samstag vielleicht.

Peter Feldbauer:

Wir haben Montag bis Freitag von 6 Uhr früh bis 6 Uhr abends geöffnet.

Nico Hildmann:

Echt Wow, okay.

Peter Feldbauer:

Und Samstag von 6 Uhr bis 12 Uhr 30. Wir sind immer mit mindestens zwei Mitarbeiter da, samstag in der Spitze sogar mit fünf Mitarbeitern gleichzeitig, damit der Ansturm wirklich bedient werden kann, und am Ende trägt sich das ja das Schöne bei uns im Ort.

Nico Hildmann:

Ja also cool. Ich denke mir die ganze Zeit schon, muss ich mal vorbeifahren, unbedingt Ich habe es ja jetzt nur auf Bildern gesehen aber einfach so ein bisschen nach, dieses Erlebnis zu haben, wie das auch wahrgenommen wird, und das Wichtige halt dabei ist, dass dann auch die Bürger es auch wirklich wahrnehmen, und auch wahrscheinlich ist es dann auch so, dieses i-Tüpfelchen, ich werde auch gehört, wenn ich mal einen Vorschlag habe oder sowas Richtig.

Peter Feldbauer:

also wir haben dann Artikel der Kunde wünscht sich das, und dann wir haben so einen WhatsApp-Kanal, wo über 500 Bürger drin sind Und das Schöne ist dann posten wir das darin. Zweimal in der Woche versuche ich wirklich, so fünf bis zehn neue Artikel zu bekommen ins Sortiment, damit wir auch im Gespräch bleiben. Und dann sieht man, wenn man da drin was postet, dass zwei Minuten später übertrieben gesagt schon der Artikel verkauft wird. Und das ist natürlich eine coole Sache, die vielleicht die Großen nicht ganz so schnell machen können wie wir.

Nico Hildmann:

Ja, stimmt Also auch da. Digitalisierung ist ja auch ein wichtiger Punkt. Dann, das habe ich mir nämlich dann auch überlegt wie digital ist das Lädchen an sich? weil ich sage, mal so man erkennt es. Oder mal kurz die Situation bei uns. Ich komme auch aus einem Dorf, ich wohne in Wegfurt, in der Rhön, bei Kürzow, gemeinde Bischofsheim. Wir hatten, wie ich ein kleiner Stöpsel war, grundschule immer einen Bäcker mit 8 Drogerieartikeln und Süßigkeiten natürlich. das war das Wichtigste, ist ja klar. Irgendwann hat er zugemacht, und jetzt haben wir stand jetzt nur einen Fahnenbäcker und einen Fahnenmetzger, also nichts mehr Stationäres. Und ich denke, bei euch war das so ein bisschen das gleiche Problem. Nahversorger sind weggebrochen. Dass man überhaupt mal in diese Überlegung kommt, wir müssen hier was tun, gehe ich von aus, dass das bei euch auch so war.

Peter Feldbauer:

Tatsächlich, wir hatten früher drei Bäcker, glaube ich.

Peter Feldbauer:

Zwei Metzger und dann ein Lebensmittelladen. Und als der Lebensmittelladen 2006 sogar zugemacht hat, habe ich mir gedacht Mensch, das wäre doch was für dich. Und dann habe ich mir gedacht, auf dem Dorf kann das nie laufen. Und elf Jahre später höre ich Radio und habe mir gedacht Mensch, jetzt gehen wir mal das Thema doch näher an. Und so haben wir halt auch den Vorteil, dass es war noch ein Bäcker am Ort, der hat wirklich mit uns kooperiert, hat seinen Laden geschlossen und beliefert uns mit den Backwaren. Okay, wow, und somit haben wir alles auf einer Anlaufstelle Bäcker, metzger, torten, kuchen und das ganze Lebensmittel.

Nico Hildmann:

Super. Das ist ja wirklich dann ein Muss. Weil das habe ich mir auch schon gedacht sind noch andere da, wo ihr euch, sage ich mal, gegenseitig die Kundschaft streitig machen könntet. Aber es ist ja wirklich ein wahnsinniges Zusammenspiel. Dann einfach, was da herrscht bei euch.

Peter Feldbauer:

Wir hatten sogar noch bis diesen Monat einen Getränkefachmarkt, einen privat geführten. Der macht leider zu.

Nico Hildmann:

Okay.

Peter Feldbauer:

Und somit übernehmen wir also nicht das Geschäft oder die Ladenfläche. Damit übernehmen wir also nicht das Geschäft oder die Ladenfläche, sondern wir planen im Frühjahr 2026 auf einer separaten Fläche einen Getränkemarkt zu betreiben.

Nico Hildmann:

Okay so, das Sortiment so einfach aufrecht zu halten, ja, ach klasse. Da bin ich auch so richtig, gerade so eine Tatendrang-Euphorie, um zu gucken, da entsteht ja kontinuierlich was. Aber vielleicht, um da nochmal kurz darauf zurückzukommen, von dem Gedanken der Digitalisierung. Jetzt im Nebendorf bei uns gab es auch einen, ich nenne es jetzt mal einen Dorfladen, einen Tante-Emma-Laden Ewigkeiten bis auch vor kurzem. Den gibt es jetzt immer noch, und zwar aber digital in dem Sinne, dass du mit deiner EC-Karte reingehst, sammelst deine Produkte, scannst die ab SB-Kasse und gehst raus Heißt personenlos. Das ist ja genau, glaube ich, das, was ihr nicht wollt.

