
Startbahn27 Podcast – Innovation aus Mainfranken
Wir sprechen mit Gründer:innen, Unternehmer:innen und Visionär:innen aus Schweinfurt und Mainfranken. Persönliche Geschichten über Erfolge, Rückschläge und neue Chancen – echte Einblicke in die Welt der Start-ups und Innovationen.
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#083 mit Jochen Schönleber: 360° Blick aufs Banking – Wie Nachfolge das neue Gründen wird und was ein Vorstand heute wirklich bewegt
Unser heutiger Gast im Startbahn27 Podcast: Jochen Schönleber
In dieser Folge sprechen wir mit Jochen Schönleber, Vorstandsmitglied der Sparkasse Mainfranken Würzburg und Initiator der 360° Base in Würzburg – dem Zentrum für Gründung, Nachfolge und regionale Vernetzung.
Mit über 30 Jahren Erfahrung im Bankwesen, einem Karriereweg vom Azubi bis in die Vorstandsetage und einem klaren Wunsch für die Zukunft spricht Jochen über:
- Was ihn als Sparkassenvorstand heute wirklich bewegt
- Warum ihn das Bankenumfeld seit Jahrzehnten begeistert
- Warum seiner Meinung nach Nachfolge zum neuen Gründen wird
- Die Entstehung und Vision hinter der 360° Base
- Und was er seinem 20-jährigen Ich heute raten würde
Jochens Podcast-Gast Empfehlung:
- Gunther Schunk von Vogel Communications Group GmbH & Co. KG
- Matthias Bode von Julius-Maximilians-Universität Würzburg
- Jean Meyer von Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt
Du interessierst dich für Startups, Unternehmertum und Innovation? Im Startbahn27 Podcast interviewt Nico Hildmann inspirierende Gründer:innen, Unternehmer:innen und Visionär:innen aus Mainfranken – mit Fokus auf Schweinfurt und der Region.
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im Startbahn 27 Podcast. Mein Name ist Nico Hildmann, und heute bei mir zu Gast auf der Startbahn ist Jochen Schönleber. Jochen ist Vorstandsmitglied der Sparkasse Mainfranken Würzburg und verantwortet hier vor allem die Bereiche Firmenkunden, private Banking und auch Immobilien. Aber er ist nicht nur jemand, der seit über 30 Jahren schon im Firmenkundengeschäft tätig ist, sondern auch der Initiator der 360° Base. 360-grad-base, die gibt es jetzt zwar noch gar nicht so lang, aber es ist ein richtig, richtig cooler Ort geworden für Innovation, für Austausch und für das sehr, sehr wichtige Thema Nachfolge, was ich richtig cool finde. Und ich finde es einfach klasse, dass er heute die Zeit gefunden hat, dass er heute hier ist und dass wir mal ein paar Einblicke in seine Reise bis hierhin gewinnen können, wie auch die 360-Grad-Base so angefangen hat beziehungsweise auch jetzt gestartet ist, und wo es in Zukunft hingeht. Und deswegen sage ich, jochen, schön, dass du da bist.
Jochen Schönleber:Ja, lieber Nico, ganz herzlichen Dank für die Einladung und das tolle Intro. Das geht schon mal runter wie Öl. danke, ja, perfekt, ich freue mich auf jeden.
Nico Hildmann:Fall auf die Folge. Wir hatten es ja gerade im Vorfeld zum ersten Mal im Grips richtig. Ja, premiere Also sehr, sehr auch, und wie jeder Podcast-Gast du darfst dich natürlich super gerne in deinen eigenen Worten auch nochmal zu Beginn vorstellen, wer bist du so privat?
Nico Hildmann:Was machst du gern? Wer ist Jochen?
Jochen Schönleber:Gut, ich bin privater, gleich wie beruflich. Ich bin lebensfroh, neugierig, packe gern Dinge an, mache gern was Neues. Ich bin ein geselliger Typ, bin gern unter Menschen, mag Menschen, und ich glaube, das ist auch was, was für den Job eine grundlegende Voraussetzung ist. Ansonsten bin 52 Jahre alt, habe eine Familie, zwei Kinder, 13 und 19, mit all den Themen, die dabei sind. Vom Hobby her spiele ich Saxophon, kommt wenig Zeit dazu, aber heute Abend tatsächlich habe ich mich nochmal verabredet, ein bisschen mal was zu spielen, und ja, das ist eigentlich so das Große und Ganze. Ansonsten, wenn euch noch was oder wenn dich was interessiert, frag gerne.
Nico Hildmann:Ja, gehen wir natürlich gleich dann in der Podcast-Folge noch näher drauf ein. Aber es ist schon mal sehr, sehr schön, So wirst du auch wahrgenommen, finde ich so dieser gesellige Typ. Da kommen wir aber auch gleich drauf nochmal zurück, wenn wir in deine Vita einsteigen, Wenn du vielleicht schon mal vorab in den Podcast reingehört hast, bevor wir auf deinen Weg kommen, spreche ich ja gerne erstmal immer noch über den Start unserer gemeinsamen Reise, also wo wir uns zum ersten Mal kennengelernt haben. Ich nehme schon mal ein bisschen vorweg so eine krasse Historie haben wir jetzt nicht gemeinsam tatsächlich. Ich kann mich aber an wenigstens ein Hallo erinnern, wo wir uns mal begrüßt haben. Weißt du zufällig noch, wo wir uns zum ersten Mal gesehen haben?
Jochen Schönleber:Das war, glaube ich, beim Jubiläum von Riedelbau in Schweinfurt, wenn ich mich richtig erinnere.
Nico Hildmann:Das Event habe ich auch im Kopf. Ich weiß nur nicht genau, ob es vor oder nach dem Würzburger Startup-Preis 2024 war, der bei euch stattgefunden hat. Würzburger Startup-Preis 2024 war, der bei euch stattgefunden hat. Wahrscheinlich war das dann das erste oder Weil das war ja. ich glaube, im Herbst letzten Jahres könnte es sein. Riedelbau war ja ein bisschen später, glaube ich, die 125 Jahre.
Jochen Schönleber:Gute Frage, also das rauscht alles so durch die Termine, die in die richtige Chronologie zu bringen, ist gar nicht so einfach. Das beim Startup-Reise in Würzburg hätte ich tatsächlich, aber das war so ein erlebnisreicher Abend gewesen. Sorry, wenn das da untergegangen ist und ich mich nicht daran erinnere. Für mich war jetzt echt das Riedelbau, da haben wir uns vorne am Empfang gesehen gehabt. Ansonsten zu richtig unterhalten ist jetzt heute.
Nico Hildmann:Premiere. Genau, wir haben jetzt schon viel, viel mehr gesprochen als die komplette Zeit vorab. Also richtig cool. Und genau die beiden Events hatte ich auch im Kopf, und schön, dass wir das jetzt in der Podcast-Folge mal ein bisschen vertiefen können. Und ja, da würde ich einfach sagen gehen wir doch mal direkt in deine persönliche und berufliche Reise rein.
Jochen Schönleber:Gerne, ich habe ja in der Anmoderation schon 30 Jahre im Firmenkundenbeschäft, wenn man so will, im Bankenumfeld auch Ad hoc. Zwei Fragen, die dann für mich, wenn ich sowas lese, gehen. Das war überhaupt nicht mein Traumberuf gewesen. Ich hatte allerdings so eine Phase nach der mittleren Reife, irgendwie eine gewisse Orientierungslosigkeit zu haben. Ich wusste nur eins ich wollte nicht weiter Schule machen, und dann hat mein Vater mir damals gesagt also pass da auf, jetzt lernst du dir was Gescheites, und danach kannst du immer noch gucken, was du machen möchtest. Und so habe ich eine Ausbildung bei der Bank gemacht. Er ist Sparkessler gewesen, so gesehen war der Weg quasi vorgezeichnet. Und dann habe ich die Ausbildung gemacht, habe natürlich das Geld gekriegt, und das war auch nicht so ganz verkehrt. Und nach der Ausbildung und ich glaube, das war das Kalkül meines Vaters wollte ich auf das Geld nicht mehr verzichten nichts mehr anderes machen, hat auch ganz gut geklappt.
Jochen Schönleber:Also, manchmal haben Eltern doch einen ganz guten Riecher. Und ich habe den Spaß dann für mich entdeckt, in dem Geschäft, vor allem in dem Firmenkundengeschäft, damals in der Ausbildung schon. Wir durften da so mal ein bisschen reinschnuppern, und ich fand das cool, bilanzen zu lesen und Firmen zu bewerten, und es war auch total spannend. Ich durfte ein paar Gespräche mit dabei sein, mit Unternehmern sich zu unterhalten, weil die haben was ganz anderes zu erzählen. Das hat mich halt auch als Azubi schon richtig fasziniert, und so wollte ich damals ein relativ schnellendes Firmenkundengeschäft. Und dann war nach der Wende, gab es eine Möglichkeit, in Dresden so eine Prüfungsaktion mitzumachen.