Speaker 1:

Also du sprichst ein Thema an was Ware auffüllen, sind sie nicht.

Peter Feldbauer:

Und wir erkennen die Umsätze von diesen Läden, und die haben teilweise nur 20 Prozent von den Umsätzen, was ein Personalgeführter Dorfladen hat. Also ich nenne es immer gerne, als ich sage mal die Notversorgung, wenn ich woanders was vergessen habe. Es klingt alles bequem, es klingt alles schön, aber es ist, auch wenn es öfters anders steht, kein Treffpunkt. Man kriegt in der Regel kein Lächeln von der.

Peter Feldbauer:

Kasse von der automatischen Kasse. Man kriegt kein. Wie geht's? du warst jetzt drei Tage nicht da, warst du krank, Oder willst du nächsten Mittwoch bei uns Mittag essen? Das fehlt in diesen Läden. Und was das Gefährliche ist, dass manche Anbieter auf dem deutschen Markt auch Leute damit locken mit falschen Zahlen und dann in den finanziellen Ruin treiben. Das ist wirklich nicht gut, was da passiert. Oder zum Beispiel, was wir in Rettstadt gemacht haben. Wir haben erst das Geld eingesammelt von den Bürgern, als klar war, der Laden kommt. Da waren zwei Jahre zwischen Gründungsveranstaltung, und das Geld wird einkassiert. Es sind Unternehmen in Deutschland unterwegs, die sammeln das Geld ein, ohne dass der Ort sicher sein kann, dass er einen Laden bekommt.

Peter Feldbauer:

Und das halte ich nicht für seriös.

Nico Hildmann:

Okay, ja, völlig klar. Also, wie du schon sagst, personenlos ist es nie in dem Sinne, irgendwo kommt die Ware ja her, aber es ist keiner vor Ort. Und ich unterstreiche es absolut, dass man sagt, ein Mensch vor Ort schafft mehr Verkaufspotenzial sowieso. Da könnte man sagen, willst du nicht noch das Handel probieren, oder irgendwie sowas. Na, komm, nimm es mit.

Peter Feldbauer:

Also solche Kleinigkeiten Vielleicht noch eine kleine Ergänzung am Rande Die liegen preislich alle über 10 bis 20 Prozent über dem Markt. Ich bin jetzt gerade auf dem Weg hierher habe ich eine Werbung von einem Discounter in Deutschland gehört. Die Butter geht jetzt runter auf 1,49. Das nächste, was ich mache, wenn ich jetzt nach Hause komme ich gehe in den Laden und ziehe die Butter auf 148 runter.

Nico Hildmann:

Okay, ihr passt immer live an, wenn man so will.

Peter Feldbauer:

Genau. Also, der Kunde macht ja an der Butter, an der Milch, an der Tafel Milka fest, ob der Laden billig oder teuer ist. Und es gibt die sogenannten Blickpunktartikel, die wir vom Bundesverband auch empfehlen, und die ziehen wir runter. Und letzte Woche habe ich wieder einen Preisvergleich gemacht mit einem Edeka in der Nähe. Da war ich verwundert, dass es der an der Theke teurer ist wie wir, was man eigentlich so. wir haben den Handwerksmetzger von um die Ecke und sind preislich einen Ticken günstiger als der. Aber die Vorurteile beim Dorfladen sind natürlich Theke ist grundsätzlich teuer und im Dorfladen auch. Und da machen wir eigentlich seit Beginn. ich mache seit der zweiten Öffnungswoche eine Werbung. die ist entweder zwei, vier oder sechs Seiten groß, und die wird auch gedruckt und verteilt. Also wir drucken 1000 Flyer jede Woche. Wir haben einen Verteiler angestellt, und der verteilt die auch jede Woche, und deswegen wissen die Kunden, bei uns können sie zu fairen Preisen einkaufen.

Nico Hildmann:

Ja, also so klassisches Prospekt, gemeindeblättle, dass man schön mal durchblättert, ist vielen auch noch wichtig, das Haptische Also darf man nicht unterschätzen, dass man sich schön auch mal am Samstag oder Sonntag mal das durchblättelt. Genau Wie digital seid ihr denn dann eigentlich? Habt ihr so ein Tracking-Tool, wie sich die Preise ich sag mal verändern, oder guckst du wirklich mit deinen Augen physisch in so ein Heftel und sagst, wir müssen uns anpassen, weil mit dem vergleichen wir uns?

Peter Feldbauer:

Also sagen wir es mal so wir haben diese Liste vom Dorfladennetzwerk vom Bundesverband die pflege, ich aber also bin ich der der es ausguckt. Und klar, wenn die Prospekte am Samstag oder Freitag zu uns kommen, gucke ich die an und gucke, wo sind die Werbepreise. Also es passiert auch, dass ich einen Artikel während der Werbung nochmal günstiger mache, weil er woanders einfach günstiger ist.

Nico Hildmann:

Ja, okay.

Nico Hildmann:

Und wir dürfen nicht mit der Werbung den Effekt erzeugen oder diesen Eindruck ja, der Dorfladen ist auch in der Werbung zu teuer, und deswegen sind mir die Preise, obwohl ich mal Preise abstimmen Eigentlich Ich weiß nicht, ob das ein Mythos ist, aber das habe ich mal irgendwie gehört dass die großen Ketten schon sich untereinander sagen was mal auf dem Next ist das bei uns im Angebot? Dann ziehen die nach, weil man sieht es ja häufig ob das ein Aldi-Prospekt ist, lidl oder was auch immer, da sind die gleichen Produkte im Angebot Zum fast gleichen Preis.

Peter Feldbauer:

Du sprichst da wirklich ein Thema an. Wir sind angeschlossen an Bartels Langniss aus Eibelstadt. Die wiederum werden von Bela im Norden beliefert, und wir kriegen Werbevorschläge, und da ist genau dieser Effekt. Was die Industrie schlägt allen Handelsunternehmen zur gleichen Zeit anscheinend die gleichen Artikel vor, und das hat den Effekt, dass auch auch wenn wir den Prospekt aufschlagen, zwei, drei Artikel immer gleichzeitig in der Werbung sind. Finde ich nicht gut, aber ich kann es nicht ändern. Ja, okay.

Nico Hildmann:

Also Wahnsinn, was man da auch dann alles irgendwie beachten muss. Das ist ja wirklich super dynamisch für das, was ihr auch dann immer neu macht oder darauf reagiert und so weiter. Du hast jetzt in einem Nebensatz gesagt, der Prozess bis zur Gründung waren so zwei Jahre grob. Kannst du uns da nochmal einen kleinen Einblick geben, was der Aufwand war? Warum hat es zwei Jahre gedauert? Was gab es da für Hürden zum Beispiel zu überwinden?

Peter Feldbauer:

Also, wir haben natürlich dann auch irgendwann zusammen mit dem Bürgermeister die örtlichen Unternehmen zusammengerufen und gesagt passt auf, wir haben das und das vor, haben auch beim Bäcker damals gesagt, wir möchten keine Backwaren machen. Also, wir haben erst mal die quasi abgeholt, damit wir die im Boot haben. Dann haben wir eine Bürgerbefragung gemacht Das waren Vierseiter wo dann drin steht wo kaufen Sie aktuell ein, was ist Ihnen wichtig, wer wäre Ihr Wunschlieferant bei Metzger? Das haben wir dann analysiert. Das hat auch noch mal ein halbes Jahr gedauert. Dann hatten wir diesen Dorfladentag, der wirklich erfolgreich ist, und dann kam es zur Gründungsveranstaltung. Das war also von 2017 bis 2019 dieser Zeitraum, und dann kam halt der Zeitraum, weil wir einfach also hätten wir einen Platz gehabt, hätten wir 2019 schon eröffnen können, und dann war halt dieser Weg ins Ungewisse, weil wir einfach keinen Standort hatten.

Nico Hildmann:

Ja, Und vom Organisatorischen her wie habt ihr die Leute erreicht? War das per Brief, per Mail? Wie macht man das organisatorisch?

Peter Feldbauer:

Viel Marketing. Also ich habe es vorhin schon erwähnt wenn irgendeine Veranstaltung war, haben wir versucht, da mitzumachen. Wir haben Briefe geschickt, wir haben ins Mitteilungsblatt geschrieben. Also eigentlich Facebook, instagram war ganz wichtig. Wir hatten schon lange eine eigene Homepage. Wir hatten eine Bandenwerbung beim Sportplatz, obwohl der Laden noch nicht da war, und sowas, also wirklich ganz aktiv.

Nico Hildmann:

Ja also super. So muss es auch, glaube ich, sein. Das brennt sich dann einfach in die Köpfe, und man kann es dann, glaube ich, auch kaum erwarten. wenn es dann wirklich Wirklichkeit ist, Ist es denn auch so, dass viele außerhalb von Retzstadt dann kommen?

Peter Feldbauer:

Da muss man schon ehrlich sein. Der Hauptpunkt ist Retzstadt. Die Hauptzielgruppe ist kommen. Ich würde mal sagen, 5% des Umsatzes ist von außerhalb. Wir haben jetzt noch die Situation, dass in Retzbach die Straße fast gesperrt ist, sage ich mal. Also. PKWs dürfen noch durchfahren. Jetzt kommt bald eine Vollsperrung, dann wird uns der komplette Durchgangsverkehr wegfallen. Aber wir, aber wir sind guter Dinge, dass wir das kompensieren können.

Nico Hildmann:

Also, dafür habt ihr euch einen sehr guten Namen gemacht, absolut. Und ich habe mir nämlich dann überlegt und das ist so ein bisschen dieser Übergang zu deiner Arbeit auch im Bundesverband, du begleitest ja auch andere Läden bundesweit. Ich stelle mir vor, dass halt andere ich sage mal Nicht-Retzstädter reinkommen und sagen ey, bei uns, das wäre auch klasse, wenn es sowas gäbe.