Jochen Schönleber:Das war kurz nach der Ausbildung, also ich konnte ja noch nicht viel, aber die haben mich trotzdem genommen. Das war vielleicht ein Stück weit Verzweiflung, auf jeden Fall habe ich riesen Spaß gehabt. Ich war dann in Freital Das hat vielleicht ein bisschen negativen Touch, heute wird mit anderen Dingen in Verbindung gebracht Eine Art Vorort von Dresden. Ich habe dort eine tolleberater, und ich war damals gerade Anfang 20 gewesen, und Anfang der 90er Jahre hast du keine Chance gehabt, ins Firmenkundengeschäft unter 30 irgendwie reinzukommen, und ich konnte mit 20 Jahren Firmenkundenberater werden, und so habe ich mich damals entschieden. Ich bin in Karlsruhe aufgewachsen, also habe noch in Karlsruhe gewohnt. Ich habe gesagt, das machst du Mit 20 dann nach Dresden gezogen und war eine mega Zeit gewesen Ziemlich kaltes Wasser, muss ich sagen, aber hat mir extrem gut getan. Und seitdem habe ich so einen Narren gefressen an diesem Firmenkundengeschäft, weil das einfach in allen Facetten so spannend ist, und eine meiner ersten Finanzierungen war dann da auch Existenzgründung gewesen.
Jochen Schönleber:Die hat zwar nicht gut geklappt, aber ich fand es einfach faszinierend So ein Anfix-Moment einfach so erspannt, wie das so vonstatten geht.
Nico Hildmann:Aber lustig dadurch, dass ich ja noch nicht so viel von dir weiß, der gemeinsame Nenner ich war zehn Jahre in Karlsruhe, tatsächlich studiert Bachelor, master und dann dort auch angefangen zu arbeiten können wir dann nochmal irgendwie außerhalb Außerhalb der Polder. Off-Record. Aber ja sehr schön. Und wie kam denn dann der Wechsel oder der ja doch der Wechsel der Move nach?
Jochen Schönleber:Würzburg. Zwischen Dresden und Würzburg, das liegen einige Jahre, naja, also im Prinzip genau wie gesagt, 30 Jahre, kann man so sagen. Ich hatte dann in der Metz so zehn Jahre Großbank, also da in Dresden nochmal gewechselt zur Großbank, war ein paar, einige Jahre bei der Kommerzbank, hatte dann irgendwann auch genug vom Osten, wollte dann gerne mal wieder in den Westen zurück, auch wenn es eine tolle Zeit war, aber irgendwie wollte ich dann mehr Richtung Heimat nach, bin dann nach Köln gegangen zur Kommerzbank, dort auch so strukturiertes Geschäft gemacht, also auch immer Firmenkundengeschäft Düsseldorf, frankfurt, dann Stuttgart, um das ein bisschen abzukürzen verschiedene Funktionen, dann auch in Führungsfunktionen rein, und habe mich dann eigentlich irgendwie auch ein bisschen besonnen, dass so Großbank nicht so ganz meins ist und dass ich mich schon als Sparkessler sehe. Das ist schon ein Unterschied, das ist ein anderer Name, das ist auch ein anderes Wirken. Und dann bin ich zur Kreisbarkeise Böblingen, war dort Bereichsleiter Unternehmenskunden, vorstandsvertreter, und mein Chef hat mir damals gesagt, wer Vorstandsvertreter werden will, muss auch irgendwann Vorstand werden wollen.
Jochen Schönleber:Das eigentlich hat er recht gehabt In einer ersten Vorstandsverantwortung, und wie das so ist, wenn man dann so den 50. Geburtstag von da dran steht hat, dann überlegt man ja nochmal, war es das jetzt oder wie auch immer? Und genau in diesem Zeitpunkt kam die Stellenausschreibung der Sparkasse Main-Franken. Man in Würzburg erlebt Kiliani und sonst irgendwelche Festivitäten, und dann dachte ich ey, doppelt so große Sparkasse, ich kann wieder richtig Firmenkundengeschäft machen, und ich komme nach Hause. Also meine Verwandtschaft wohnt halt schon noch einiges hier, und es hat geklappt.
Nico Hildmann:Und deswegen seit Anfang 23 sind wir hier und alle glücklich, alle gut eingelebt, hört sich an wie so ein tolles Schließen des Kreises, sozusagen, dann irgendwie wieder.
Jochen Schönleber:Es fällt mir ein bisschen, schwer zu sagen, die letzte berufliche Position, das hört sich schon so nach Abschied an. Also das ist es überhaupt nicht. Aber man muss es eher so verstehen. Ich fühle mich angekommen. Ich habe nicht mehr den Drang, jetzt zu sagen, ich muss noch irgendwie höher, schneller weiter. Ich will den Job gut machen. Ich habe so viel Erfahrung, die ich jetzt mit dir herbringen kann, und man kann da einfach aus dem Vollen schöpfen, und das macht riesen.
Nico Hildmann:Spaß. Also wenn das das zugrunde liegende Gefühl ist, einfach wo man danach tagtäglich aufsteht oder was bestreiten kann, ist das, das ist ja der absolute Hammer.
Nico Hildmann:Das wünscht man sich doch, da irgendwie anzukommen, wenn man das so sieht. Tolle Orte, die du kennengelernt hast, wahrscheinlich auch viele Mentalitäten, auch irgendwo, wo du alles mit einbringst, was ich mir im Vorfeld überlegt habe. Dein Weg von einem Azubi in diesem Umfeld bis hin natürlich jetzt in die Vorstandsebene, das ist ja nicht jedem, ich sag mal, möglich. Auch irgendwo Hattest du auf deinem Weg dahin gab es, sag ich mal, zufälle oder Schlüsselmomente, die dir eine Tür geöffnet haben oder einen Weg geebnet haben. Oder war es, wie du es gerade schon so ein bisschen angesprochen hast, da war eine offene Stelle ich probiere es einfach Oder gab es?
Jochen Schönleber:eben diese prägenden Momente, die dich auf deine Reise geschickt haben, während der Zeit? Gute Frage. Also, wenn ich mir das jetzt mal so überlege ich wollte relativ früh, also auch schon als Azubi.
Jochen Schönleber:Ich war bei meinem Vater, der war Marketingleiter also bei der Sparkasse in Tapper-Beschossheim, und ich war da schon als Kind auch häufiger mal Veranstaltungen mit, und ich fand das immer einfach toll, und ich fand es auch toll, wenn dann die Vorstände, wenn man die dann so gesehen hat. Und ich wollte relativ früh, dann auch schon im Laufe der Ausbildung, sagen ich will Vorstand werden.
Jochen Schönleber:Ich finde das einen tollen Job Und so Firmenkundenvorstand mit den großen Unternehmen reden und große Finanzierungen machen. Jetzt kann man sagen wer Ziele hat, kann sie auch erreichen. Ich habe jetzt, glaube ich, nicht unbedingt eine Autosuggestion, aber irgendwie ist vielleicht doch was dran, wenn man einfach nur diesen Glaubenssatz hat und dieses Ziel im Hintergrund hat, dass das, was ausmacht, und das zu verfolgen, und die Freude an der Arbeit und natürlich die Bereitschaft zur Mobilität. Also ich bin viele, viele Male umgezogen, großbank alle zwei, drei Jahre musst du umziehen, um Karriere machen zu können, und mit 20 war ich das erste Mal umgezogen von Karlsruhe nach Dresden, und das ist natürlich schon auch. Da bleibt auch was auf der Strecke, das sind auch Opfer dabei. Also da sind Freundschaften, auch Beziehungen auf der Straße liegen geblieben. Das reduziert sich dann schon wirklich auf den Kern an.
Jochen Schönleber:Freundschaften. was übrig bleibt, Hat auch was für sich, weil sonst weiß man vielleicht nicht, wer wirklich der wahre Freund ist. Auf der Strecke sind zwei tatsächlich übrig geblieben.
Nico Hildmann:Aber ich finde es schön, wie du sagst, so ein Wunsch von ganz von Anfang, so ein Zielbild, das noch unerreichbar schien, natürlich auch irgendwo. Aber wenn das so mitschwingt, dann triffst du auch eine Entscheidung, vielleicht unterbewusst, in diese Richtung Und guck mal, jetzt hat es geklappt, hat geklappt Sehr, sehr schön. Und ich sehe das ja auch jetzt in meiner Position auch, wie ich mit unserem ehemaligen Geschäftsführer hier, mit dem Reinhold Kahl, gesprochen habe. Auch 30 Jahre hat er das hier gemacht, und er hat auch immer gesagt ich muss dir mal vorstellen, was das so in der Zeit war, diese Technologiesprünge, die da waren, von Brief über der erste Rechner mit Internet fürs komplette Gründerzentrum, wir sind jetzt zur KI. Vielleicht mal auch dein Blick so rückblickend über die Jahrzehnte jetzt hinweg. Der Beruf des Bankers oder des Banker-Seins, wie hat sich denn vielleicht dieser Beruf auch gewandelt? Weil ich gehe von aus einfach, das Skillset muss schon mal ein ganz anderes sein. Oder wie hat sich der Blick der Gesellschaft vielleicht auf das Bankwesen geändert oder das Banker sein seiner Sicht? Das ist eine sehr komplexe Frage.