Peter Feldbauer:

Das ist doch wahrscheinlich so eine häufige Aussage Richtig, ja, absolut. Viele kommen einfach mal vorbei, weil sie es jetzt zum Beispiel bei euch im Podcast hören, und dann sehen sie halt, was man auch mal machen kann.

Nico Hildmann:

Und ja, da freue ich mich schon drauf, wie sieht deine Arbeit so im Verband aus? Bist du viel unterwegs, heute auch noch, und guckst dir dann die Situation an. kommen die Leute oder wer kommt da auf dich zu, privatleute oder Kommunen.

Peter Feldbauer:

Also 80 Prozent oder sogar 90 Prozent sind, es würde ich sagen, bestehende Dorfläden, die jetzt auf mich zukommen. Bei der Gründung sind sie eher bei meinem Kollegen, herrn Gröll, und die sind bestehend und sagen Mensch, bei uns läuft es nicht, was können wir da machen? Und dann geht es per Telefon online, oder ich fahre mal vor Ort, oder die kommen auch zu mir. Wir sind ja das erste Trainings und Entwicklungszentrum, das heißt, sie können bei mir mal drei Tage mir über die Schulter gucken, was mache ich anders als die bisher?

Nico Hildmann:

Echt Cool, weil bundesweit kommen sie auch wirklich von weit, weit her.

Peter Feldbauer:

Also Schwarzwald war bisher das weiteste, und das ist ja schon eine Ecke.

Nico Hildmann:

Aber auch ein schönes Reiseziel.

Peter Feldbauer:

Genau, da war ich auch, und man muss bedenken, es gibt in Deutschland also je südlicher, desto mehr Dorfläden. Das ist nochmal so eine Entwicklung Im Norden gar nicht so, nicht so bürgerschaftlich organisiert wie wir. Da sind es mehr die Privaten, die wiederum an einer größeren Kette vielleicht angeschlossen sind.

Nico Hildmann:

Okay okay, und kannst du sagen, wie viele du schon da begleitet oder beraten hast?

Peter Feldbauer:

Also in allen vier Variationen online, telefonisch und so. So waren es jetzt mittlerweile über 50. Meistens sind es so drei bis vier. In der engeren Betreuung sage ich jetzt mal die halt. Wir nennen das immer Taskforce benötigen die einfach in kurzer Zeit möglichst viel Hilfe benötigen, damit es einfach in die richtige Richtung wieder geht.

Nico Hildmann:

Okay, aber so wie ich es jetzt verstanden habe, sind die meisten schon so, dass sie eine Basis zum Beispiel in Form eines Ladens haben, und eher seltener der Fall ist, dass zum Beispiel jetzt Wegfurt, bei uns gibt es nichts. Kommt dann ein Nico auf dich zu und sagt ey, du pass mal auf, das wäre super cool bei uns. Was muss ich denn machen? Wie habt ihr das gemacht? Kommt das auch vor?

Peter Feldbauer:

Genau Das kommt vor richtig. Also, da kann ich natürlich auch Auskunft geben, aber wenn es direkt darum geht, um eine Gründungsveranstaltung, tatsächlich die Leute, die zuhören, oder in meinem Fall Wegfurt.

Nico Hildmann:

Da ist sowas nicht. Es gibt ja wahrscheinlich verschiedene andere Dörfer, wo es auch nicht so ist. Vom Bauchgefühl her. Was ist da so ein Zeithorizont, mit dem man rechnen muss, dass man sagt, wenn du jetzt startest, könnte es in X sein, dass es aufgemacht wird oder läuft. Also sind es Jahre, die es braucht.

Peter Feldbauer:

Also wenn die Fläche vorhanden ist. Das ist meistens der Knackpunkt. Wenn die Fläche vorhanden ist und man sich mit dem Vermieter einigt, dann sage ich mal, in drei Monaten machbar.

Nico Hildmann:

Okay, dann frage ich mal den Vermieter Die Fläche gibt es nämlich noch tatsächlich mitten im Dorf Mal gucken. Also habe ich mir nämlich auch im Vorfeld der Podcast vorher gedacht ey, also bei uns gibt es sowas nicht, im Nebendorf, wie gesagt, um fairerweise zu sagen, da ist auch immer mal noch eine Person über gewisse drei Stunden meinetwegen, oder sowas. Aber in der Regel bestes Wort, was du gesagt hast Notversorgung An einem Sonntag, da steht eine Milch drin, alles klar, gehe ich rein oder Eier oder was auch immer.

Peter Feldbauer:

Und das sind auch die Tage, wo auch unsere eigenen Hybrid-Dorfläden den Mega-Umsatz machen. Sonntag Unter der Woche abends ist es gar nicht so viel mehr Umsatz. Der Sonntag ist das, wo der Umsatzbringer für diese Läden ist. Ja genau okay, aber das ist für euch ausgeschlossen. Man soll niemals nie sagen. Aber vielleicht auch da wiederum so ehrlich muss man schon sein.

Peter Feldbauer:

Für uns ist ja der Ertragsbringer nicht die Tafel Milka, nicht die Tüte Chips und nicht die Butter, die ich nachher für 10% Minimumspanne verkaufen werde sondern die Theke, backwaren, fleisch, wurst, und das fällt alles in der SB-Zeit, also in der personallosen Zeit, weg, stimmt, was wiederum mehr Aufwand ist, und habe ein Abschriftenrisiko, wenn es nicht gekauft wird. Und solange es so, wie es jetzt ist, gut funktioniert und da bin ich einfach, weil unser Team so gut und freundlich ist ich glaube, dass wir das noch sehr lange ohne eine digitale Hybridlösung machen können.

Nico Hildmann:

Okay, ja. Also finde ich auch gut, dass ihr so einen wie soll ich denn sagen einen Wert habt für euch, wo man sagt pass mal auf, vielleicht mal, aber Fokus ist jetzt erstmal was anderes, weil auch gewünscht, und das ist immer das Wichtigste Nutzerorientierung A und O für Startups Bringt nichts, wenn du irgendwas baust, was kein Mensch will. Dementsprechend ganz, ganz wichtig, auch immer dran zu bleiben, auch so ein WhatsApp-Community. Da sind ja wahrscheinlich auch ja ich will jetzt keinem zu nahe treten aber auch etwas ältere Leute dabei, wo man sagt da kam jetzt wieder ein neues Produkt rein, ich stimme mal ab, vielleicht oder irgendwie sowas Also sehr cool. Gibt es Aber in dem Sinne sage ich mal von anderen Dorfläden, kommunen oder was so Aussagen wie wir würden gern, aber bei uns funktioniert das eh nicht, weil die Leute können es nicht, oder wir haben zu viele Einschränkungen, oder was auch immer? Also gibt es da so diese Haupt-Einwände oder Gegenargumente, mit denen du gerne mal aufräumen würdest.

Peter Feldbauer:

Also nichts, was ich noch nicht genannt habe. Die Vorurteile sind überall gleich. Ich animiere nur einfach, bis zu dem Prozess der Gründungsveranstaltung zu gehen, weil bis dahin ist noch nicht viel kaputt gegangen an Geld. auch muss man fairerweise sagen. Wenn natürlich dann das Bürgergeld einbezahlt wird, dann sage ich auch, ist die Verantwortung, die man hat, einfach noch eine größere. Aber man kann es schon wirklich durchziehen bis zur Gründungsveranstaltung, wobei man in der Regel auch schon vorher merkt, der Rückhalt in der Bürgerschaft ist gar nicht so da, aber das kommt ganz selten vor. mittlerweile.

Nico Hildmann:

in der Bürgerschaft ist gar nicht so da, aber das kommt ganz selten vor, mittlerweile Und zum Beispiel jetzt nochmal das Konzept bei der stillen Beteiligung. Könnte jemand auch seine Beteiligung zurückziehen? Oder ist es dann durch diesen Vertrag? die 300 sind weg, euro sozusagen Also.

Peter Feldbauer:

Man kann sie wieder zurückziehen. Allerdings ist die Beteiligung erstmal auf 12 Jahre gebunden. Wieso. Weil die Förderung, die wir bekommen haben, auch auf 12 Ah. Ja, okay, corona ist ja auch ein.

Nico Hildmann:

Riesenthema, wo man sagt oh Mann, was ist denn das?

Peter Feldbauer:

jetzt Nee, weil ich sage mal die Leute, die dann zu mir gesagt haben, es wird nichts, dafür haben mich fünf andere wieder abgeholt, dass es was wird Von daher ja, man zweifelt manchmal schon. Also auch die erste Eröffnungswoche, die war sehr strapaz, hier, also wirklich ganz ja, von früh um fünf bis abends um acht. Aber nach einem halben Jahr hat sich das wirklich eingespielt und routiniert, und da bin ich jetzt ganz froh, dass man das so durchgezogen hat.

Nico Hildmann:

Ja, sehr gut wirklich. Also trägt ja jetzt die Früchte des Erfolgs sozusagen. Was hat deine Frau gesagt während dem ganzen Prozess? Du spinnst, oder Also erst mal, du spinnst.

Peter Feldbauer:

Dann hat sie mir ja, ich habe sie ins Konzept eingebunden und dann auch wirklich gesagt ja, das könnte was werden Wenn es, was wird dann in Redstadt, hat sie mir gesagt.

Nico Hildmann:

Ja, cool, super, also wunderbar. Also muss ein sehr gutes Örtchen einfach sein, wo man sowas vorantreiben kann. Und mich hat es richtig gecatcht, und das hatte ich auch direkt irgendwie im Kopf, dass ihr Produkte anbietet, bestmöglich natürlich aus 10, 20 Kilometer Umgebung, wo man einfach den Landwirt, den Metzger und den Bäcker einfach mit reinholt ins Boot. Community.

Peter Feldbauer:

Das ist halt sau wichtig Maximale Regionalität, und ich sage immer ehrliche Regionalität. Als ich in einem den Namen nenne ich jetzt nicht bei einem großen Unternehmen gearbeitet habe, war die Chipsfabrik fünf Kilometer neben dem Unternehmen. Dann haben wir einen Hinterstecker gemacht. regional aus der Region, das ist jetzt nicht, was sich der Durchschnittskunde und der Regional denkt. Also, wir sagen auch, regional kommt mir nicht unbedingt auf die Entfernungen, sondern ist es noch ein kleiner Kleinst-Erzeuger oder ein Familienbetrieb. das ist für uns Regionalität, nicht die Fabrik, die um die Ecke steht.