Jochen Schönleber:Nico, aber als ich zum ersten Mal Vorstand werden wollte, sah der Arbeitsalltag eines Vorstandes noch ganz anders aus als heute. Ja, das glaube ich. Ich will jetzt nicht despektierlich sein, aber es war an manchen Ecken, glaube ich, anders. Lassen wir das mal so stehen despektierlich sein, aber es war in manchen Ecken, glaube ich, anders. Sagen wir mal, lassen wir das mal bei. Anders. Also klar, technik der Beruf des Bankers ist heute unglaublich technisch geworden, jetzt nicht in der Entwicklung, aber in der Anwendung, aber dadurch natürlich an vielen Ecken auch effizienter, und die Prozesse laufen halt anders. Also, es ist auch viel komplexer, die Dinge abhandelbar, als es früher der Fall war. Was aber immer noch wichtig ist, extrem wichtig ist, was sich nicht verändert hat, ist, ein gutes Gefühl für Menschen zu haben, denn wenn du mit Menschen arbeitest, ob das jetzt Unternehmer sind oder ob das private Kunden sind, man muss ein Gefühl dafür entwickeln.
Jochen Schönleber:Kann ich denen vertrauen? Ist das eine Geschäftsbeziehung, die beide wollen? Also traue ich denen zu, den Kredit zurück zu bezahlen? Das sind lauter solche Dinge, die sind gleich geblieben. Also insofern ist der Beruf auf jeden Fall vielseitiger geworden, viel, viel vielseitiger. Ich kann mit dem Ausbildungsberuf Bankkaufmann immer noch in sehr vielen Funktionen tätig sein. Das ist auch was, was mich schon sehr früh überzeugt hat von den Beruf Bankkaufmann an sich. Zugegeben, der hatte früher noch andere Ausbildungsinhalte, die waren breiter angelegt, als sie es heute sind, ja, aber dennoch habe ich einen sehr breiten Überblick über viele andere Berufe und kann dadurch auch in vielen anderen Funktionen arbeiten. Also der gelernte Bankkaufmann oder Bankkauffrau, der kann sowohl in der Filiale wie in der Firmenkundenabteilung, aber auch in der Revision oder in der Organisationsabteilung arbeiten oder in der Werbung, kommunikation, der kann sich da überall reinarbeiten, und das ist natürlich schon sehr vielseitig.
Nico Hildmann:Genau, ich finde, das ist das perfekte Wort. Du hast ja vorhin schon gesagt vielseitig. Du kannst da super flexibel eben auch eingesetzt werden.
Jochen Schönleber:Wenn du Spaß hast mit Menschen, gehst du in den Vertrieb. Wenn, wenn du Spaß hast mit Menschen, gehst du in den Vertrieb, wenn du sagst, naja, ich will eher Zahlen kontrollieren und gucken, ob die Linien gerade gezogen sind, die Revisionskollegen sehen es mir nach, dann gehst du halt gerade angesprochen hast, weil früher war der Bankkaufmann angesehen. Da gab es irgendwie Pfarrer, arzt, apotheker, bürgermeister und Sparkassendirektor oder Filialleiter. Das waren so die angesehensten Leute im Ort gewesen. Das ist heute lange nicht mehr so. Der Beruf des Bankers hat über die letzten Jahrzehnte, würde ich sagen, sehr, sehr stark gelitten. Das sehen wir auch im Berufsbild, zuletzt auch in den Bewerbungszahlen. Das bessert sich gerade zwar wieder, aber wir haben viele, viele Jahre nicht mehr so gute Bewerbungen bekommen, wie wir das gewohnt waren in der gesamten Finanzbranche.
Nico Hildmann:Glaubst du, aufgrund anderer interessanter Jobalternativen, oder hat das irgendwie mit dem Bankwesen zu tun?
Jochen Schönleber:Ich glaube, es hat mit dem Bankwesen zu tun und der Historie, dass an vielen Ecken wir nicht viel dafür getan haben, dass das Image positiv ist. Die Medien, muss man auch dazu sagen, haben da ihr Übriges dazu getan. Wenn man einen erkennt, auf den man prügeln kann, dann wird er gerne genutzt. Das waren lange Zeit die Lehrer gewesen, jetzt waren es die Banker dann gewesen. Dann gucken wir, welche Berufsbranche als nächstes kommt. Es steht immer irgendeiner da im Mittelpunkt. Agieren die eigentlich und und und, und. Das bringt einem Image halt keine Pluspunkte. Genau.
Nico Hildmann:Aber wenn man es ist schade natürlich, wenn man es jetzt mal so sieht, aber wie gesagt nochmal finde ich auch zu unterstreichen super vielseitig. genauso stelle ich mir auch deine Aufgabe letzten Endes vor als Vorstand. Also lustigerweise ich habe letzte Woche mit einem Kumpel gesprochen, der hat mich dann immer mal wieder gefragt wen hast du denn so als nächstes im Podcast? Dann habe ich gesagt unter anderem jetzt dich Vorstandsmitglied der Sparkasse. Und da kam wie aus der Pistole geschossen was macht denn eigentlich ein Vorstand? Da dachte ich perfekt, die Frage nehme ich mal mit, und ich stelle sie dir einfach mal Kannst du uns einfach mal einen Blick geben in deinen Aufgabenbereich und vielleicht auch in deinen Alltag, wenn es den überhaupt so wirklich gibt?
Jochen Schönleber:Also die Frage stellt sich in der Tat viele, wobei ich das interessant finde. Also erstmal jede Menge Termine, ja, das glaube ich. Vorstandskollegen Bernd Fröhlich, der auch im Vertrieb mit unterwegs ist, aber auch Stabsstellen hat, und dann jetzt den Jürgen Wagenländer, und ab August kommt der neue Kollege Shakib Ahmed, der dann das Thema Risiko, banksteuerung, revision verantwortet. Das sind natürlich ganz andere Aufgabenbereiche. Ich habe Gott sei Dank es ist für mich auch wichtig einen festen Aufgabenbereich. Das heißt einfach auch Kunden betreuen, also Firmenkunden, private Banking-Kunden, also da einfach draußen zu sein und mit Kunden ins Gespräch zu kommen, klassische Vertriebsaufgaben. Aber es geht natürlich auch darum, den Vertrieb strategisch weiterzuentwickeln, zu sagen, welche Entwicklungen, glauben wir, kommen in der nächsten Zeit in diese einzelnen Bereiche mit rein. Also beispielsweise Immobilienbereich haben wir jetzt auch ganz neu eingeführt, finanzmarktplatz heißt es.
Jochen Schönleber:Das heißt, wir verkaufen jetzt nicht nur Sparkassendarlehen, wenn du eine Wohnung oder ein Haus kaufst, sondern du kannst auch von jeder anderen Bank wir haben einen Pool und fragen die Konditionen ab von jeder anderen Bank bei uns einen Kredit bekommen, und du sagst naja, ich habe aber gesehen, die Volksbank oder die Commerzbank hat ein billiges Darlehen. Und dann sagen wir okay, rufen wir ab, zeigen wir, legen wir nebeneinander, und wenn du sagst okay, ich will das Darlehen jetzt nicht bei der Sparkasse, sondern aus welchem Grund auch immer bei der Commerzbank. Dann beantragen wir das Darlehen für dich bei der Commerzbank. Du bleibst bei im Prinzip Interhyp. Nur wirklich Also bei einem Interhyp fragst du online die Konditionen ab, und dann musst du irgendwie vor dich hinwurschteln. Bei uns setzt du dich an den Tisch, kriegst die komplette Beratung, und wir haben die beste Baufinanzierungsberatung auszeichnet, gerade dieses Jahr gekriegt für Bayern Kriegst die beste Baufinanzierungsberatung quasi von Bayern, und dann kannst du dir doch die Kondition aussuchen mit einem Produkt. Alleine heute sind die Leute aufgeklärt. Du musst irgendwie eine andere Transparenz bieten, und das sind solche Dinge. Das muss man halt als Vorstand Impulse mit reingeben und erarbeiten.
Jochen Schönleber:Die 360 Grad Base am Ende ist auch so ein Thema. Im Private Banking haben wir jetzt auch angefangen, ein Stück weit uns neu zu erfinden. Private Banking, das macht mittlerweile auch jeder. Wir haben jetzt obendrauf Worlds Management, also für die richtig Vermögenden größer 3 Millionen Euro, was Geld da wo bei uns liegen. Da haben wir nochmal eine kleine Berater-Truppe.