Nico Hildmann:

Ja, und jetzt, wenn man mal so ein bisschen in die Zukunft blickt, auch durch deine Einblicke im Bundesverband, wie blickst du insgesamt auf die Thematik Dorf-Zukunft, dorf-läden? vor allem Lässt es dich positiv in Zukunft blicken oder sagst du aktuell da muss ich noch einiges tun, damit es ja weiter bestehen bleibt oder Brisanz hat.

Peter Feldbauer:

Also, ich denke, positiv in Zukunft. Die Dorfläden, die ihr Konzept auf das Dorf angepasst haben, die werden auch weiterhin erfolgreich sein. Ich habe es vorhin schon mal kurz angeschnitten Ich finde es kritischer, wenn so Franchise-Geber oder andere Systeme mit 24-7 dann irgendwann verbrannte Erde hinterlassen, weil da, wo das Geld einbezahlt ist, und es kommt, kein Laden, da, wo sich schon mal einer die Finger verbrannt hat mit dem 24-7-Laden, der sich nicht trägt, da wird man so auf die Schnelle nichts mehr hinbekommen. Gibt es Förderung Nicht prinzipiell auch nur für Dorfläden, sondern liegt, würdest du sagen, es macht erst ab einer gewissen Einwohnerzahl Sinn, sowas zu starten.

Nico Hildmann:

Beispiel Wegfurt ich glaube, 600 Einwohner ist schon klein.

Peter Feldbauer:

Sagen wir es mal so, der kleinste Dorfladen von unserem Verband ist in einem Ort mit 165.

Nico Hildmann:

Einwohnern Echt Okay.

Peter Feldbauer:

Und der kleinste Dorfladen hat 23 Quadratmeter. Okay, wie das.

Nico Hildmann:

Büro, wo wir gerade, oder das Studio, wo wir aufnehmen, und es sind beides Projekte, die funktionieren.

Peter Feldbauer:

Aber natürlich gibt es auch das Gegenbeispiel 200 Quadratmeter, 2000 Einwohner, wo es einfach nicht ganz so gut funktioniert.

Nico Hildmann:

Ja, okay, wahrscheinlich einfach die. ich glaube so, retscher, was hast du gesagt? 1,6, so in dem. Dreh in sechs, so in dem Dreh, in dem Dreh so zwischen vielleicht ja gefühlt jetzt 800 bis unter 2000,. Da ist einfach es noch nah. Man kennt sich würde ich behaupten, Komm, ich kaufe lieber beim Beda ein und hole das halt Muss man ja ganz einfach sagen, als dieser Bäcker weggefallen ist ja, wenn du noch nicht volljährig warst.

Nico Hildmann:

Und großartig mobil, auch für ältere Leute. Du hast nichts mehr da, du bist angewiesen auf irgendjemand, der fährt, oder ein Bus mit Einkäufen aber macht ja kein Mensch mehr.

Peter Feldbauer:

Genau, und das auch bei uns kommen Kinder mit ihrem Taschengeld, mit den zwei Euro kaufen ein, genauso wie die Senioren, die auch dann zum Mittagessen kommen oder einfach zum Kaffee trinken. Von daher sind wir wirklich für jede Altersgruppe da.

Nico Hildmann:

Ach man, das versetzt mich so ein bisschen wieder in Nostalgie, wo so ein Schlumpf noch fünf Cent oder so gekostet hat. Mensch, das waren coole Zeiten, auf jeden Fall. Nee, aber wirklich sehr, sehr cool zu hören, wie sich das etabliert hat. Ich freue mich sehr für euch, dass ihr einfach auch eine Prämierung bekommen habt, einfach auch eine Prämierung bekommen habt, dass, das auch mehr noch Bühne bekommt, auch jetzt durch den Podcast.

Nico Hildmann:

Also ich hoffe, es hören viele zu und fühlen sich da auch so. Es versetzt mich wirklich in einen Tatendrang, und ich komme auf jeden Fall mal zu Besuch. Sehr schön, hast du feste.

Peter Feldbauer:

Zeiten, wo du im Laden bist. Ich bin also nicht zu festen Zeiten da, weil ich alles mache. Also ich bin manchmal früh da manchmal fühle ich auf, manchmal habe ich Spätschicht, schreibe einfach kurz vorher eine WhatsApp und dann treffen wir uns. So machen wir es so machen wir es?

Nico Hildmann:

Nee, wunderbar, also richtig, richtig cool. Und bevor wir zu meinen zwei obligatorischen letzten Fragen kommen du siehst schon die ganze Zeit eine Schüssel neben mir sind noch so Zufallsfragen, vielleicht so ein bisschen ein kleines Schnellfeuerwerk, ich weiß gar nicht, es sind gar nicht so viele. Ich denke, wir kriegen alle durch. Ich würde einfach mal loslegen, wenn du Lust hast und ready bist. Okay, wunderbar, dann okay. Ich lese vor Was würdest du in deinem eigenen Laden in eine Überraschungstüte packen für jemanden, der gerade einen schlechten Tag hatte?

Peter Feldbauer:

Im Moment haben wir schon Glücksbringer für Silvester. Die würde ich reinpacken.

Nico Hildmann:

Sehr gut.

Peter Feldbauer:

Und irgendeine kleine Süßigkeit Schon? ne, Ja, genau.

Nico Hildmann:

Gibt es für dich eine Lieblingssüßigkeit im Laden?

Peter Feldbauer:

Chips, da bin ich schon sehr anfällig.

Nico Hildmann:

Das macht dann Glücksgefühle einfach. Das hört sich doch schon mal sehr, sehr gut an. Perfekt. Okay, nächste Frage.

Peter Feldbauer:

Du darfst dir ein Produkt in deinen Laden holen, das es aktuell noch nicht gibt. Was?

Nico Hildmann:

wäre das? Das ist schwierig, weil ich schon so im Thema Lebensmittel drin bin. Oder hast du vielleicht irgendwas gesehen? zum Beispiel auch ich finde es ja immer so fancy, diese Amerika-Abteilung oder halt irgendwie internationale Abteilung in größeren Läden. Hättest du da noch irgendwas?

Peter Feldbauer:

gern, wo du gesagt hast, das ist schon cool. Tatsächlich nicht, weil das, was ich im Laden haben will, das hab ich Ne, aber auch geil ne, so 2200 Produkte.

Nico Hildmann:

Das ist schon Wahnsinn. Ne, unabhängig von der Frage jetzt hier drin wie managt ihr das? Ihr habt ein ganz normales System, wo das hinterlegt ist digital.

Peter Feldbauer:

Genau, wir haben ein Warenwirtschaftssystem, wir haben kein geschlossenes Warenwirtschaftssystem, das heißt, wir haben keine Bestände. Aber ich sehe am Bestellprozess oder meine Kolleginnen, die alle bestellen, was habe ich jetzt schon lange nicht mehr bestellt. Und dann gucke ich da mal drauf, ist es ein Artikel, der vielleicht bald abläuft. Dann nehme ich aus dem Sortiment raus, weil ich brauche ja Platz für Artikel pro Woche, und so managen wir das.

Nico Hildmann:

Okay, alles klar, habe ich schon gedacht. Also Digitalisierung unabdingbar in so einem Prozess, also wahnsinnig wichtig. Welches Produkt liegt immer in deinem Einkaufskorb, egal ob du es jetzt gerade brauchst oder nicht? Chips, ich wusste, dass es kommt, tatsächlich, also ist bei mir leider auch so. Auch nochmal Thema Produkt Welches Produkt im Ratschter Lädchen beschreibt denn dich am besten? Keine Chips diesmal. Diesmal keine Chips.

Peter Feldbauer:

Dann würde ich sagen wirklich, tatsächlich? wir haben ja unsere eigene Produktlinie, die nennt sich Ratschter Bock. Ah ja, okay, Eine eigene. Eigenmarke, und da haben wir vor kurzem ein Bier eingeführt, das Retschter Bock Helles. Ja geil, und das schmeckt recht gut, und es hat sich auch wirklich gut durchgesetzt. und ja, ich bin trotz Weinort eher der Bierdrinkler.

Nico Hildmann:

Ja, aber es ist doch schön, schönes Helles, wirklich richtig, richtig gut. Auch da ein weiterer Grund da komme ich gerne mal zu Besuch und nehme da ein bisschen was mit. Habt ihr dementsprechend irgendwie eine regionale Brauerei, die das umsetzt?

Peter Feldbauer:

Jetzt kommt es wieder darum was ist regional? Die kommt auf jeden Fall aus Franken. Wir hatten erst mal das Gespräch mit einer näheren Brauerei gesucht, aber da wäre dann der Endpreis so weit hoch gewesen dass einfach kein Kunde mehr bereit ist, das zu bezahlen, Und deswegen haben wir jetzt eine gute Lösung gefunden, dass. Deswegen haben wir jetzt eine gute Lösung gefunden, dass wir das einfach bei einer Brauerei haben, die auch im Endpreis dann einfach ein schönes Produkt ist.

Nico Hildmann:

Super super, und ich finde auch, es ist ja ein Bier, das für euch zusammengestellt wird, und dann hat es ja eine Besonderheit des Ortes, und das finde ich einfach auch gut, und vor allem, wenn es dann eh aus der Nähe kommt, der ist natürlich super klasse. Drei Fragen sind es noch. Also schlägt sich sehr, sehr gut Und das ist der Evergreen in dieser Fragerunde ist immer die Sprachnachricht an dein 20-jähriges Ich.

Peter Feldbauer:

Was würdest du dir heute sagen, sei es also damals zurückblickend, sei selbstbewusster. Weil das ist so was, was man einfach in zwischen 20 und 47 irgendwie, da wird man einfach selbstsicherer, und das hätte man vielleicht schon früher sein können.