Jochen Schönleber:Da geht es dann nochmal um ein anderes Erlebnis, nochmal um eine breitere Produktpalette, weil große Vermögen machen nicht nur Probleme weg, sondern schaffen auch neue Probleme, und dafür wollen wir, für die Problemstellung wollen wir halt Lösungen bieten, und das versuche ich im Gespräch mit den Kolleginnen und Kollegen dann zu erarbeiten Und dann entsprechend halt die Bereiche strategisch weiterzuentwickeln. Und daneben gehören halt auch viele Sitzungstermine zu. Die machen nicht alle Spaß. Einmal die Woche ist ein halber Tag alleine Vorstandssitzung, dann sind Verwaltungsratssitzungen, das ist unser Aufsichtsrat, die gilt es vorzubereiten, die gilt es durchzuführen.
Jochen Schönleber:Es geht darum, kreditbeschlüsse zu genehmigen, also je nach Kompetenzstufe Konditionsbeschlüsse. Es geht darum, auch einfach für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ansprechbar zu sein. Ich habe mir zum Beispiel vorgenommen, mit jedem Team in meinem Bereich will ich mindestens einmal das Team ist die kleinste Organisationseinheit, die wir haben will ich jedes Jahr wenigstens einmal in einer Teamsitzung sitzen, mit denen reden, wie geht es denen, was finden sie gut, was finden die nicht so gut, und das aufnehmen. Das sind ganz banale Dinge teilweise, aber den Leuten zuzuhören, dass die auch wahrgenommen werden, das ist, glaube ich, wichtig. Und da geht die Zeit ganz schnell rum. Also fünf, sechs Termine am Tag ist keine Kunst. Und dann kommen halt noch die E-Mails dazu, und die sind manchmal auch dann oft abends auf der Couch, dann irgendwie im iPad neben dem Fernsehen wird dann nochmal ein bisschen die E-Mails abgearbeitet. Aber es macht einen Heidenspaß, weil es unglaublich viel Abwechslung ist.
Jochen Schönleber:Ich war kurz nach der Ausbildung in der Kreditabteilung gewesen bei der Landesbausparkasse. Da habe ich jeden Tag so 10, 20 E-Mails, bausparakten auf den Tisch gelegt, gekriegt, und dann musste ich die Bauspardarlehen bearbeiten. Das war eins wie das andere, da waren die Beträge unter. Irgendwie war es toll. Aber ich könnte mir das nicht mehr vorstellen, heute zu tun. Heute habe ich so viel Abwechslung, habe mit vielen Menschen zu tun, in unterschiedlichsten Stellen, unterschiedlichste Themen, mit denen ich mich beschäftigen muss, weil als Vorstand hast du eben nicht nur Verantwortung für dein kleines Stück Kuchen, was du in der Verantwortung hast, sondern du hast immer Verantwortung für das Gesamthaus. Also, so gesehen haben wir alle für jeden Bereich Verantwortung, und somit kommt man mit allem in Berührung, bis hin, dass wir heute in der Vorstandssitzung für unser Gebäude, was wir da am Hubland bauen, unser Ärztehaus ausgesucht haben, wie der Dach fürst, welche Farben das hat. Das gehört dann auch mit dazu.
Nico Hildmann:Ja also wirklich krass, vielfältig auf jeden Fall und dynamisch stelle ich mir das vor. Würdest du aber sagen, dass du als Vorstand dann auch eher reagieren musst, als du agieren kannst. Also ich stelle mir das so vor, dass du vielleicht sogar, dass eine Assistenz oder was dir auch Termine natürlich reinlegt im Kalender und du einfach erstmal guckst, was steht denn heute an? Das habe ich mir ja gar nicht reingelegt. Also musst du ja reagieren oder. Ist das oft der Fall, oder ist das so ein?
Jochen Schönleber:Mix. Ich bin eigentlich der erste Mitarbeiter meiner Assistentin Okay.
Jochen Schönleber:Schöne Grüße an dieser Stelle an Katrin Wöckmann. Also, die macht einen tollen Job. Es ist natürlich viel Fremdsteuerung dabei. Also, ich traue mir nicht, kaum Termine in meinem eigenen Kalender einzutragen, weil das ist schon eine Kunst, das alles irgendwie aufeinander abzustimmen, dass es irgendwie funktioniert. Also insofern, ich gehe dahin, wo es im Kalender steht, aber ich kann schon auch agieren. Also, an manchen Stellen bist du aufs Reagieren verdammt. Aber jetzt lassen Sie Beispiel 360 Grad. Das war ein Thema, das treibt mich selber an, da habe ich Lust drauf, und so gesehen kann man da natürlich schon Impulse setzen. Aber es ist so, auch als Vorstand kann man nicht sich den ganzen Tag bestimmen, wie er läuft. Das ist ein Traum.
Nico Hildmann:Also, wer das erwartet, der wird schwer enttäuscht werden, wenn er dann in der Funktion ist, Ja also finde ich auch immer spannend, so dieses Bild auch zu haben wie du darüber, wie das einfach so abläuft, letzten Endes. Aber trotzdem ich sage mal, dieser Terminflut auch ich kenne dich ja jetzt vor allem durch Social Media, durch LinkedIn Beiträge oder Posts Und das kann ich auch bestätigen sehr nahbarer Mensch, kommunikativ und auch humorvoll. das finde ich immer super wichtig, und ich glaube, so wie ich das wahrnehme, ist das auch eine wichtige Haltung, die du den Mitarbeitern oder Mitarbeitenden oder einfach deinen Kollegen widerspiegeln möchtest oder auch vorleben möchtest. oder Nehme ich das so richtig?
Jochen Schönleber:wahr. Also, das Leben ist ernst genug. Man muss nicht alles ins Lächerliche ziehen. Aber ich denke, wenn man einfach mal ein bisschen schmunzeln kann über den Tag hinweg, dann macht es viele Dinge einfacher. Die Ernsthaftigkeit darf man da nicht dabei verlieren. Das versuche ich über die LinkedIn-Posts auch so ein bisschen wieder zu spiegeln, weil ich oft gefragt werde, ich schreibe auch wirklich alles selber. Weil das ist nicht authentisch, wenn ich mir die von irgendeiner Werbeabteilung schreiben lassen würde. Also, die würden das toll machen. Aber ich finde, ich will ja selber Themen setzen. Wenn mich irgendeiner anspricht, und ich weiß am Ende nicht, was ich da in meinem Post drin stehen habe, ist das, finde ich, doof, absolut unglaublich.
Nico Hildmann:Ich schreibe die selber.
Jochen Schönleber:Deswegen die letzten Wochen ist es gerade ein bisschen wenig geworden, weil so viele andere Themen bei mir irgendwie reingeschwappt sind. Aber ich mache es dann, wenn ich Zeit habe und wenn ich Muße habe, Und heute über den Bes Freuen wir uns auf jeden Fall auch darüber.
Nico Hildmann:Ich finde schon fast so, dein Signature-Move ist gewonnen, das mit der runden Sache Bauch rausstrecken.
Jochen Schönleber:Aber du siehst, ich habe abgenommen. übrigens, ich habe sechs Kilo abgenommen. Es ist gar nicht mehr so einfach, den Bauch jetzt rauszustrecken.
Nico Hildmann:Ja, aber da hast du ja mal einen Post gemacht. Glaube ich Irgendwas mit Mutterschutz? glaube ich, damit hat es angef.
Jochen Schönleber:Ja, saulustig War eigentlich eine doofe Geschichte. Verena Reidenbach, bereichsdirektorin Firmenkunden damals noch gewesen, ist jetzt im Vorstand in der Sparkasse in Erlangen Und ja, war Bereichsdirektorin für Firmenkunden und sagte, sie ist schwanger, und das ist jetzt natürlich schlecht. Und dann haben wir irgendwie so ein bisschen Gag draus gemacht, weil irgendwie standen wir so beieinander und haben gesagt, wir hatten eine Fotoshoot eigentlich für Mitarbeiter, so Profilfotos. Dann habe ich gesagt, macht noch mal ein Foto von uns beiden, wie wir so Bauch an Bauch stehen. Dann kommen wir, strecken mal raus. Und dann ist es daraus geworden haben wir Mensch Fachkräftemangel gelöst, weil sie bringt ja quasi den nächsten.
Jochen Schönleber:SparkassenmitMitarbeiterin, und wir machen eine runde Sache draus Vereinbarkeit in Führungspositionen, auch, dass man bei uns auch Kinder kriegen kann, dass das funktioniert. Ich hätte nie gedacht, der hat über 2000 Likes gekriegt. Ich weiß nicht, wie viele Views der bekommen hat, also war total überraschend gewesen. Darauf werde ich heute noch angesprochen.
Nico Hildmann:Genau, du merkst so, was bleibt im Kopf? Und das ist auch, finde ich, dieses humorvolle Nahbare, wo man um ehrlich zu sein, das ist auch mal so eine offene und ehrliche Frage an dich begegnen dir Leute mit einer wie soll ich das sagen? einer natürlichen Distanz wegen deiner Position. Schon Ja, leider schon ja, schon Ja, alter schon ja. Wie nimmst du das wahr? Ist das okay, dieses Distanz-Nähe-Verhältnis, oder willst du auch gar nicht, dieser krasse Kumpeltyp dann einfach auch sein für was weiß ich wie viele Mitarbeitenden oder Kollegen, keine Ahnung. Ich habe mich so gefragt wie ist da dieses Distanz-Verhältnis? Weil ich glaube schon, oh, da kommt der Vorstand. Das ist doch schon mal so. Ne, irgendwie.
Jochen Schönleber:Ja, das ist eine gute Frage. Ich glaube, man muss es auf eine Situation auch beziehen können, und man braucht ein Gefühl für die Situation. Wie geht man damit um? Also vor allem auf der Mitarbeitenden-Seite. Ein gewisser Respekt gehört zu der Funktion, dazu, aber das heißt nicht vorher, er furcht das Starren. Also ich meine, wenn ich überlege, als ich meine Ausbildung gemacht habe, und da kam der Vorstand, dass ich mir halb erstarrte da wusste ich nicht, was ich sagen sollte.
Jochen Schönleber:Das hat sich Gott sei Dank deutlich gewandelt. Es braucht ein Miteinander, und die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die brauchen ja auch ein gutes Gefühl zu sagen Mensch, ich identifiziere mich mit der Sparkasse, und da gehört auch die oberste Führungeren Ton. Der ist völlig in Ordnung. Was ich ein bisschen blöd finde, wenn man geduzt wird, ohne dass man miteinander ein Du vereinbart hat. Das ist teilweise heute dann auch irgendwie so drin. Aber ein normaler lockerer Umgang und auch offen die Dinge anzusprechen. Wir haben für uns in der Sparkasse ja auch Werte, und da gehört auch Offenheit und Transparenz dazu, und dann finde ich schon, dann muss man auch den Schneid haben, die Dinge offen anzusprechen, die einem nicht gefallen. Das kann man persönlich tun oder sachlich. Also das muss man halt dann gucken, wie man das austariert. Aber da hätte ich halt die Erwartung, dass man solche Dinge einfach klassisch formulieren kann, wenn man sagt mir gefällt das. Das finde ich aus meiner Position nicht gut, und das muss man offen ansprechen.
Jochen Schönleber:Das hätte ich mich früher nicht getraut, das hätte ich aber heute die Erwartung, weil wir können die Dinge nicht verbessern, wenn sie nicht auf dem Tisch liegen und transparent sind, wo es nicht funktioniert. Da braucht es viel mehr Dialog, und die Welt verändert sich ja heute so schnell. Wir müssen da schneller miteinander agieren. Da können wir nicht über zig Hierarchie-Ebenen irgendwie einen Vermerk weiterleiten mit drei Durchschlägen. Da muss man auch direkt kommunizieren. Deswegen sage ich auch meinen Leuten meine Bürotür ist fast immer offen. Außer ich habe eine Besprechung, ist die immer offen. Mir kann jeder Mail schreiben, meine Handynummer ist auch bekannt. Also jetzt erwarte ich natürlich nicht, dass abends um elf einer anruft, aber ich bin bereit dafür. Für den Dialog Und das ist, glaube ich, auch bekannt, hoffe ich ansonsten jetzt für alle die zugehört haben.
Nico Hildmann:Genau, also, ich weiß ja, ich habe mir nur gedacht zum Beispiel haben andere Vorstandskollegen das muss jetzt nicht aus Würzburg sein, aber woanders so gesagt, bist du ein bisschen arg, locker, oder sowas.
Jochen Schönleber:Nee, es gibt also. ich bin nicht der lockerste Vorstand in der Sparkassenorganisation. Vorstand in der Sparkassenorganisation, Da geht es durchaus noch lockerer. Also das, ich sage mal so. es muss ja auch jeder für sich ein Maß finden, mit dem er sich wohlfühlt. Ja, definitiv, Weil nochmal das Wichtigste ist, authentisch zu sein. Es macht jetzt auch keinen Sinn, dass einer sagt, jetzt mache ich auch mal jede Woche einen LinkedIn-Post, weil das hip ist.
Nico Hildmann:Oder keine Ahnung, weil was machen muss.
Jochen Schönleber:Das das hip ist Oder keine Ahnung, weil was machen muss, das ist verkrampft, das kommt dann auch genau irgendwie so rüber. Also man muss das mögen, und nur dann kann man authentisch rüberkommen. Und ich habe ja auch auf LinkedIn meine verschiedenen Folgen. Ich liebe meinen Job, wo ich immer wieder versuche zu vermitteln, was das Tolle an diesem Beruf ist, und das ist jetzt nicht aus Zwang raus, weil ich das machen will oder machen muss, sondern weil ich es eben machen will, weil ich gerne darüber spreche und versuche, die Leute zu begeistern. Was Bank, speziell Sparkassenvorstand, was das für ein ich weiß nicht, wie man da so einen Piep reinkriegt was das für ein geiler Job ist, das muss man eigentlich so sagen Absolut.
Nico Hildmann:Also, ich finde auch und das ist eine perfekte Überleitung, warum du deinen Job liebst das ist ja auch schon angeklungen weil immer dabei gedacht was war das oder ist das Ziel der 360-Grad-Base, und wie viele Leute seid ihr da so oder sind da so?
Jochen Schönleber:Ja, also, ich hatte ja vorhin schon erzählt, das Thema Gründen hatte ich sehr früh in meiner Erfahrung. Das Thema Nachfolge war auch für mich so ein Thema in den 2000er Jahren. Da war das auch mal gerade so unwo gewesen. Da hieß es jetzt kommt die große Generation der Nachfolger. Die kam dann allerdings auch nicht, aber mich hat das Thema irgendwie angefixt, weil ich, da, glaube ich, wirklich viel Chancen sehe. Und als ich jetzt hierher gekommen bin, das irgendwie für mich wieder auf den Tisch kam und dachte, jetzt müssen wir es anpacken. Und der Moment war günstig gewesen, hier einfach noch was Neues aufzubauen. Und ich habe da mit Benjamin Blumberger aus dem Firmenkundenbereich gleich jemanden gehabt, der auch für dieses Thema sofort mitgebrannt hat, und wir zwei haben den ganzen Laden im Prinzip angefackelt, haben ein Projekt gemacht, ein agiles Projekt Das ist für eine Anstalt des öffentlichen Rechts auch was Besonderes, das ist für eine Anstalt des öffentlichen Rechts auch was Besonderes Und hatten Stellen ausgeschrieben für dieses Projekt, also für dieses agile Projekt.
Jochen Schönleber:Und wir haben da echt richtig Bewerints mit dieser Projektgruppe die ganzen Themen erarbeitet, und so kamen wir auf das Zentrum für Gründung und Nachfolge das Thema Gründen und Gründungsfinanzierung mit bearbeiten und vor allem natürlich auch diese Base in Anführungszeichen bewirtschaften als Marktplatz. Das ist so ein bisschen die Kernidee. Wir wollen ja gar kein Wettbewerber sein zu allen anderen Gründungszentren, indem wir Räume vermieten. Also zu einem Gründerzentrum gehört das ein bisschen dazu, und jetzt haben wir ein Feigenblatt mit zwei Büroräumen.
Nico Hildmann:Ich wollte gerade sagen ist ja überschaubar, Ist überschaubar.
Jochen Schönleber:Mit zwei Büroräumen, wo wir Gründen haben, haben wir auch zwei ganz tolle Gründer dabei. Da sind wir sehr glücklich damit. Aber vor allem geht es uns halt darum, einen Marktplatz zu schaffen, leute zusammenzubringen, die sich sonst nicht über den Weg laufen würden Und da ist zwischen Gründer und Unternehmer, der seine Nachfolge plant, da liegen ja Jahrzehnte dazwischen Und die Leute zusammenzubringen, das ist so ein bisschen unsere Mission, weil ein Motto Nachfolge ist, das neue Gründen. Und wenn einer erfolgreichen Unternehmen gegründet hat, ist der eigentlich prädestiniert, auch Nachfolger zu sein. Aber auch einer, der nicht erfolgreichen Unternehmen gegründet hat und trotzdem Lust hat auf Unternehmertum, kann ein erfolgreicher Nachfolger werden. Und gerade als Sparkasse, vor allem mit dem Marknanteil, den wir haben.
Jochen Schönleber:Also was das Thema Gründungsgeschäft angeht und Firmenkundengeschäft kann ich mal, ohne arrogant zu klingen, sagen, da sind wir einfach Platzhirsch. In der Region haben wir natürlich wir kennen die Leute, die Menschen, die Akteure, sondern da braucht es Menschen, die diese Personen im Kopf haben und zu sagen wie kann ich die miteinander connecten? Und das ist faszinierend. Das gelingt uns eigentlich ganz gut, weil das Geschäftsgebiet ja auch doch recht groß ist, die so einfach sich in Kontakt gekommen sind, interessanten Kontakt auch, und da steckt, glaube ich, extrem viel Potenzial drin, und deswegen sind wir schon fast so eine Art Eventagentur in der Base.