Nico Hildmann:

Ja, okay, alles klar, finde ich sehr, sehr gut Cool. Vorletzte Frage Ja, was Allgemeines mal. Welcher Ratschlag war für dich ein echter Game Changer in der Vergangenheit, persönlich oder beruflich?

Peter Feldbauer:

Ich glaube, es ist mehr als ein Ratschlag. Also, wir haben im Bundesverband schon das Problem, dass die Führungsaufgabe in den Dorfläden schwierig ist, weil man ja Leute kennt, Und wir haben da. letztes Jahr haben sich zwei Leute von uns zum Disc Trainer zertifizieren lassen. Ich weiß nicht, ob dir das was sagt. Auch vielleicht für die Zuhörer Da. das ist so ein Modell, was den Führungskräften, aber auch mir versucht, die richtige Reaktion zu zeigen, ohne dass es eskaliert oder ohne dass es große Diskussionen gibt.

Nico Hildmann:

Okay, auch spannend. Wahrscheinlich habe ich schon mal irgendwo gesehen, was es dafür gibt. Es gibt ja immer ganz viele verschiedene. Modelle Aber nochmal cooler Hinweis. Also finde ich sehr, sehr gut und auch toll, dass genau das bei dir gerade bei so einer Frage im Kopf kommt, was so das Wichtige ist. Ne, einfach Empathie irgendwo? ne, also wahnsinnig wichtig. Und allerletzte Frage ja, finde ich auch schön, wenn es nicht der Handel geworden wäre, wo hätten wir dich denn dann?

Peter Feldbauer:

gesehen. Das kann ich echt nicht sagen. Also als Elektroinstallateur nicht Das schon mal ausgeschlossen. Vielleicht wahrscheinlich IT, Informatik Programmierung, würde ich jetzt sagen.

Nico Hildmann:

Immer noch eine Leidenschaft, doch schon.

Peter Feldbauer:

Also ich pflege die Homepage selber und sowas, und ja, ist eine Leidenschaft, ja sehr schön, wunderbar, also klasse, alle pariert.

Nico Hildmann:

Ging sehr, sehr gut Also das gute Antworten auf jeden Fall parat. Und dann gehen wir auch zu den obligatorischen letzten Fragen über, und die erste ist ja immer die Podcast-Gastempfehlung. Also wenn du uns mal drei Namen nennen dürftest, die wir hier einladen, sollten.

Peter Feldbauer:

Wen hättest du denn dabei? und finde ich ein ganz spannendes Thema, gerade was Kommunikation betrifft. Was kommuniziert man als Unternehmen? wie kommuniziert man? Das wäre die erste Person. Die zweite Person wäre die Vertriebsleitung Süd von Bela, die Frau Anja Rockenburg, die sitzt in Eiblstadt, und was die Firma für Dorfläden in Nordbayern macht, ist schon wirklich herausragend. Das ist wirklich ein Glück, so ein Unternehmen in Nordbayern zu haben. Cool. Und den Markus Wegerich von Schaumstoffe Wegerich, den habe ich mal auf einer Veranstaltung vom Handelsverband kennengelernt. Bei dem hat mich beeindruckt, wie er die Corona-Zeit, wie flexibel er da gearbeitet hat, dass er die natürlich wirklich bestmöglich übersteht.

Nico Hildmann:

Ja sehr schön. Also tolle Tipps, die geben wir natürlich alle an. Ich hoffe, sie haben Bock, mit uns da irgendwie in Austausch zu gehen und vielleicht dann natürlich hier Gast zu sein. Vielen, vielen Dank schon mal für die Tipps. Und allerletzte Frage an dich, peter, ist immer die Frage nach einem Wunsch Wenn du dir irgendwas für unsere Region Mainfranken insgesamt wünschen dürftest, was wäre das?

Peter Feldbauer:

Der Wunsch wäre, dass wir weiterhin wirklich gut miteinander umgehen, dass wir uns grüßen, dass wir uns für die anderen freuen, wenn es gut läuft, dass wir helfen, wenn es schlecht läuft, nicht nur bezogen auf die Dorfläden, aber ganz besonders auf die Dorfläden bezogen, weil wenn die mal wegfallen, dann stirbt manchmal der ein oder andere Ort aus oder ist zumindest mal um eine Bereicherung weniger.

Nico Hildmann:

Ganz, ganz, ganz schöner Wunsch Ist auch super schön formuliert, finde ich. Den lassen wir genauso stehen. Ich hoffe, drück mir die Daumen, dass es genauso kommt, dass es so auch weiterläuft, die Positivität, die man jetzt vielleicht schon hat, und dass es einfach in Zukunft so weitergeht. Peter, mir hat es wahnsinnig viel Spaß gemacht.

Peter Feldbauer:

Ich hoffe, dir auch Danke, richtig gut gemacht.

Nico Hildmann:

So schnell geht fast eine Stunde rum. Das ist echt Wahnsinn. Und dir natürlich noch weiterhin ganz, ganz viel Erfolg. Ich bin gespannt, was alles noch so kommen wird. Ich freue mich schon, dich mal in Rettstadt zu besuchen. Und ja, nochmal großen Dank, dass du da warst, und eine ganz, ganz tolle Zeit dir.

Peter Feldbauer:

Danke für die Einladung, vielen Dank.

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