Jochen Schönleber:Wir haben sehr, sehr viele Veranstaltungen, sehr unterschiedliche Formate, ob das Netzwerken ist oder auch wirklich Skills vermitteln, also auch für Gründer wie baue ich einen Businessplan, wie mache ich Führung, wie baue ich Vertrieb auf, wie baue ich mir einen kaufmännischen Betrieb auf, welche Fragen muss ich stellen für Notfallkoffer etc. Also all diese Themen spielen wir mit, und das macht aus meiner Sicht so eine Bereicherung für die Region, weil wir halt vor allem dieses Thema Geld, vertrieb, und wir können diese Themen technisch oder Fachlichkeiten der Unternehmer, das können wir nicht spielen. Da ist auch jeder Unternehmer in sich für sich ein Profi. Aber die anderen Bausteine, die halt häufig dazu führen, dass Gründungen eben nicht klappen, weil die Finanzen nicht funktionieren oder der Vertrieb nicht funktioniert, und da können wir Skills dazu bieten oder halt auch Menschen über Business Angels. Wir haben viele Unternehmer, die entweder noch aktiv sind oder auch schon ehemalige Unternehmer, die tatsächlich zu uns gekommen sind und haben gesagt, ich habe Interesse, wenn da ein tolles Unternehmen ist, bin bereit, mich zu beteiligen, und ich würde da Lust, auch mitzumachen.
Nico Hildmann:Und das ist das Schöne dabei. Also auch da vielleicht an der Stelle mal liebe Grüße auch ans Team. Wir sind ja da doch sehr, sehr gerne, vor allem mein Kollege, der Patrick, mit dem Social Startup Hub Heute auch schon einen langen Termin gehabt. Also ihr habt da einen tollen Ort geschaffen, sieht super aus, also wirklich richtig cool. Die Moni war ja auch mal schon mal bei uns hier im Podcast, relativ noch zeitnah, nachdem es eröffnet wurde. Also schau da wirklich gerne mal vorbei. Ist ein richtig, richtig toller Ort geworden, und wie du schon gesagt hast, ihr habt euch sehr, sehr gut in dieses, vor allem in Würzburg, in das Ökosystem der bestehenden Gründerzentren da gibt es ja schon drei letzten Endes eingefügt mit dieser ich nenne es jetzt mal noch fehlenden Thematik Nachfolge, vor allem, dass man sagt, das war jetzt noch so ein ergänzendes Puschelstück da rein, was ja sehr cool ist, weil gleich im ersten Moment könnte man salopp sagen gibt doch schon drei, warum machen die jetzt noch eins?
Jochen Schönleber:Aber alle drei sind sehr technisch orientiert. Ja, absolut, und deswegen solche Themen, diese Social Hub, was?
Nico Hildmann:ihr jetzt mit habt.
Jochen Schönleber:Das passt hervorragend mit rein. Wir sind mit der Hochschule für Musik, kooperieren wir zusammen, um auch gerade dieses Thema Kreativwirtschaft mit reinzunehmen, weil auch da das unterschätzt man passieren viele Gründungen. Auch da wollen wir Unterstützung liefern. Wir wollen auch im Punkt Inklusion also Menschen mit Behinderung, das können auch Unternehmer werden, Auch da bieten wir Themen mit an, Oder auch speziell Frauen in Gründung. Das sind Dinge, die verfolgen andere nicht so intensiv, Und da wollen wir einfach ein bisschen mehr andocken und ein bisschen mehr einfach auch wirken und nach außen präsentieren, dass es da verschiedene Themen gibt.
Nico Hildmann:Würdest du sagen, dass es aber auch jetzt schon euer Angebot, der 360-Grad-Base. Ist es schon bekannt oder ist da viel Erklärungsbedarf? noch immer da, was es eigentlich ist, oder hat sich das mittlerweile schon so ergeben?
Jochen Schönleber:Ich weiß nicht, ob ich da der Richtige bin. Dem du so eine.
Jochen Schönleber:Frage stellen musst. Also für mich ist es eigentlich sehr klar. Also für mich ist es eigentlich sehr klar Also 360-Grad-Ansatz, egal in welche Richtung, Also egal, aus welcher Branche oder in welchem Tun du kommst, sind wir der richtige Ansprechpartner. Und egal, um was es an sich geht, Also ob es um die Finanzierung, um den Aufbau, um die Struktur, egal, wie wir versuchen, für alles ein Ansprechpartner zu sein, Und auch egal in, wir versuchen, für alles ein Ansprechpartner zu sein, Und auch egal, in welchem Stadium du bist, also ob du in der Vorgründung bist oder in der Nachfolgeregelung, die gesamte Palette haben wir dabei.
Jochen Schönleber:Und wenn man das verstanden hat, dann ist es das Beste, einfach mal vorbeizukommen und zu sagen ich habe das Thema, weil wir können da auch so eine Art Scout-Funktion übernehmen. Wir haben ja auch Dienstag und Donnerstag Parade-Tage Stand. Heute gucken wir, wie das insgesamt sich angenommen wird, wo man quasi die Tür offen ist, wo man einfach reinkommen kann und sprecht uns an. Egal zu welches Thema Schlimmste, was passieren kann, ist, wir wissen nicht, was wir tun sollen. Aber ich würde mal sagen kann ist, wir wissen nicht, was wir tun sollen, aber ich würde mal sagen die Antwort ist wirklich unerwartet.
Jochen Schönleber:Die kann ich mir fast nicht vorstellen, dass die irgendjemand aus dem Gründungstum oder aus diesem Zentrum rausbringt.
Nico Hildmann:Ja, aber schön. Also wirklich, guckt gerne mal vorbei. Einfach ein wichtiger Ort, auch diese Thematik Nachfolge zu bespielen, eine Anlaufstelle einfach erstmal zu haben. Vielleicht da noch mal deine Einschätzung oder der Blick, den du jetzt auch dadurch hast. Was ist so die Herausforderung der Nachfolgeregel? Liegt es daran, dass es wenige gibt, die das machen wollen, oder sogar an der Übergabeseite, oder ist es wie immer beides?
Jochen Schönleber:an der Übergabeseite oder ist es wie immer beides? Also ich glaube, auch da ist das ein sehr komplexes Feld. Auf der einen Seite haben wir ein demografisches Problem. Es gibt eine KfW-Statistik, die sagt also, 50 Prozent der Unternehmer lediglich aktuell wirklich potenziell. Also 50 Prozent der Unternehmer, die einen Nachfolger suchen, finden tatsächlich einen Nachfolger. Das ist eine schlechte Quote, wenn 50 Prozent der Unternehmen wegfallen würden.
Jochen Schönleber:Das Thema Familiennachfolge kommt immer mehr in den Hintergrund, weil die sich anders orientieren, einfach mal so stehen lassen. Und dann kommt ja noch eine gesellschaftliche Entwicklung dazu, dass viele Leute sich nicht mehr in so eine unternehmerische Funktion begeben wollen, weil 30 Tage Urlaub, homeoffice, und ich habe keine Lust mehr, jetzt hier zu leben, ich will jetzt einfach einen Job woanders suchen, oder ich mache eine Workation irgendwie gerade in Sri Lanka. Also das sind ja alles Dinge, die sind ja nicht unbedingt typisch für Unternehmer. Also, da ist so ein Freiheitsgrad, alsheit, denn ein Großteil unserer Wirtschaftskraft und das soll jetzt nicht pathetisch klingen, aber unseres Wohlstandes, den wir hier haben, hängt davon ab, dass uns gelingt, diese anstehende Nachfolgeproblematik zu lösen, In welcher Form auch immer, aber wir müssen diese Unternehmen erhalten. Keiner will, dass wir auf einmal mit irgendeinem Monopolisten hier zusammenarbeiten, weil es keiner mehr gibt.
Jochen Schönleber:Das heißt ja, die Preise werden beliebig. Wir brauchen einen gesunden Wettbewerb, und wir brauchen ein breites Angebot von verschiedenen Dienstleistungen und Produkten, und das geht bis zum gesamten Standort Deutschland hinauf. Das ist ja jetzt nicht nur ein Thema, was uns in Mainfranken beschäftigt. Diese Republik ist mit einem gesunden Mittelstand groß geworden. Das hat uns, was Widerstandskraft gegen Krisen angeht, enorm geholfen. Das hat uns immer wieder geholfen, schnell ins Tun zu kommen, egal was gewesen ist.
Jochen Schönleber:Und wenn wir diese Nachfolgelösungen und diese Problematik nicht so hinbekommen, dann werden wir in Regionen viel weniger Unternehmen haben. Das heißt, arbeitsplätze werden abnehmen. Die Leute werden vielleicht umziehen, weil es keine Arbeitsplätze werden abnehmen. Leute werden vielleicht umziehen, weil es keine Arbeitsplätze mehr gibt. Das heißt, wir werden vielleicht eher Landstriche haben, wo dann die Leute weniger wohnen, wieder in die Städte reinziehen, was eigentlich gar nicht sinnvoll ist. Es wäre ja sinnvoll, das Gegenteil hinzubekommen. Also wir würden ganz viele Probleme damit hinbekommen. Also einfach zu sagen ja, da ist halt die Firma mit 20 Leuten weg. Ja, die eine Firma ist vielleicht nicht das Problem, aber viel wenig macht eben viel, und es wäre viel wenig, was wegfallen würde. Es würde uns jede Menge Vielfalt in der Wirtschaft wegnehmen, und nicht nur Vielfalt, sondern echt Power und Wirtschaftskraft. Und das ist das Problem, was ich sehe.
Nico Hildmann:Ist es aber so, dass dir die 360-Grad-Base nach den neun Monaten jetzt sozusagen des Bestehens dir ein positives Gefühl bezüglich dieser Thematik gibt. Also gab es da schon viele Infoveranstaltungen oder Kommunikation mit Betroffenen nenne ich es jetzt einfach mal, oder Beteiligten ist vielleicht das bessere Wort wo du sagst ey, das klappt.
Jochen Schönleber:Es gibt erste Zeichen.
Nico Hildmann:Wir sind natürlich weit weg davon, um richtig jetzt irgendwie sagen zu können Ja gut, es läuft Ja absolut In so einer Kinderschuhen.
Jochen Schönleber:Noch sehr klar, wir haben ein Dreivierteljahr nicht zu erwarten aber es gibt so kleine Erlebnisse, wo man sagt hey, da ist ein Ansatz. Wir hatten einen Unternehmer gehabt, der hat tatsächlich Werbung von uns gesehen, und der stand da unten in der Sparkasse, hat an der Tür geklingelt von der Base und hat gesagt, er würde sich mal gerne beraten lassen zum Thema Nachfolge. Das habe ich noch nie erlebt in meiner Berufslaufbahn, dass ein Kunde von sich aus zu dem Thema Nachfolge auf uns zugekommen ist. Und allein dieses Thema Kompetenzvermutung, das haben wir mit der 360-Grad-Base schon mal ganz gut hinbekommen. Wir haben auch eigene M&A-Beratung, die wir mit aufgenommen haben.
Jochen Schönleber:Also man muss jetzt nicht irgendeine Investmentbank in Frankfurt beauftragen, um sein Unternehmen zu verkaufen oder ein Unternehmen zu kaufen, sondern wir haben wirklich eigene M&A-Beratung bei uns in der Sparkasse, hatten schon einige Präsentationen gehabt und haben jetzt tatsächlich das erste Verkaufsmandat auch, wo uns ein Kunde beauftragt hat, zu sagen sucht mir einen Nachfolger, und das Coole ist also, wir hoffen, dass das auch gelingt. Er sagt und ich möchte, dass mein Nachfolger ein Gründer ist, ich möchte explizit jemand Junges in dem Unternehmen drin haben, und das ist unsere Aufgabe jetzt, jemanden zu finden, und das sind halt solche speziellen Geschichten. Ich glaube, das kann man nur regional in so einem kleinen Kosmos, das kann man nicht irgendwie global lösen. Das muss sich irgendwie in einer Region lösen, und deswegen ist das für uns als Sparkasse wir kennen die Region, wir sind hier zu Hause, und wir haben halt ein großes Interesse, dass es dieser Region gut geht, weil nur wenn es meinen Franken gut geht, dann geht es auch der Sparkasse gut.
Jochen Schönleber:Ich kann nicht ausweichen wie eine Großbank, die sagt, ich sitze in Frankfurt und bin in der Welt unterwegs, die sagt sich, wenn mein Franken untergeht, dann ist es denen wurscht, die haben den Rest der Welt, für uns ist es unsere Welt, unser Universum. Wenn mein Franken untergeht, sind wir weg, und das, glaube ich, kann man uns dann abnehmen. Da haben wir eine ganz andere Motivation und Intention, dass wir die Ärmel hier hochkrempeln für die Region.
Nico Hildmann:Ja, also ich finde auch super die Beispiele, die du gerade genannt hast, sei es einfach dieses Proaktive ich möchte mich mal informieren sind ja die kleinen Dinge, wo so ein Funken was was startet, oder eben auch aus Sicht der Unternehmer sucht mir mal bitte eine Nachfolge, jetzt mal salopp gesagt, aber diesen, diesen Prozess anzustoßen, Also für die, die zuhören und sich so ein bisschen in dieser Situation befinden, super gerne, einfach mal auf euch zukommen, Und vielleicht noch ein Aspekt mit rein dieses Thema Nachfolge.
Jochen Schönleber:Wir arbeiten ja auch sehr eng mit der THWS und der JMU zusammen. Die haben ja den Studiengang Zentri gehabt. Vorlesungen laufen ja bei uns in der Base, und auch da findet eine Vernetzung statt. Und auch da warum muss ein Student nur ein Gründer werden? Der könnte doch genauso auch ein Nachfolger werden. Und wir schaffen da eine Schnittstelle, wir schaffen Berührungspunkte. Die würden sonst im normalen studentischen Umfeld nicht stattfinden. Aber hier in der Base kommen die beieinander, und das ist das Spannende dabei. Also, ich bin tief überzeugt davon, dass sich da wirklich noch vieles entwickeln wird. Da werden Zufälle dabei sein, aber die Rahmenbedingungen haben wir geschaffen, um genau solche Zufälle zu ermöglichen, und das muss halt passieren.
Nico Hildmann:Genau, also bin ich völlig bei dir. Ich blicke da auch optimistisch natürlich nach vorne, weil was bleibt uns auch anderes übrig? So gehen wir voran. Aber es ist doch super, dass sich das einfach hoffentlich dann auch weiter etabliert und einfach schon so gut angenommen wird. Wie gesagt, wirklich ein ganz, ganz toller Ort, wo eine Begegnungsstätte einfach die viele Leute zusammenbringt, sehr, sehr cool. Ich gucke mal mit ein bisschen Blick auf die Zeit. Ich habe nämlich noch meine Zufallsfragen-Sektion sozusagen mit rein, bevor ich zu meinen obligatorischen letzten Fragen komme. Ich glaube sogar, ich kriege alle durch, weil genau ich glaube, die sind eigentlich relativ kurz zu beantworten. Ich würde einfach mal für dich ziehen, oder ich stelle sie. einfach sind nämlich vier kleine Zettelchen bei mir mit drin, und genau eine Frage an dich wäre ist wenn du mit einem typischen Banker-Klischee mal so richtig aufräumen dürftest, welches würdest du wählen? G Bankerklischee, mal so richtig aufräumen dürftest welches würdest du wählen?
Jochen Schönleber:Gibt es ein typisches Bankerklischee?
Nico Hildmann:Also aufräumen in Form von, dass es eliminiert wird. Genau das ist nicht so. Ja über Arroganz und Überheblichkeit. Lustigerweise, ich habe es gegoogelt, die Frage. Ich dachte, was stelle ich dir noch so eine random Frage am Schluss, Und dann kommt Bankerklischee, arrogant, tatsächlich distanziert, Und Schlipsträger kam raus. Ich kann das absolut nicht bestätigen, weil ich finde die immer super nett, ehrlicherweise.
Jochen Schönleber:Aber ja krass, dass du auch so jetzt spontan das hättest gesagt, aber jetzt kann ich noch eins mit reinbringen, was ich immer gerne mache Der Unterschied beginnt beim Namen. Wir reden von Banker-Klischee, und ich vertrete die Fraktion der Sparkessler.
Nico Hildmann:Sehr gut, finde ich gut, Sehr schön, ja, klasse. Nächste Frage wäre angenommen, du müsstest beruflich nochmal komplett neu anfangen, und es darf nicht das Bankenumfeld sein, wo hätten wir dich denn dann gesehen?
Jochen Schönleber:Dann hätte ich meinen Traumjob tatsächlich wahrgemacht, und ich wäre Arzt geworden. Ich war in Jugendzeiten auch relativ lange aktiv bei den Johannitern, sehr intensiv in allen Variationen, inklusive Rettungsdienst, und ich fand das total spannend, und ich wollte eigentlich unbedingt Anästhesist werden.
Nico Hildmann:Das war so mein Ding gewesen.
Jochen Schönleber:Also das, wenn ich nochmal von vorne anfangen müsste, dann würde ich das tatsächlich wählen?
Nico Hildmann:Ja, super, und das ist natürlich auch eine brutal wichtige Sparte.
Jochen Schönleber:Hat nichts mit meinem Job heute zu tun, aber Auch viel mit Menschen.
Nico Hildmann:Ja, aber sehr abwechslungsreich Also du weißt nie, was auf dich zukommt. Ja, spannend, super klasse. Vorletzte Frage Ah, die mag ich, die habe ich eigentlich jetzt immer etabliert. Tatsächlich bei uns. Du darfst deinem 20-jährigen Ich eine Sprachnachricht schicken.
Jochen Schönleber:Was würdest du ihm heute sagen? Hm, meinem 20-jährigen Ich.
Nico Hildmann:Das ist echt eine coole Frage, so was du so rückblickend zu uns willst sagen. Teilweise kommen Antworten aus der Pistole geschossen, aber schwierig, glaube ich. Ja, das war ja dann im Prinzip dein Move. Von Karlsruhe weg, das war ja dann im Prinzip dein Move von Karlsruhe weg.
Jochen Schönleber:Ja, also ich würde jetzt spontan sagen hab Mut und mach das, was dich innerlich antreibt. Ich glaube, das wäre so der Punkt. Ich habe mir überlegt, ob ich das wirklich alles dann auch selber gemacht habe oder auch da viel mit meinen Eltern gesprochen habe, und ob die da eher so ein bisschen mich auch ein bisschen gelenkt haben. Aber ich würde sagen, das war eher so ganz am Anfang, Aber später würdest du sagen ja, hab Mut und mach das, was dich da antreibt Genau.
Nico Hildmann:Also wahrscheinlich Jetzt, wenn man wirklich rückwirkend sagt, dann hättest du wahrscheinlich deinem 20-Jährigen gesagt geh fort, ja, das wird alles, alles gut, Weil bestimmt hast du ja auch mal in der Zeit überlegt, gehe ich jetzt weit weg, oder wie auch immer.
Jochen Schönleber:Ja, ganz ehrlich, als ich da in Dresden angekommen bin, am Anfang mit 20, da so in der sächsischen Provinz gesessen habe, das war jetzt nicht nur Spaß gewesen. Es ist was anderes, ja, hoxtor, als Wessi. Das war damals schon auch so, dass nicht jeder sich gefreut hat, dass du gekommen bist. Da habe ich mich schon mal gefragt was hast du eigentlich da gemacht, was soll das Du hättest? ich habe ein tolles Vereinsleben gehabt, ich habe alle Freunde in Karlsruhe gehabt, also, es war alles gut sortiert. Ja, ich habe damals sogar eine Freundin gehabt, also sogar eine Freundin gehabt, und bin dann da weggezogen. Also gut, das ging natürlich dann auch in die Brüche, klar, also 600 Kilometer Distanz. Aber heute, ich würde es wieder tun, ja, absolut, weil für mich hat es sich gelohnt, und ich habe bis hierhin ein abwechslungsreiches, spannendes Leben gehabt, und das war doch wirklich eine schöne Nachricht, Finde ich klasse, Ja, super.
Nico Hildmann:Und allerletzte Frage ich glaube auch vielleicht noch so ein bisschen Motivation für Leute heute wenn du für einen Tag nochmal Azubi wärst, in welchem Bereich am liebsten Für den Kundenbereich, ganz klar Bleibt dabei, Bleibt dabei.
Jochen Schönleber:also das ist für mich der spannendste Bereich in der Bank.
Nico Hildmann:Ja, sehr schön, klasse, wunderbar. Das war die Random-Fragen-Section, und jetzt kommen im Prinzip noch die zwei obligatorischen letzten Fragen. Die erste ist immer die Podcast-Gastempfehlung. Wir fragen immer so nach drei Podcast-Gästen, aber egal, wenn du mal jemanden im Kopf hast, wen wir hier einladen sollten.
Jochen Schönleber:Wen hättest du denn für uns dabei? Ja, also, jetzt weiß ich ehrlich gesagt nicht wir haben da schon einige gehabt ob du die schon hattest. Das macht nichts, alles gut Den Dr Gunter.
Nico Hildmann:Schunk Wurde Hatten wir noch nicht, den gehen wir an, ist auf jeden Fall empfehlenswert.
Jochen Schönleber:Der kann auch extrem viel erzählen. Toller Typ, der kommt auch mit Asterix und Obelix auf Mähfränkisch daher.
Nico Hildmann:Sehr gut.
Jochen Schönleber:Und wer auch interessant wäre, vielleicht auch sogar zusammen wäre, den Professor Matthias Bohlen, Vizepräsident von der Jodem U in Kombination mit dem Professor Schaumeyer von der THWS, Weil mit dem Professor Schornmayer von der THWS, weil die beiden der Robert Grebner als Vorgänger von dem Schornmayer die extrem viel bewegen in dieser Verknüpfung Wirtschaft und Wissenschaft. Finde ich auch super wichtig, und das finde ich so wertvoll, und ich glaube, das könnte auch eine ganz spannende Gesprächsrunde werden mit den beiden Definitiv.
Nico Hildmann:Ja cool, also super. Also sind alles schon mal in unseren Überlegungen gewesen, Aber perfekt, wir hatten sie noch nicht da. Das ist nochmal der Ansporn, wir gehen sie nochmal an. Super Empfehlungen auf jeden Fall. Und letzte Frage an dich Ist immer die Frage nach dem Wunsch Wenn du dir irgendwas für unsere Region Mainfranken wünschen dürftest, muss ach nichts mit Gründung oder was zu tun haben. Was würdest du dir wünschen?
Jochen Schönleber:Es geht am Ende ein Stück weit auf das Thema Gründung zurück. Heute früh kam im Deutschlandfunk, dass das Thema Gründung wieder steigt, über neun Prozent gestiegen ist insgesamt. Und welche Städte wurden genannt Berlin, münchen, die Großen, und dass sich da was tut. Und vielleicht habe ich ja irgendwie einen Tunnelblick, aber ich finde, was sich hier in Mainfranken insgesamt tut, in der Gründerszene mit all den Gründerzentren, mit den Initiativen, die laufen, und dass wir innerhalb von acht Jahren zweimal den Deutschen Gründerpreis gewonnen haben, das können die großen Städte sich echt eine Scheibe von abschneiden.
Jochen Schönleber:Also da sind wir ganz vorne dabei, und was hier auch aus den Universitäten rauskommt aber nicht nur die Universitäten, wir haben ja auch tolle Gründungen nebendran. Schaut einfach mal Flyeralarm an, das ist ja jetzt keine Technologie, sondern einfach eine richtig clevere Geschäftsidee, und es ist ein richtiger Big Player, marktführer, und da tut sich wirklich einiges hier in der Region, und das wird aus meiner Sicht unterschätzt. Und deswegen was würde ich mir wünschen? Ich würde mir wünschen, dass wir die Wertschätzung doch relativ bescheiden sind. Also, wir machen einen guten Job, aber wir reden nicht so gern darüber, und wir müssen ein bisschen mehr mit einem geraden Rücken dastehen. Die Bayern können das ganz gut, die sind da vielleicht sogar. Also da unten in München sind da vielleicht noch mal ein bisschen stärker und zu stark unterwegs, aber da sollte man uns ein bisschen was abschneiden. Wir können uns mehr Selbstbewusstsein zutrauen, weil die Region nicht nur infrastrukturell gut liegt, das muss man auch sagen weil die haben eine bessere Lage als München.
Jochen Schönleber:Wir liegen ziemlich in der Mitte von Deutschland, wir haben ICE-Anschlüsse, wir haben relativ schnell zwei Flughäfen dran, wir haben ziemlich viele Bundesländer um uns herum, also Wir haben echt eine gute Lage, automatisch, wenn die Baustellen weg sind. Das ist immer auch super. Das machen wir uns viel zu wenig bewusst, die Stärke, die wir haben. Wir haben tolle Universitäten hier. Ich meine auch die Musikhochschule. Wir haben direkt drei Hochschulen, die wir hier mit dabei haben, die eine ziemlich große Abdeckung haben. Hier passiert wirklich was, und Wir haben eine attraktive Region, wo man auch Menschen herbringen kann, weil es Lebensqualität hat. Hier kommen Leute ja jede Menge, um Urlaub zu machen. Also es muss uns auch gelingen, leute hierher zu kriegen, die hier gerne leben. Und da würde ich mir wünschen, dass wir da ein bisschen mehr Selbstbewusstsein aufbauen und auch darüber positiv erzählen, was wir hier alles können.
Nico Hildmann:Ja, finde ich ein richtig richtig cooler Wunsch. Und man sieht, ich bin wieder zurückgekommen, du bist wieder zurückgekommen. Es ist wirklich echt toll hier, und das lassen wir genauso stehen. Jochen, ich fand es richtig cool. Guck mal, so schnell geht fast ein Stündchen rum.
Jochen Schönleber:Ja, hat richtig Spaß gemacht.
Nico Hildmann:Schön, dass du da warst. Ich bin ganz gespannt, wie es auch mit der 360-Grad-Base weitergeht. Ich auch, wann wir uns das nächste. Mal wiedersehen. Ich hoffe, es dauert nicht zu lang, aber richtig, richtig schön. Weiterhin ganz, ganz viel Erfolg und nochmal schön, dass du da warst. Herzlichen Dank für die Einladung.
Jochen Schönleber:Nico Hat Spaß gemacht, vielen Dank.